Borretsch - Borago officinalis

Familie: Boretschgewächse - Boraginaceae

Kategorie: Heilpflanze  Gewürzpflanze  Garten  Teepflanze  Bienenblume  Archäophyt  Mischkultur  Guerilla Gardening  Hummelblume  Räucherpflanze  

Borretsch Info

Borago: arab. abu araq = Vater des Schweißes: früher als schweiß­trei­bendes Mittel verwendet, daraus mit­tel­lat. Borrago (14. Jhd.); "Borretsch", "Gur­ken­kraut"
officinalis: arzneilich, gebräuchlich

andere Namen: Boretsch, Gurkenkraut

Borretsch symbolisierte Fröhlichkeit und Lauterkeit im Denken. Plinius schrieb „ich, Borretsch, bringe immer Freude“.
Der in den Blüten des Borretsch enthaltene Farbstoff wirkt als Indikator. Wie Lackmus verfärbt er sich rot, wenn er in saure Lösungen kommt. Bei älteren Blüten ist auch eine leichte Rotfärbung zu beobachten.


Borretsch (Borago officinalis), vereinzelt auch Boretsch geschrieben oder als Gurkenkraut bezeichnet, ist eine Gewürz- und Heilpflanze in der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Die ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatete Pflanze wird seit dem späten Mittelalter in Mitteleuropa kultiviert und zählt daher zu den Archäophyten.

Die einjährige krautige Pflanze wird bis zu 70 Zentimeter hoch und ist an Stängeln und Blättern borstig behaart. Die derben Blätter sind dunkelgrün, lanzett- bis eiförmig geformt und zehn bis fünfzehn Zentimeter lang. Von Mai bis September trägt die Pflanze leuchtend blaue Blüten, die jeweils an einem etwa drei Zentimeter langen Blütenstiel sitzen. Sie sind anfangs rosa und färben sich erst später während der Anthese durch die Änderung des ph-Wertes blau. Die Blüten sind fünfzählig. Die fünf Kelchblätter bestehen aus lanzettförmigen Zipfeln und sind während der Blütezeit sternförmig zurückgeschlagen. Die fünf blauen Kronblätter bilden in der Blütenmitte fünf Schlundschuppen und die blaulila Staubblätter stehen so eng aneinander, dass sie einen Streukegel bilden. Der Fruchtknoten ist oberständig und befindet sich ebenso wie der Griffel im Inneren dieses Streukegels.

Die Blüten sind protandrisch (= vormännlich). Das bedeutet, dass zuerst die Staubblätter reifen und den Pollen freigeben, und anschließend nach Verwelken der Staubblätter die Narbe reift und mitgebrachten Pollen bestäubender Insekten aufnehmen kann. Mit diesem Mechanismus wird die Wahrscheinlichkeit von Selbstbestäubung verringert.


Heimat

Mittelmeergebiet

Verwendung in der Küche

Benutzen Sie die jungen Blätter zu Salaten, Kräuteressig, Soßen und für alle Gurkengerichte.

Inhaltsstoffe

Borretsch enthält kleine Mengen (etwa 10 mg pro Kilogramm getrocknete Pflanze) von einer Reihe von Pyrrolizidinalkaloiden (Amabilin, Intermedin, Lycopsamin, Supinin). Diese gelten als toxisch für die Leber, daher ist ein regelmäßiger Genuss von Borretsch nicht zu empfehlen. Ein gelegentlicher Verzehr gilt jedoch als unbedenklich, ebenso ein Verzehr der Blüten und Samen, da diese die erwähnten Alkaloide nicht enthalten. Borretsch enthält außerdem Schleimstoffe, Gerbstoffe, Harz, Saponin, Kaliumnitrat, Kieselsäure, Gamma-Linolensäure, ätherisches Öl. Der Vitamin-C-Gehalt der frischen Pflanze beträgt 149,3 mg pro 100 g Frischegewicht.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Borretsch hatte den Ruf, die Lebensgeister zu wecken. So hieß es bei John Gerard in „The Herball, or Generall Historie of Plantes“ (1597): Heute tun die Menschen die Blüten in den Salat, um sich fröhlich zu stimmen und die Laune zu verbessern. Vieles kann man aus der Pflanze machen, was das Herz erleichtert, die Sorgen vertreibt und den Geist erhebt. Die Blätter des Borretsch, im Wein zu sich genommen, machen Männer und Frauen froh und glücklich, vertreiben Trauer, Langeweile und Melancholie, das haben bereits Dioskorides und Plinius bestätigt. Sirup aus Borretschblüten ist gut für das Herz, lässt die Melancholie vergeben und beruhigt die Verrückten.

Tee aus den getrockneten Blättern hat eine äußerst beruhigende Wirkung.

Verwendung in Homöopathie/Anthroposophie

Kommission C* (S. Quellen):... Anregung der aufbauenden und strukturierenden Kräfte, z.B. bei Netzhautvenenthrombose (Augentropfen).
Zubereitungen werden zur Anregung der aufbauenden und strukturierenden
Kräfte eingesetzt. z.B. bei varikösem (durch Krampfadern bedingt) Symptomenkomplex mit venösen Stauungen,
Thrombophlebitis (akute Thrombose und Entzündung von meist oberflächlichen Venen) sowie bei begleitenden ekzematösen Hauterkrankungen. (Indikationen gelten für WALA, Borago-Essenz.)
Arzneimittel: Borago ex herba LA 20 % (WALA CH)

Borretsch Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett;
Höhe/Länge von 30cm bis 70cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.;
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: doppelt gesägt, schrotsägeförmig; ganzrandig; gebuchtet; gesägt; gewellt; gezähnt;
Behaarung: ganze Pflanze auffällig stark behaart
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: einjährig;
Lichtbedarf: Licht;
Wasserbedarf: normal
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: sauer;
Bodenfeuchte: frisch;

Borretsch Garten / Anbau

Ausaat von 3 bis 7
Saatort: Direktsaat
Saattiefe: 1cm
Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: sauer;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Gute Nachbarn: Garten-Erdbeere - - Gewöhnliche Wiesen-Schafgarbe - Tagetes - Tomate -

Ist Borretsch einmal im Garten, sät er sich immer wieder von selbst aus - oft an Stellen, wo man es nicht vermuten würde!

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie VU (Verletzlich)





 

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