Acker-Windhalm - Apera spica-venti

Familie: Süßgräser - Poaceae

Kategorie: Ackerwildkraut  Alpenpflanze  Süßgräser  

Acker-Windhalm Info

Apera: gr. aperos = unverstümmelt (sehr große Rispe), Abl. nicht gesi­chert; "Windhalm"
spica-venti: Windähre

andere Namen: Gemeine Windhalm (Apera spica-venti), auch Gewöhnlicher Windhalm oder Acker-Windhalm

Der Gemeine Windhalm wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimetern. Die Halme sind aufrecht.

Ihre Blattscheiden liegen dem Halm eng an, sie sind glatt oder leicht rau. Das Blatthäutchen kann bis zu 6 Millimeter lang sein. Die 2 bis 5 Millimeter breite Blattspreite ist rau und flach mit einer langgezogenen Spitze.

Die Blütezeit liegt im Juni und Juli. Der lockere, breite, rispige Blütenstand ist bis zu 40 Zentimeter lang. Nach der Anthese sind die Rispen zusammengezogen. Die dünnen Rispenäste sind bis zu 10 Zentimeter lang, manchmal geschlängelt und tragen die Ährchen. Die seitlichen Ährchen sind kurz-, endständige langgestielt. Die einblütigen, schmalen Ährchen können grün oder rötlich-violett überlaufen sein. Die Ährchen sind bis 3 Millimeter lang und besitzen eine bis zu 7 Millimeter lange Granne. Die Ährchen zerfallen zur Reifezeit zwischen oberer Hüllspelze und der Blüte.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.

Der Gemeine Windhalm ist eine sommer- oder winterannueller, mesomorpher Therophyt. Er wurzelt 15 bis 60 Zentimeter tief.

Blütenökologisch handelt es sich um Windblütigkeit nach dem „Langstaubfädigen Typ“. Die Blüten sind selbststeril.

Diasporen (Ausbreitungseinheiten) sind die Karyopsen mit den Vorspelzen und den lang begrannten Deckspelzen. Sie breiten sich als Windstreuer, Schirmchenflieger und Kletthafter aus. Daneben erfolgt Menschenausbreitung als Agrikulturbegleiter und Ruderalpflanze. Es werden bis zu 600 Ausbreitungseinheiten pro Pflanze gebildet. Die Samen keimen zuweilen auch schon auf der Mutterpflanze aus, so dass man von einer Viviparie sprechen kann.


Standort

Der Gemeine Windhalm wächst vor allem als „Unkraut“ in Getreidefeldern, insbesondere im Roggen. Er gedeiht am besten in kalkfreien Böden und kann daher durch Kalkung zurückgedrängt werden. Auf von Natur aus kalkhaltigen Böden ist der Windhalm ein Indikator für die Entkalkung des Ackerbodens. Der Gemeine Windhalm findet sich auch auf Ruderalflächen und an Wegrändern, von wo aus er immer wieder auf die Äcker vordringen kann. Apera spica-venti bildet kleine, leichte Samen aus, die der Wind weit verfrachtet. Der Gemeine Windhalm wurde durch das Aufkommen des Mähdreschers gefördert, da der Drusch nun später erfolgt und mehr Zeit zum Ausreifen der Samen zur Verfügung steht.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Europa bis Sibirien. Der Gemeine Windhalm kommt in ganz Europa häufig vor, lediglich in Südeuropa ist er seltener anzutreffen.

Der Gemeine Windhalm ist neben der Kornblume, der Schmalblättrigen und der Rauhaarigen Wicke eine Verbands-Charakterart der Windhalm-Äcker (Aperion spicae-venti). Er gilt damit für Wintergetreideäcker auf basenarmen Böden als besonders typisch.

Acker-Windhalm Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 30cm bis 90cm
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Ebene; Gebirge; Mittelgebirge;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Lebensdauer: einjährig;
Zeigerpflanze: Säurezeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1000m
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; Silikatboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; mild; neutral;
Bodenfeuchte: mäßig frisch;

Acker-Windhalm Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; Silikatboden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; mild; neutral;
Boden Feuchte: mäßig frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





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