Götterbaum - Ailanthus altissima

Familie: Bittereschengewächse - Simaroubaceae

Kategorie: Garten  Ackerwildkraut  Laubbaum  Neophyt  Bienenblume  verwildernde Zierpflanze  Pionierpflanze  besondere Pflanzen  

Götterbaum Info

Ailanthus: molukkisch ailanto = Baum des Himmels; "Göt­ter­baum"

andere Namen: Himmelsbaum, Bitteresche

Der Götterbaum gilt als schnellstwüchsiger Baum in Europa. Der größte Höhenzuwachs erfolgt bei 5 bis 10 Jahre alten Bäumen. Nach 20 Jahren verlangsamt sich der Höhenzuwachs merklich. Keimlinge können auf günstigen Standorten im Jahr ihrer Keimung bereits 1-2 m hoch werden. Auf guten Standorten können 20-jährige Bäume über 20 m hoch werden. Besonders stark ist das Höhenwachstum bei Sprossen, die vegetativ aus der Wurzel getrieben werden (Wurzelsprosse) oder bei Stammausschlag, der sich nach einer Störung des Stammes, z.B. infolge von Bekämpfungen, zahlreich bildet. Solche Sprosse können in einem Jahr bis zu 3 m lang werden.

Wuchsform, Alter und Höhe

Der Götterbaum ist ein mittelgroßer, laubabwerfender Baum (Lebensform Phanerophyt) mit reich verzweigter und runder Krone, der in Mitteleuropa auf guten Standorten 27 bis 30 m oder mehr, hoch werden kann. Im Mittelmeergebiet sowie auf nährstoffarmen, trockenen Standorten erreicht er meist nur Höhen von 18 bis 20 m.

Als Pionierbaum erreicht er meist keine 100 Jahre, allerdings sind deutlich ältere Bäume bekannt. Der älteste Deutschlands wuchs in einem Garten der Arminius-Apotheke in Bad Lippspringe in der Detmolder Straße 163. Der Baum erreichte einen Stammumfang von 1,40 m, eine Höhe von 35 m und ein Alter von 150 Jahren.

Der Götterbaum gilt als schnellstwüchsiger Baum in Europa. Der größte Höhenzuwachs erfolgt bei 5 bis 10 Jahre alten Bäumen. Nach 20 Jahren verlangsamt sich der Höhenzuwachs merklich. Keimlinge können auf günstigen Standorten im Jahr ihrer Keimung bereits 1–2 m hoch werden. Auf guten Standorten können 20-jährige Bäume über 20 m hoch sein. Besonders stark ist das Höhenwachstum bei Sprossen, die vegetativ aus der Wurzel getrieben werden (Wurzelsprosse), oder bei Stockausschlag, der sich nach einer Störung des Stammes, z. B. infolge von Bekämpfungen, zahlreich bildet. Solche Sprosse können in einem Jahr bis zu 3 m lang werden.

Blätter

Die großen, wechselständigen und unpaarigen, gestielten Fiederblätter sind häufig 40 bis 90 Zentimeter lang. Besonders an jungen Wurzelsprossen oder Stammausschlägen können sie auch über einen Meter lang werden. Das größte bislang bekannte Blatt hatte eine Länge von 1,67 m (Kowarik & Säumel 2007). Die Rhachis und die Blattstiele sind grünlich bis rötlich gefärbt und fast kahl. Ein gestieltes Laubblatt wird von 20–30 (maximal 43) länglich-eiförmigen bis lanzettlichen, ganzrandigen und zugespitzten, leicht ledrigen Fiederblättchen gebildet, deren Anzahl stark variiert. An ihrem Grund weisen die fast sitzenden bis kurz gestielten und fast kahlen Blättchen 2–4 Drüsen auf, die oft an kleinen Zähnen oder Läppchen sitzen, welche die Blätter des Götterbaumes unverwechselbar machen und auch zu seinem Namen „Drüsiger Götterbaum“ geführt haben. Diese Drüsen sind Nektarien, die Zucker absondern und daher auch von Ameisen besucht werden. Die Blättchen sind bis 15 cm lang und bis 6 cm breit. Die Nervatur der Blättchen ist wechselnd gefiedert und etwas heller sowie oberseits etwas eingeprägt und unterseits etwas erhaben.

Die Blätter sind im Austrieb dunkelrot und erscheinen meistens erst im Mai. Der Laubfall im Herbst beginnt erst sehr spät. Die Herbstfärbung der Blätter ist gelblich.

Gerieben riechen frische Blätter unangenehm ranzig, nussig.

Blüten

Die Art ist oft zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), das heißt die männlichen und die weiblichen Blüten finden sich auf verschiedenen Bäumen, es gibt aber auch Bäume mit männlichen und weiblichen Blüten. Eine gestielte Blüte mit doppelter Blütenhülle hat 5 längliche, basal feinhaarige, ausladende und etwas bootförmige, rundspitzige Kronblätter. Der becherförmige, grüne und fast kahle Kelch ist klein und gelappt, gezähnt. Männliche Blüten enthalten bis 10 freie Staubblätter. Die weißlichen Staubfäden sind an der Basis manchmal leicht haarig. Weibliche Blüten können zwar auch Staubblätter (Staminodien) enthalten, aber diese enthalten keine Pollen, so dass es keine zweigeschlechtlichen Blüten gibt. Die kleinen, gelblich-grünen Blüten sind rispenähnlich angeordnet, wobei der bis 30–60 cm lange, endständige und vielblütige, gestielte Blütenstand dem Typ eines doppelten Thyrsus entspricht. Männliche Blütenstände sind größer und weisen mehr Blüten als weibliche auf. Der geflügelte, kurz gestielte Fruchtknoten der weiblichen Blüten ist oberständig, mit einem dicklichen Griffel mit gelappter, sternförmiger Narbe. Bei den männlichen Blüten fehlt der Stempel meist ganz. Bei den Blüten ist jeweils ein grüner, fleischiger und kahler Diskus vorhanden.

Die Blüten erscheinen in Mitteleuropa meist im Juli. Der Geruch ist kräftig, vor allem der männlichen Blüten, und wird oft als dem Spermageruch ähnlich beschrieben. Die Blüten werden von Honigbienen und anderen Insekten besucht. Der Honig des Götterbaumes hat ein sehr wohlschmeckendes, muskatellerartiges Aroma, auch wenn er zunächst nicht gut riecht. In frischem Zustand ist er von grünlicher bis bräunlicher Farbe und zähflüssiger Konsistenz; er kandiert fein und schmalzartig aus, hierbei verändert sich die Farbe des Honigs zu schmutzigem Graugrün. Die Pollen des Götterbaumes stellen ein neues potentielles Allergen dar.

Früchte

Nach der Blüte entwickeln sich im August bis September flache und beidseitig geflügelte, abgerundete bis spitze und manchmal etwas verdrehte, nicht öffnende, elliptische Flügelnüsse (Samara) mit einem zentralen, relativ flachem und rundlichem Samen. Die einzelnen Früchte (Merikarpien) stehen bis zu fünft in einer Spaltfrucht zusammen. Die Farbe der Früchte ist grün bis später rot und bei Reife bräunlich und trocken. Die mittlere Länge der Früchte beträgt 47 mm, die mittlere Breite 9 mm. Schon 3–5 Jahre alte Bäume können blühen und Früchte produzieren. An einem 8 m hohen Baum wurden 650 Fruchtstände mit 325.000 Einzelfrüchten gezählt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 80.


Verbreitung/Vorkommen

Ursprünglich ist der Götterbaum in China und im nördlichen Vietnam beheimatet. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Art in anderen Teilen Asiens sowie in Europa, Amerika und später auch in Afrika und Australien angepflanzt. Von solchen Anpflanzungen breitete sich der Götterbaum zahlreich aus und kommt heute wildwachsend in allen Gebieten weltweit mit gemäßigtem und Mittelmeerklima vor.

Heimat

China

Verwendung als Baustoff

Nutzung in China

In China werden die Blätter zur Fütterung der zu den Seidenspinnern zählenden Ailanthus- oder Götterbaumspinner (Samia cynthia) verwendet, die in Zuchten verwertbare Seide („Shantung-Seide“) produzieren. In den waldarmen Regionen am unteren Gelben Fluss gehört die Art zu den wichtigsten Nutzhölzern. Besonders geeignet ist es zur Herstellung der in der chinesischen Küche sehr wichtigen Dampfgarer. Rinde, zum Teil auch Wurzeln und Blätter, werden in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt, dies ist seit der Tang-Dynastie belegt. Die Blätter besitzen dabei allerdings eine schwache Giftwirkung. Der Rinde wird eine kühlende und adstringierende Wirkung zugeschrieben. Besonders häufig wird sie bei Durchfallerkrankungen eingesetzt. Der Baum hat darüber hinaus eine kulturelle Bedeutung. Im nördlichen China, am Gelben Fluss wird er Frühlingsbaum (ch’un-shu) genannt. Der extrem späte Blattaustrieb des Baums war hier das Zeichen dafür, dass die Hungerzeit des Winters und zeitigen Frühjahrs zu Ende geht.

Sonstige Verwendung

Honig

Wo große Bestände des Götterbaums existieren, wird er zur Honiggewinnung genutzt. Der sehr würzige Götterbaumhonig ist eine lokale Spezialität. Eine forstliche Nutzung ist in Österreich vorgeschlagen worden, wird aber bisher nicht durchgeführt. Sie wäre aufgrund der Holzqualität möglich.

Der Götterbaum als Stadtgrün

Der Götterbaum ist relativ resistent gegen Salz, Trockenheit und Herbizide und toleriert den von urbanen Luftverunreinigungen ausgehenden Stress oft besser als viele andere Stadtbäume. Götterbäume benötigen eine Jahresmitteltemperatur von mindestens etwa +9 Grad Celsius und reagieren empfindlich auf Winterfröste. Aufgrund seines Status als invasive Pflanzenart sollte der Götterbaum nicht angepflanzt werden. Über den Umgang mit vorhandenen Populationen wird kontrovers diskutiert, es erscheint erforderlich, die weitere unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, da sie durch Verdrängung heimischer Arten die Biodiversität von Lebensräumen wie Magerrasen gefährdet.

Götterbaum Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 3m bis 25m
Blütezeit von Juli bis Juli
Lebensraum: Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen; wärmeliebend;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: Holzgewächs;
Bestäubungsart: Bienenbestäubung;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenfeuchte: frisch;

Götterbaum Garten / Anbau

Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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