Garten Fuchsschwanz - Amaranthus caudatus

Familie: Amarantgewächse - Amaranthaceae

Kategorie: Garten  verwildernde Zierpflanze  

Garten Fuchsschwanz Info

Amaranthus: gr. a-maraino = ich verwelke nicht, anthos = Blüte (Far­be der Blüten bleibt n. d. Verblühen erhalten); "Fuchs­schwanz"
caudatus: geschwänzt

andere Namen: Garten Amarant

Amarant zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Genutzt werden vor allem die Samen der an Hirse erinnernden Körner. Bereits bei den Azteken, Inka (Amaranthus caudatus vorwiegend Kiwicha benannt, diese Bezeichnung wird heute noch in der Andenregion verwendet) und Maya waren die getreideähnlichen Körner neben Quinoa und Mais ein Hauptnahrungsmittel. In fast 9000 Jahre alten Gräbern in Mexiko wurden Samen dieser Pflanzen nachgewiesen.

Der Garten-Fuchsschwanz ist eine einjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 (selten bis 120) Zentimeter erreicht. Der Blütenstand ist endständig und hängt vom Grund an. Er ist meist dunkelpurpurn gefärbt, kann aber auch andere Farben haben. Die Blütenstände der Sorte 'Viridis' sind zum Beispiel anfangs grün und färben sich später cremefarben. Die männlichen Blüten sind fünfzählig.


Standort

Die in Europa vorkommenden Arten lieben warme und nährstoffreiche Böden. Da sie zur Keimung höhere Temperaturen benötigen, findet man sie vor allem in spät angebauten Kulturen, wie Gemüse, Mais, in Weinbergen u. ä. Mit der Ausweitung des Maisanbaus nach Mittel- und Nordeuropa breiten sich auch die Amarant-Arten als Unkräuter aus.

Verbreitung/Vorkommen

Weltweites Vorkommen

Die Gattung Amaranthus umfasst etwa 60 bis 70 Arten, die auf allen Kontinenten außer der Antarktis vorkommen. Amaranthus-Arten sind in den wärmeren Zonen der Erde verbreitet, meist in trockenen Steppengebieten, Ödland und Kulturland. Die größte Artenvielfalt findet sich in Amerika, allein in Nordamerika gibt es etwa 38 Arten.
Europäisches Vorkommen

In Südeuropa einheimisch dürften nur Amaranthus graecizans L. und Amaranthus blitum subsp. oleraceus (L.) Costea sein.

Einige Amaranthus-Arten sind Kulturbegleitpflanzen. Fast alle in Europa vorkommenden Arten sind in den letzten zwei Jahrhunderten vor allem aus der Neuen Welt eingeschleppt worden.
Zu den in Mitteleuropa vorkommenden Arten zählen inzwischen: Weißer Amarant, Weißer Fuchsschwanz (Amaranthus albus L.), Niederliegender Amarant, Westamerikanischer Fuchsschwanz (Amaranthus blitoides S.Watson), Bouchons Amarant (Amaranthus bouchonii Thell.), Krauser Amarant (Amaranthus crispus (Lesp. & Thév.) N.Terracc.), Herabgebogener Amarant (Amaranthus deflexus L.), Griechischer Amarant (Amaranthus graecizans L.), Ausgebreiteter Amarant (Amaranthus hybridus L.), Grünähriger Amarant (Amaranthus powellii S. Watson), Zurückgebogener Amarant (Amaranthus retroflexus L.), Standleys Amarant (Amaranthus standleyanus Covas).

Verwendung in der Küche

Amarant ist ein Pseudogetreide. Es sieht zwar aus wie Getreide und seine Samen werden auch so verwendet, aber es ist kein Getreide. Amarant ist glutenfrei. Dies macht es zu einem vollwertigen und verträglichen Getreideersatz bei der weit verbreiteten Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Zudem ist der hohe Eisengehalt wertvoll bei Eisenmangelanämie und während der Schwangerschaft.

Die Blätter aller Amarantarten werden als Gemüse gegessen. Die Samen des Rispenfuchsschwanzes werden ähnlich wie Getreide verwendet.

Die Nahrungsmittelindustrie verwendet Amarant heute in der Baby- und Kindernahrung, als Zumischung in Brot, Gebäck und Müsli, bei Eierkuchen und Pasta, auch in Wurstwaren sowie im Fast-Food-Bereich bei Riegeln und Snacks. Es gibt auch Versuche zur Herstellung von Getränken auf Basis von Amarant, unter anderem zum Brauen von glutenfreiem Bier.

Amarant entfaltet beim Kochen seinen typisch nussigen Geruch. Der Verzehr kann im Müsli oder zu Grütze gekocht als Beilage erfolgen. Amarantmehl eignet sich nur begrenzt zum Backen. Der Naturkosthandel führt Amarantkörner pur oder als Zutat (auch gepoppt) in Müslimischungen.

Inhaltsstoffe

Amarant hat einen höheren Gehalt an Eiweiß und Mineralstoffen als die meisten weltweit traditionell angebauten Getreidesorten. Die Proteine bestehen zu einem hohen Anteil aus essentiellen Aminosäuren, der Gehalt an Calcium, Magnesium, Eisen und Zink ist sehr hoch, vor allem wegen des hohen Eisenanteils wird Amarant besonders für Schwangere empfohlen. Ein relativ hoher Anteil der Kohlenhydrate sind Ballaststoffe. Amarant enthält viele ungesättigte Fettsäuren. Als pflanzliches Produkt ist Amarant cholesterinfrei.

Die Inhaltsstoffe sind in einem für die menschliche Ernährung günstigen Verhältnis kombiniert.

Allerdings enthält Amarant bestimmte Gerbstoffe, die die Aufnahme und Verdauung von Vitaminen, Proteinen sowie Spurenelementen hemmen können. Zudem ist Amarant sehr reich an Oxalsäure, weswegen Personen, die zu oxalathaltigen Nierensteinen neigen, von übermäßigem Verzehr absehen sollten.
Allerdings enthält Amarant bestimmte Gerbstoffe, die die Aufnahme und Verdauung von Vitaminen, Proteinen sowie Spurenelementen hemmen. Für Kleinkinder und Säuglinge ist Amarant deshalb nicht zu empfehlen.

Sonstige Verwendung

Einige Amarant-Arten sind Nutzpflanzen.

Die Samen des Garten- und Rispen-Fuchsschwanzes werden ähnlich wie Getreide verwendet. Botanisch allerdings ist Amarant ein Pseudogetreide: Es sieht zwar aus wie Getreide, und seine Samen werden auch so verwendet, es gehört aber nicht zu den Süßgräsern. Amarant ist glutenfrei. Dies macht es zu einem vollwertigen und verträglichen Getreideersatz bei Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie). Zudem ist der hohe Eisengehalt wertvoll bei Eisenmangelanämie und während der Schwangerschaft.

Die Blätter aller Amarant-Arten werden außerdem als Gemüse gegessen und haben einen deutlichen Geruch nach Spinat (wenn man sie zerreibt) und schmecken nach sehr zartem Spinat oder Mangold. Der Eiweißgehalt von Amarant-Blättern übertrifft sogar den von Soja. Auch die jungen Blütenstände sind als Gemüse verwendbar. Die Samen und Blüten schmecken nussig, und zu Keimlingen gezogen sind sie ebenfalls essbar. Die Pfahlwurzel schmeckt süßlich und nach Rote-Beete oder Runkelrübe. Sie ist jedoch meist verholzt und muss zum Beispiel kleingerieben werden, um verwendet werden zu können.

Die Nahrungsmittelindustrie verwendet Amarant heute in der Baby- und Kindernahrung, als Zumischung in Brot, Gebäck und Müsli, bei Eierkuchen und Pasta, auch in Wurstwaren sowie im Fast-Food-Bereich bei Riegeln und Snacks. Es gibt auch Versuche zur Herstellung von Getränken auf Basis von Amarant, unter anderem zum Brauen von glutenfreiem Bier.

Amarant entfaltet beim Kochen seinen typisch nussigen Geruch. Vorbereitend sollte Amarant mit Hilfe eines Haarsiebs und warmem Wasser ausgewaschen werden. Der Verzehr kann im Müsli, als Grundlage in Salaten, in Gemüsepfannen oder als allgemeine Beilage erfolgen. Amarantmehl eignet sich pur nur begrenzt zum Backen, es sollte im Verhältnis 1:3 oder 1:2 mit glutenhaltigem Mehl vermischt werden, da das Klebereiweiß sonst fehlt. Der Naturkosthandel führt Amarantkörner pur oder als Zutat (auch gepoppt) in Müslimischungen.

Sonstiges

Die Spanier verboten im 16. Jahrhundert den Anbau von Amarant unter Androhung der Todesstrafe, aufgrund der starken religiösen Bedeutung von Amarant, unter anderem im Rahmen einer kommunionsähnlichen Zeremonie (bei der auch Menschenblut zur Anwendung kam), im Zusammenhang mit einem Fest zu Ehren des Aztekengottes Huitzilopochtli. Diese Maßnahme trug zur allgemein schlechten Versorgungslage bei und ist daher mitverantwortlich für den Tod von Millionen Indios. Nach dem Verbot geriet die Pflanze für Jahrhunderte fast völlig in Vergessenheit.

Das Wort „Amaranth“ entstammt dem Griechischen oder Amarantos in deutscher Lautschrift. Es ist zusammengesetzt aus zwei Wörtern, dem Präfix (?)a=un- und dem Verb (???????) maraino = vergehen. Es bedeutet so viel wie „der/die Eine, die nicht vergeht/ewig blüht“. Eine Pflanze Amarant wurde von Dioskurides in seiner „Materia Medica“ beschrieben. Auch Plinius der Ältere erwähnt sie (als amarantus) in seiner Naturalis historia. Die antiken Namen beziehen sich nicht auf die moderne Gattung, von der zumindest eine Art, Amaranthus blitum, den antiken Autoren bekannt war. Die von Dioskurides beschriebene, gelb blühende Pflanze war vermutlich die Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium). Plinius beschreibt eine rot blühende Art („spica purpurea“), vermutlich Silber-Brandschopf (Celosia argentea) aus der Familie Amaranthaceae. In beiden Fällen handelt es sich um Pflanzen, deren Farbe beim Trocknen erhalten bleibt. Der Name blieb in der Antike und im Mittelalter für eine „immerwährende“ Pflanze gebräuchlich, der magische Eigenschaften zugesprochen wurden, und die als Symbol für die Jungfrau Maria dienen konnte; es ist nicht in allen Fällen sicher, ob die literarischen Verwendungen des Namens sich überhaupt auf eine reale Pflanze bezogen, oder eher mythisch-symbolisch gemeint waren.

In dem Lied „Amaranth“ der finnischen Band Nightwish wird diese Pflanze als Symbol für immerwährende Schönheit und Vollkommenheit verwendet. Diese Symbolik wurde bereits mehrere Jahre zuvor von der schwedischen Doom Metal Band Draconian verwendet. An den Namen ist außerdem der Titel des Enya-Albums „Amarantine“ angelehnt.

Garten Fuchsschwanz Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 30cm bis 1,1m
Blütezeit von Juli bis September
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Weinberge;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gekerbt; gewellt;
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: einjährig;
Bodenfeuchte: feucht;

Garten Fuchsschwanz Garten / Anbau

Boden Feuchte: feucht;

Amarant ist weitgehend anspruchslos an den Boden. Er kommt mit relativ wenig Wasser aus. Er verwildert leicht und gilt auch als Zierpflanze.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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