Fächer-Ahorn - Acer palmatum

Familie: Seifenbaumgewächse - Sapindaceae

Kategorie: Garten  Laubbaum  winterhart  verwildernde Zierpflanze  

Fächer-Ahorn Info

Acer: lat. acer = spitz (Blattform); "Ahorn"
palmatus: handförmig

andere Namen: Maßholder

Der grüne Fächer-Ahorn wächst breitbuschig mit schirmartig geneigten Ästen. Die gegenständigen Blätter sind bis tief unter die Mitte in fünf bis elf spitz zulaufende Lappen gespalten. Die Ränder der Lappen sind gezähnt. Die Blätter werden bis zu 20 Zentimeter groß. Die Rinde des Baumes ist bei jungem Holz dunkelbraun und glatt, färbt sich aber bei zunehmendem Alter und Bildung von Borke hellgrau. Die Blütentrauben besitzen 5 Blütenblätter und werden im Mai bis Juni gebildet. Die Gattung zählt bis zu 150 unterschiedliche Arten, bei den Sorten zählt man etwa 500. Während der Ahorn in seiner Heimat zu großen Bäumen heranwachsen kann, ist dies bei nach Europa importierten Exemplaren und Züchtungen eher selten und dauert sehr lange. Der Grund hierfür ist das in Europa insgesamt kühlere und trockenere Klima, kombiniert mit kürzeren Vegetationsperioden. Er blüht im Mai bis Juni mit roten, später braunen Blütentrauben. Die Früchte sind Zerfallfrüchte und spalten sich in zwei Samen mit jeweils einem „Flügel“. Der Austrieb ist je nach Sorte gelblich bis leuchtend rot. Gleiches gilt für die sehr intensive Herbstfärbung.


Standort

Der Fächer-Ahorn gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Pflanze bevorzugt lockere und humose Böden mit guter Drainage und leicht saurem pH-Wert. Staunässe führt sehr schnell zu einem Absterben der Feinwurzeln durch Sauerstoffmangel.

Verbreitung/Vorkommen

Der Fächer-Ahorn wird in Europa vornehmlich als Zierpflanze genutzt und geschätzt. Die Gründe dafür liegen meist in der grazilen Form und der intensiven Herbstfärbung begründet. In Japan ist er der wichtigste Baum der traditionellen Gartengestaltung und kündigt den Herbst an. Dort werden vornehmlich die ursprünglichen grünen Sorten gepflanzt. Eine breite Verwendung findet auch in der Bonsaikunst statt. Aus dieser Verbindung gingen auch viele gezüchtete Sorten hervor, die den gestellten Anforderungen entsprechen. Je nach Sorte haben die Blätter mehr Finger, sind stärker geschlitzt, besitzen eine andere Farbe (teils auch nur zu bestimmten Jahreszeiten) oder die Rinde ist rauer als gewöhnlich. Oft sind auch mehrere Merkmale kombiniert. Für die Sorten existiert ein System, das sie explizit in Kategorien einordnet.

Sonstiges

Der Fächerahorn wird von vielen Menschen als schön empfunden und entsprechend oft findet man ihn in europäischen Gärten. Die geschlitzten Blätter verleihen ihm eine attraktive Eleganz und Leichtigkeit, die anderen Pflanzen fehlt. Gerne wird er daher exponiert als Solitär gepflanzt. Diese Beliebtheit machte ihn auch für Züchter interessant. Insgesamt gibt es je nach Quelle inzwischen circa 300 bis 500 Sorten. Die einzigen richtigen Gemeinsamkeiten aller Sorten ist der fingerartige Aufbau der Blätter und die attraktive, starke Herbstfärbung. Je nach Sorte haben die Blätter mehr Finger, sie sind stärker geschlitzt, haben eine andere Farbe, teils aber auch nur zu bestimmten Jahreszeiten oder die Rinde weicht ab. Oft sind auch mehrere Merkmale kombiniert, etwa stark geschlitzte Blätter mit roter Farbe wie bei der Sorte Acer palmatum 'dissectum garnet'.

Prinzipiell gilt: Je feiner eine Sorte geschlitzt ist, desto langsamer wächst sie auch. Die im Handel erhältlichen Pflanzen sind in der Regel veredelt und haben eine auffällige Pfropfstelle. Dies liegt an ihrer Vermehrung in den Gärtnereien, da man eine bestimmte Sorte nicht einfach durch Aussäen ihrer Samen sortenrein vermehren kann. Bei der Aussaat erhält man zu 50-90 % normalen, grünen Fächerahorn, der Rest sind alle möglichen Varietäten. Daher sät man zur Vermehrung grünen Ahorn aus, auf den man anschließend Äste und Zweige einer Mutterpflanze pfropft.
Acer palmatum 'Shigitatsu-sawa'

Eine kleine Auswahl verschiedener Sorten:

* Der echte Fächerahorn besitzt grüne Blätter mit sieben Fingern und weist die stärkste Wuchskraft und Vitalität auf. Somit hat er das größte Potential, auch in Europa Baumgröße zu erreichen.
* Acer palmatum 'atropurpureum' weist einen roten Austrieb auf, der im Sommer stark vergrünt. Besonders der Neuzuwachs hat eine intensive Färbung.
* Acer palmatum 'Bloodgood' ist eine verbesserte Züchtung von 'atropurpureum', dessen Blätter ein dunkleres Rot haben und nur noch schwach vergrünen. Der Neuzuwachs hat eine leuchtend rote Farbe.
* Acer palmatum 'Deshojo' treibt im Frühjahr in einem sehr intensiven Rot aus, vergrünt aber anschließend vollständig. Er ist eine der beliebtesten Sorten bei der Bonsaigestaltung.
* Acer palmatum 'Kotohime' bildet seine kleinen, grünen Blätter sehr nah an den Zweigen und Ästen, so dass diese fast vollständig verdeckt werden.
* Acer palmatum 'dissectum' ist eine Sorte, bei denen die Blattfinger nochmals zusätzlich geschlitzt sind. Sie ist eine der grazilsten, aber auch am langsamsten wachsenden Sorten.
* Acer palmatum 'dissectum Garnet' ähnelt 'dissectum' stark, hat allerdings rote Blätter, die im Laufe des Sommers stark vergrünen.
* Acer palmatum 'Katsura' hat gelbe Blätter mit einem feinen orangefarbenen bis roten Rand.
* Acer palmatum 'Orange dream' ähnelt 'Katsura', allerdings vergrünen die Blätter im Sommer stärker.
* Acer palmatum 'Arakawa' bildet eine sehr rissige und starke Borke, die dem Baum schnell ein altes Aussehen verleiht. Daher ist diese Sorte auch bei Bonsaigestaltern beliebt.

Fächer-Ahorn Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar; rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 2m bis 15m
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: Gärten und Parks;
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: Holzgewächs;

Fächer-Ahorn Garten / Anbau

Der Fächer-Ahorn hat den Ruf, einen Rückschnitt nicht besonders gut zu vertragen. Oft findet man bei einem Kauf Hinweise, dass man auf Schneiden verzichten soll. Allerdings ist das nur bedingt der Fall und auch seine große Beliebtheit bei Bonsaigestaltern spricht klar dagegen. Immerhin werden bei der Bonsaigestaltung Pflanzen regelmäßig geschnitten und zum Teil über Jahrhunderte in ihrer Form gehalten und diese verfeinert. Allerdings erfordert der Schnitt mehr Bedacht als bei anderen Pflanzen, da der Fächer-Ahorn schlecht aus dem alten Holz neue Triebe wachsen lässt. Man muss bedenken, dass - obwohl der Fächer-Ahorn in Europa oft kaum größer als ein Strauch wird - er eben doch ein Baum ist. Entsprechend schwer fällt es ihm, komplett bis zum Stamm entfernte Äste zu ersetzen. Am besten lässt man der Pflanze immer etwas junges Holz mit schlafenden Augen, so dass ein Neuaustrieb erfolgen kann. Dabei sollte man aber nicht zu knapp schneiden, da der Ahorn zum Selbstschutz immer etwas zurücktrocknet, wobei eventuell schlafende Augen auch betroffen sein könnten. Beim Schnitt schneidet man auf junge Seitentriebe zurück, anschließend sollte man ein Wundverschlussmittel auftragen. Am besten sind hierfür japanische, die man im Bonsai-Fachhandel erhält. Die regulären wie Lac-Balsam sind unbrauchbar und schaden dem Baum sogar. Besonders schnell verschließt sich die Wunde, wenn sich oberhalb von ihr ein vitaler Ast befindet. Der von dort nach unten gerichtete Baumaterialstrom fördert die Wundkallusbildung und hilft, die Wunde schnell zu schließen. Bei der Bonsai-Gestaltung wird ab einer gewissen Reife zur Förderung der Feinverzweigung beim Neuaustrieb aller Blätter jeweils immer die Triebspitze entfernt. Dadurch wird der Ahorn angeregt, schlafende Knospen zu wecken. Er bildet dann kürzere Blattabstände und kleinere Blätter, zwei Dinge, die bei der Bonsai-Gestaltung elementar wichtig sind. Gleichzeitig bremst das den Baum auch in seinem Wachstum.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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