Weißer Gänsefuß - Chenopodium album

Familie: Gänsefußgewächse - Chenopodiaceae

Kategorie: Futterpflanze  Wildgemüse  Ackerwildkraut  Allergiepflanze  Pionierpflanze  

Weißer Gänsefuß Info

Chenopodium: gr. chenos = Gans, podion = Füßchen (Blatt­form); "Gän­se­fuß"
albatus: weiß gekleidet

andere Namen: Ackermelde, Melde, Falsche-Melde, Dreckmelde, Mistmelde, Saumelde, Schissmelle, Schissmehl, Schiissmalter, Hundsschiss

Der Weiße Gänsefuß (Chenopodium album) ist eine Art aus der Gattung Gänsefuß (Chenopodium) in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).

Vegetative Merkmale

Der Weiße Gänsefuß ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 10 und 150 (selten bis 300) cm erreicht und bis zu 1 Meter tief wurzelt. Der meist aufrechte Stängel ist gelblich grün, grün gestreift, vor allem im Herbst auch rötlich überlaufen oder mit roten Flecken in den Blattachseln und ist besonders im Blütenstand stark durch Blasenhaare mehlig bestäubt. Er ist oft stark verzweigt, im unteren Teil mit bogig aufsteigenden, im oberen Teil mit aufrechten Seitenzweigen.

Die wechselständigen Laubblätter sind 1 bis 2,5 cm lang gestielt. Die unterseits bemehlte, oberseits meist kahle Blattspreite mit einer Länge von 2 bis 6 (bis 10) cm und einer Breite bis 5 cm ist sehr vielgestaltig: meist rhombisch-eiförmig bis breit lanzettlich, manchmal schwach dreilappig, länger als breit, mit keilförmiger Basis. Der Blattrand ist meist unregelmäßig bogig gezähnt, schwach gesägt oder auch ganzrandig. Die oberen Blätter sind lanzettlich und meist ganzrandig.
Blütenstand und Blüte
Blüten

Samen

Die Blütenstände sind endständige oder in den oberen Blattachseln entspringende, verzweigte ährenartige Rispen. Die zwittrigen Blüten sitzen in Knäueln von 3 bis 4 mm Durchmesser zusammen, Vorblätter fehlen. Die Blütenhülle besteht aus fünf bis fast zur Basis getrennten Tepalen von 1 mm Länge und Breite, die stumpf eiförmig, bemehlt, hautrandig und auf dem Rücken gekielt sind. Die Blüten enthalten fünf Staubblätter mit herausragenden Staubbeuteln und einen Fruchtknoten mit zwei Narben.
Frucht und Samen
Zur Reifezeit wird die flach-eiförmige Frucht größtenteils von der Blütenhülle bedeckt und fällt zusammen mit dieser ab. Die dünne Fruchtwand liegt dem Samen mehr oder weniger an. Der horizontale Same mit einem Durchmesser von 1 bis 1,5 mm ist linsenförmig-eiförmig mit abgerundetem Rand. Die schwarze Samenschale ist glatt und glänzend oder weist schwache radiale Streifen auf.

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl der Wildform beträgt meist 2n=54 (hexaploid), aber auch Chromosomenzahlen von 18, 36 und 108 wurden gefunden. Die in Asien kultivierten Sippen besitzen einen tetraploiden Chromosomensatz (2n=36).
Photosyntheseweg

Der Weiße Gänsefuß ist, wie alle Arten der Gattung Gänsefüße, eine C3-Pflanze.

Ökologie
Bestäubung- und Ausbreitungsbiologie

Die Blütezeit reicht in Mitteleuropa von Juli bis Oktober, die Bestäubung der vorweiblichen Blüten erfolgt in der Regel durch den Wind.

Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt als Wind- und Tierstreuer, auch Selbstausstreuer und (bei Sturm) ein Ballonflieger, außerdem Bearbeitungsausbreitung durch Sperlinge. Es wurde berechnet, dass eine große Pflanze bis zu 1,5 Millionen Samen produziert. Vielfach finden sich deshalb im Boden reichlich Samen dieser Art, die dazu noch sehr langlebig sind und bis zu 1700 Jahre erhalten bleiben. Die Samen können in mesophil betriebenen (30 °C bis 35 °C) Biogasanlagen bis zu 3 Wochen im Substrat überstehen. Die Samen haben reichlich Nährgewebe. Es ist ein Wärmekeimer.


Spenglersan® Allergie-Set


Größeres Bild

Spenglersan® K-Allsan und Neolin-Entoxin® – Das Kombi-Set gegen Heuschnupfen
Mit dem Spenglersan® Allergie-Set greift die Firma Spenglersan auf zwei bewährte Komplexmittel zurück, die auf langjähriger und traditionsreicher Erfahrung beruhen und sich gegenseitig optimal ergänzen.
Neolin-Entoxin®
Homöopathisches Arzneimittel
Anwendungsgebiete:
Allergische Erkrankungen der Atemwege (Heuschnupfen)
Pharmakologische Eigenschaften
Drosera besitzt expektorierende, spasmolytische und hustenreizstillende Eigenschaften. Drosera ruft eine Hyperämie und vermehrte Sekretion der Luftröhre hervor.
Die Hauptbestandteile von Euphrasia sind das Glykosid Aucubin, Gerbstoff und ätherisches Öl. Euphrasia hat sich u.a. bei der Behandlung von Augenleiden bestens bewährt.
Grindelia robusta enthält ätherisches Öl, Harz, Saponine und Tannin und findet als Expektorans und leichtes Spasmolytikum Verwendung.
Lobelia inflata ist reich an chemisch nahe verwandten Alkaloiden. Es handelt sich um Derivate des Piperidins. Das wichtigste Alkaloid ist das Lobelin. Dieses ruft eine Erregung des Atemzentrums sowie eine Vertiefung und Vermehrung der Atemzüge hervor. Weiterhin bewirkt Lobelia inflata eine starke Schleimhautreizung (Bronchien, Rachen). Die synergistische Wirkung der Bestandteile hat sich zur Behandlung von allergischen Erkrankungen bestens bewährt.
Spenglersan® K-Allsan
Homöopathisches Arzneimittel zur nasalen Anwendung

Standort

Man findet ihn in Mitteleuropa verbreitet in Ruderalvegetation und Unkrautfluren, vor allem als Erstbesiedler auf Schuttplätzen, an Wegen, in Äckern und Gärten, auch an Ufern und in Schlägen. Er gedeiht auf allen ausreichend nährstoffreichen Böden. Seit der jüngeren Steinzeit ist er ein Kulturbegleiter. Von der Ebene ist er bis in Höhenlagen von meist 1100 m zu finden. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil im Höhenbachtal bei Holzgau bis zu 1200 m Meereshöhe auf.

Verbreitung/Vorkommen

Der Weiße Gänsefuß ist heute nahezu weltweit verbreitet, vor allem in den gemäßigten bis subtropischen Zonen, und spaltet sich in zahlreiche regionale Rassen auf. In Amerika gilt er als eingeführte Art. Die Ausdehnung des natürlichen Verbreitungsgebietes in Eurasien ist unklar. Als Ursprungsgebiet wird das Himalaja-Gebiet vermutet. Im Pakistan erreicht er Höhenlagen bis 4300 m.

Der Weiße Gänsefuß kommt im gesamten Europa als Archaeophyt oder eventuell einheimische Art vor, nur im äußersten Norden (Island, Spitzbergen) ist er erst in neuerer Zeit eingeführt worden.

Man findet ihn in Mitteleuropa verbreitet in Ruderalvegetation und Unkrautfluren, vor allem als Erstbesiedler auf Schuttplätzen, an Wegen, in Äckern und Gärten, auch an Ufern und in Schlägen. Er gedeiht auf allen ausreichend nährstoffreichen Böden. Seit der jüngeren Steinzeit ist er ein Kulturbegleiter. Von der Ebene ist er bis in Höhenlagen von meist 1100 m zu finden. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil im Höhenbachtal bei Holzgau bis zu 1200 m Meereshöhe auf.

Im System der Pflanzensoziologie ist er eine Klassencharakterart der Ruderalgesellschaften und der Acker- und Garten-Beikraut-Gesellschaften (Chenopodietea) und kommt besonders in den Ordnungen Polygono-Chenopodietalia und Sisymbrietalia vor.

Heimat

Himalaja-Gebiet

Verwendung in der Küche

Im Westhimalaja und in Indien wird die Pflanze kultiviert und dort werden ihre Blätter und Sprosse wie Spinat als Kochgemüse genutzt. Der Genuss großer Mengen ist jedoch wegen der leicht abführenden Wirkung schädlich. Die Samen werden in Indien sogar dem Buchweizen vorgezogen. Sie ergeben gekocht eine Grütze oder werden zu Mehl verarbeitet, das meist als Beimischung zu so genannten „Hungerbroten“ verwendet wird; z.B. während der Hungersnot in Russland 1891/1892.

Sonstige Verwendung

In einigen Staaten der USA, Kanadas und auf den Hebriden dienen die Kulturen als Schweine- und Schaffutter. Die Samen sind auch als Vogelfutter zu verwenden. Größere Mengen der Samen wurden in Pfahlbauten gefunden und schließen die Möglichkeit eines prähistorischen Ackerbaus nicht aus.

Sonstiges

Nahrungspflanze

Der Weiße Gänsefuß ist eine Nahrungspflanze für die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten. In der HOSTS-Datenbank sind dazu 69 Einträge aufgeführt. Beispielsweise nutzen die Gemüseeule (Lacanobia oleracea), die Dickkopffalter Staphylus hayhurstii und Pholisora catullus, der Bärenspinner Grammia virgo, die Federmotte Emmelina monodactyla und der Eulenfalter Amyna octo diese Art als Nahrung.

An den Blättern fressen auch die Ameisen der Gattung Pogonomyrmex, die Larve der Blattwespe Ametastegia equiseti und die zu den Minierfliegen gehörende Amauromyza chenopodivora.

Den Pflanzensaft saugen Orthotylus flavosparsus aus der Familie der Weichwanzen, Peritrechus lundi aus der Familie der Rhyparochromidae und die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae).

Die Fruchtkörper (Pyknidien) der Schlauchpilze-Anamorphe Ascochyta chenopodii und Cercospora chenopodii verursachen anfangs bernsteinfarbige, später schwarze Flecken auf den Blättern. Ein Falscher Mehltau (Peronospora farinosa) lebt parasitisch auf dem Weißen Gänsefuß. Die Schlauchpilze Chaetoplea calvescens und Chaetodiplodia caulina leben als Saprobionten auf den toten Stängeln.

Die Samen sind eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Vögel während der Herbst- und Wintermonate, insbesondere für Sperlinge. Die Blätter werden vom Vieh und Rehwild gefressen.

Weißer Gänsefuß Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 20cm bis 1,5m
Blütezeit von Juli bis Oktober
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Ebene; Gärten und Parks; Gebirge; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Mittelgebirge; Ufer, Dämme; wärmeliebend;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gezähnt;
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: einjährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1200m
Bestäubungsart: Windbestäubung;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden;
Bodenfeuchte: frisch; trocken;

Weißer Gänsefuß Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden;
Boden Feuchte: frisch; trocken;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Uresin-Entoxin®Viscum-Entoxin® NAdenolin-Entoxin® NN
Broncho-Entoxin® N

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz