Hainbuche - Carpinus betulus

Familie: Birkengewächse - Betulaceae

Kategorie: Heckenpflanze  Laubbaum  Baustoff  Allergiepflanze  Strauch  Alpenpflanze  

Hainbuche Info

Carpinus: lat. Pflanzenname, abgel. v. kelt. car = Kopf, pin = Holz: "Kopf­holz". Das Holz wurde für Joche ver­wen­det; "Hainbuche"
betulus: birkenähnlich (Blätter)

andere Namen: Weißbuche, Hagebuche

Das Holz der Hainbuche ist das härteste und dichteste aller einheimischen Bäume in Deutschland.

Die Hainbuche (Carpinus betulus) gehört zur Gattung der Hainbuchen aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie wächst als mittelgroßer, laubabwerfender Baum in Europa und Westasien. Sie ist nicht näher mit der Rotbuche aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae) verwandt.

Die Hainbuche ist ein sommergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen bis 25 Meter und Stammdurchmesser von bis zu einem Meter erreicht. Im Kaukasus wird der Baum bis 35 Meter hoch. Das Höchstalter beträgt etwa 150 Jahre. Die Stämme bilden in geschlossenen Beständen acht bis zehn Meter lange Schäfte aus, im Extremfall auch bis 18 Meter lange. Der Stamm hat meist einen unregelmäßigen Querschnitt (spannrückig). Häufig ist der Stamm krumm.

Die Äste sind bei jungen Bäumen senkrecht orientiert und biegen im Alter in die Horizontale um. Die Kronen sind dicht und setzen sich aus weit ausladenden Ästen der unteren Bereiche und senkrecht orientierten Ästen der oberen Bereiche zusammen. Freistehende Bäume bilden mächtige, breit-ovale Kronen.

Die Winterknospen sind spindelförmig und fünf bis acht Millimeter lang. Sie liegen dem Trieb dicht an. Die Knospenschuppen sind braun bis rotbraun und am Rand bewimpert. Die Blütenknospen sind etwas größer und weniger spitz als vegetative Knospen.

Die wechselständigen Blätter sind vier bis zehn Zentimeter lang, zwei bis vier Zentimeter breit, eiförmig und am Ende zugespitzt. Der Blattrand ist doppelt gesägt. Es gibt 10 bis 15 parallel stehende Blattadern-Paare. Die Unterseite der Blätter ist anfangs behaart (zumindest in den Winkeln der Blattadern), später jedoch kahl. Die Herbstfärbung ist leuchtend gelb, die Blätter haften teilweise in braunem Zustand bis zum Frühjahr an den Zweigen.

Die jungen Triebe sind glänzend braun (bis grünlich braun) und schwach behaart. Später werden sie bräunlich-grau und kahl. Sie besitzen zahlreiche weiße, elliptische Lentizellen.

Fruchtstand

Hainbuchen sind monözisch, d. h. sie besitzen männliche und weibliche Blüten, die jedoch auf einem Individuum vorkommen. Den Blüten fehlen die Kronblätter. Die Blütenstände sind reduzierte Zymen. Blüten werden an den jungen Trieben angelegt, überwintern als Knospe und erscheinen kurz vor und zeitgleich mit den Blättern. Die Bestäubung erfolgt durch Wind. Blütezeit ist im Mai.

Die männlichen Blüten stehen einzeln in den Zymen an vielblütigen Kätzchen. Diese sind hängend, vier bis sechs Zentimeter lang und gelbgrün. Eine Blüte besteht aus acht gespaltenen Staubblättern, eine Blütenhülle fehlt. Jede Blüte steht in der Achsel eines Deckblattes, Vorblätter fehlen.

Die weiblichen Blüten stehen zu zweit in Zymen. Jede Zyme steht in der Achsel eines Deckblattes. Alle Zymen zusammen bilden einen vielblütigen, zwei bis vier Zentimeter langen Blütenstand. Jede Blüte hat ein kleines, gewelltes Perianth und ist zudem von einem Deckblatt und zwei Vorblättern umgeben. Die Samenanlagen besitzen zwei Integumente, der Embryosack entwickelt sich nach dem Polygonum-Typ. Die Befruchtung verläuft chalazogam, die Entwicklung des Endosperms nucleär.

Die Frucht ist eine kleine, einsamige Nuss, die in der Achsel eines dreilappigen, drei bis fünf Zentimeter langen Blattorgans steht, welches aus den Deck- und Vorblättern der Blüte entsteht. Dieses Blattorgan ist zunächst grün und dient der Versorgung der sich entwickelnden Frucht mit Assimilaten. Zur Fruchtreife vertrocknet es und dient als Flügel bei der Windausbreitung der Früchte. Zur Reifezeit (August/September) sind die Fruchtstände bis 17 Zentimeter lang. Die Früchte lösen sich aber erst im Oktober/November ab.

Wurzeln und Mykorrhizen

Hainbuchen bilden in tiefgründigen Böden tiefreichende Herzwurzeln aus. In feuchten Böden konzentrieren sich die Wurzeln in den obersten 35 Zentimetern, weshalb die Bäume solcher Standorte anfällig gegen Windwurf sind.

Die Art geht mehrere Formen von Ektomykorrhiza-Symbiosen ein, bevorzugt aber keinen spezifischen Partner. Als Symbionten sind rund 25 Arten von Ständerpilzen bekannt, aber nur wenige Schlauchpilze und Deuteromyceten.

Technische Holzdaten
Rohdichte (r11) 0,69-0,95 g/cm³
Druckfestigkeit 64,7 MPa
Zugfestigkeit 104,9 MPa
Biegefestigkeit 105,0 MPa
Scherfestigkeit 8,33 MPa

Das Holz der Hainbuche ist weiß bis gräulich-weiß, was ihr den Namen Weißbuche im Gegensatz zum rötlichen Holz der Rotbuche einbrachte. Es gibt keine Farbunterschiede zwischen Splint- und Kernholz. Das Holz ist gleichmäßig aufgebaut, Jahresringe sind nur schwer erkennbar. Das Holz ist hart und schwer. Unter den in Mitteleuropa heimischen Bäumen besitzt die Hainbuche das schwerste Holz. Diese Eigenschaft hat der Hainbuche – wie einigen anderen Baumarten – den Namen Eisenbaum eingebracht. Die Rohdichte beträgt zwischen 0,69 und 0,95 Gramm pro Kubikzentimeter. Das Holz hat im Mittel folgende Zusammensetzung: 18 bis 28 % Lignin, 43 bis 49 % Zellulose, 19 bis 27 % Pentosane.

Die Rinde ist grau, dünn und glatt. Sie kann bei alten Bäumen in Längsrichtung aufreißen. Auch die Rinde bildet ca. 0,12 Millimeter breite Jahresringe.


Spenglersan® Allergie-Set


Größeres Bild

Spenglersan® K-Allsan und Neolin-Entoxin® – Das Kombi-Set gegen Heuschnupfen
Mit dem Spenglersan® Allergie-Set greift die Firma Spenglersan auf zwei bewährte Komplexmittel zurück, die auf langjähriger und traditionsreicher Erfahrung beruhen und sich gegenseitig optimal ergänzen.
Neolin-Entoxin®
Homöopathisches Arzneimittel
Anwendungsgebiete:
Allergische Erkrankungen der Atemwege (Heuschnupfen)
Pharmakologische Eigenschaften
Drosera besitzt expektorierende, spasmolytische und hustenreizstillende Eigenschaften. Drosera ruft eine Hyperämie und vermehrte Sekretion der Luftröhre hervor.
Die Hauptbestandteile von Euphrasia sind das Glykosid Aucubin, Gerbstoff und ätherisches Öl. Euphrasia hat sich u.a. bei der Behandlung von Augenleiden bestens bewährt.
Grindelia robusta enthält ätherisches Öl, Harz, Saponine und Tannin und findet als Expektorans und leichtes Spasmolytikum Verwendung.
Lobelia inflata ist reich an chemisch nahe verwandten Alkaloiden. Es handelt sich um Derivate des Piperidins. Das wichtigste Alkaloid ist das Lobelin. Dieses ruft eine Erregung des Atemzentrums sowie eine Vertiefung und Vermehrung der Atemzüge hervor. Weiterhin bewirkt Lobelia inflata eine starke Schleimhautreizung (Bronchien, Rachen). Die synergistische Wirkung der Bestandteile hat sich zur Behandlung von allergischen Erkrankungen bestens bewährt.
Spenglersan® K-Allsan
Homöopathisches Arzneimittel zur nasalen Anwendung

Standort

In Mitteleuropa wächst sie meist auf Braunerde und Pseudogley, die aus diluvialen Ton- bzw. Ton-Sand-Ablagerungen hervorgegangen sind. In Südeuropa und in den Gebirgen wächst sie auf Rendzinen, in Südost-Europa auf Lößböden.

Nach Heinz Ellenberg hat die Hainbuche folgende Zeigerwerte: Halbschatten bis Schattenpflanze, Mäßigwärme- bis Wärmezeiger, subozeanisch, mit Schwergewicht in Mitteleuropa, nach Osten ausgreifend. Bezüglich Feuchte, Reaktionszahl und Stickstoff ist die Art indifferent.

Die Hainbuche ist die Charakterart der Eichen-Hainbuchen-Wälder (Carpinion betuli).

Verbreitung/Vorkommen

Das Areal der Hainbuche umschließt Mitteleuropa, Nordanatolien, den Kaukasus und das Elbursgebirge.
Die Nordgrenze in Europa verläuft von Südwestengland über Nordbelgien nach Norddänemark, wo die Hainbuche nördlichsten Punkt erreicht. Weiter führt die Grenze über Südschweden durch Lettland, Litauen, Weißrussland und durch die Ukraine, wo sie den Dnepr nur geringfügig in östlicher Richtung überschreitet. In den Steppenregionen, die nordwestlich ans Schwarze Meer angrenzen, also in der Südukraine und in der Dobrudscha, fehlt die Hainbuche ebenso wie auf der Krim. Sie kommt im gesamten Kaukasus und in Küstennähe des Kaspischen Meeres auch im Elbrusgebirge vor. Südlich der Pyrenäen, auf Korsika, Sardinien und Sizilien kommt die Hainbuche nicht vor, wohl aber auf der Apennin- und der Balkanhalbinsel. Auch in Anatolien kommt sie nur in einem schmalen Streifen entlang der Küste des Schwarzen Meeres vor.

Nahe ihrer Nordgrenze wächst die Hainbuche in Meereshöhe, in den Gebirgen steigt sie in folgende Höhen:
Mitteleuropa: 700 bis 1000 m
Seealpen: 1300 m
Kaukasus: 2000 m
Elburs-Gebirge: 2300 m

Verwendung als Baustoff

Die wirtschaftliche Bedeutung der Hainbuche ist heute eher gering. Das Holz wird wegen seiner Dichte und Härte zur Herstellung von Parkett und bestimmten Werkzeugen, zum Beispiel Hobelsohlen, für Werkzeughefte und Hackblöcke verwendet. Im Klavierbau verwendet man das Holz für die Hämmer. Die früheren Einsatzbereiche waren weit umfangreicher: Webstühle, Zahnräder, Schuhleisten, Stellmacherei, landwirtschaftliche Geräte und vieles mehr.

Sonstige Verwendung

Die Hainbuche liefert hervorragendes Brennholz, welches sich von Hand jedoch nur außerordentlich schwer spalten lässt. In dieser Anwendung lag früher die Hauptnutzung der Hainbuchen. In Mitteleuropa wurde die Hainbuche durch den Menschen früher indirekt stark gefördert, da sie in den der Brennholzgewinnung dienenden Niederwäldern durch ihr hohes Stockausschlagvermögen gegenüber der Rotbuche einen eindeutigen Konkurrenzvorteil hatte.

Bereits in römischer Zeit, aber auch noch im 30-jährigen Krieg, wurden Wehrhecken (Landwehren) in Mitteleuropa zu einem großen Teil aus Hainbuchen angepflanzt. Die Hagebüsche wurden mit Äxten angehauen und umgeknickt. So wuchsen sie – zusammen mit Brombeeren, Heckenrosen und anderen Dornensträuchern – zu undurchdringlichen Gebilden, die „Knickicht“, „Wehrholz“, „Landheeg“ oder „Gebück“ genannt wurden. Im 11. Jahrhundert etwa legte Kurmainz eine Landwehr, das Rheingauer Gebück, an, das den ganzen Rheingau zwischen Nieder-Walluf und Lorchhausen gegen den Taunus hin abgrenzte. Die Landwehr war 50 bis 100 Schritt breit und nur an wenigen Stellen mit Durchlässen versehen. Für die Instandhaltung sorgte ein eigenes Haingericht. Viele Ortsnamen mit den Endungen -hagen und -hain weisen auf solche Landwehren hin.

Sonstiges

Hainbuchen wurden früher oft regelmäßig geschneitelt, um Futter für das Vieh zu gewinnen. Es entstanden dadurch bizarre, knorrige und oft hohle Baumgestalten, die man in manchen Wäldern heute noch vorfindet.

Hainbuche Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 5m bis 20m
Blütezeit von April bis Mai
Lebensraum: Ebene; Gärten und Parks; Gebirge; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Kätzchen / Zapfen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: doppelt gesägt, schrotsägeförmig; gesägt;
Trockenfrüchte: Nuß
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: Holzgewächs;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1300m
Nährstoffbedarf: mäßig nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden;
PH-Wert Boden: sauer;
Bodenfeuchte: frisch; mäßig frisch; mäßig trocken;

Hainbuche Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden;
Boden PH-Wert: sauer;
Boden Feuchte: frisch; mäßig frisch; mäßig trocken;
Boden Nährstoffgehalt: mäßig nährstoffreich;
Prostata-Entoxin® NMagen-Darm-Entoxin® NViscum-Entoxin® NNeolin-Entoxin®

Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

QR-Code für Hainbuche

Scanne den QR-Code und hole die Pflanze ohne zu Tippen auf Dein Smartphone



Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz