Alpenhelm - Bartsia alpina

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Halbschmarotzer  Alpenpflanze  

Alpenhelm Info

Bartsia: n. d. holl. Arzt J.Bartsch, (1710 - 1738); "Alpen­helm"
alpinus: alpin

Der Alpenhelm (Bartsia alpina), auch Braunhelm, Alpen-Trauerblume oder Bartschie genannt, ist der einzige mitteleuropäische Vertreter der Gattung Bartsia aus der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).

Carl von Linné benannte die Gattung zum Gedenken an seinen Freund, den deutschen Kolonialarzt und Naturforscher Johann Bartsch, der im Alter von 28 Jahren in Suriname/Südamerika dem tropischen Klima zum Opfer fiel.

Der Alpenhelm ist ein Halbschmarotzer und bildet gleich nach der Keimung Haustorien (Saugorgane), mit denen sie sich an die Wurzeln benachbarter Pflanzen heftet. Die mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 10 bis 20(30) cm und ist behaart. Sie hat einen stumpfkantigen Stängel. Die Laubblätter stehen kreuzweise gegenständig.
Die dunkle Färbung des Blütenstands kommt von Anthocyanen (blauroten Farbstoffen), die hier sogar in den oberen Laubblättern das Chlorophyll überlagern. Die dunkelvioletten Blüten sitzen einzeln in den oberen Blattachseln. Die Oberlippe ist flach helmförmig.

Blütezeit ist von Juni bis August.


Standort

Als Standort werden in Mitteleuropa kalkhaltige Wiesen, Quell- und Flachmoore sowie Lichtungen in subalpinen Wäldern bevorzugt. Die Habitate befinden sich in Höhenlagen zwischen 1000 und 3000 m über dem Meeresspiegel; sie können generell als feucht und basenreich charakterisiert werden.

Verbreitung/Vorkommen

Der Alpenhelm hat eine holarktische Verbreitung, mit Vorkommen in der westlichen Palä- und der östlichen Nearktis. Fundorte auf den Färöer-Inseln, Island und Grönland verbinden die Verbreitungsgebiete der Alten und Neuen Welt. Dieses Verbreitungsmuster ist charakteristisch für amphi-atlantische Pflanzenarten.

In Europa gehört der Alpenhelm zu den Arten mit arktisch-alpiner (boreo-alpiner) Verbreitung, da neben den Vorkommen in Skandinavien und Westsibirien nur noch die Pyrenäen, Alpen und die Gebirge Ost- und Südosteuropas besiedelt werden. Fundorte im Schwarzwald und den Vogesen stellen Vorposten des alpinen Verbreitungsgebiets dar und können, wie auch die Vorkommen auf Gotland sowie in England und Schottland, als Eiszeitrelikte gedeutet werden.

Inhaltsstoffe

Anthocyane werden im Alpenklima besonders intensiv gebildet, da die durch Assimilation gebildeten Zucker nachts wegen oft zu niedriger Temperaturen von vielen Pflanzen nicht mehr in Stärke umgewandelt werden können, sondern nur noch in diese Farbstoffe.

Sonstiges

Hummelbestäubung

Alpenhelm Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett;
Höhe/Länge von 5cm bis 15cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Gebirge; Gewässer, Feuchtgebiete; Halbmagerrasen; Steinrasen, Steinschuttfluren;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gekerbt; gesägt;
Behaarung: ganze Pflanze auffällig stark behaart
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 900m
Höhenstufe max. in den Alpen: 3000m
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden;
PH-Wert Boden: mild; sauer;
Bodenfeuchte: feucht; frisch; nass;

Alpenhelm Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden;
Boden PH-Wert: mild; sauer;
Boden Feuchte: feucht; frisch; nass;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
Broncho-Entoxin® NSpasmo-Entoxin®Matrix-Entoxin®Adenolin-Entoxin® NN

Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

QR-Code für Alpenhelm

Scanne den QR-Code und hole die Pflanze ohne zu Tippen auf Dein Smartphone



Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz