Gewöhnliches Tellerkraut - Claytonia perfoliata

Familie: Portulakgewächse - Portulacaceae

Kategorie: Heilpflanze  Salatpflanze  Wildgemüse  

Gewöhnliches Tellerkraut Info

Claytonia: n. d. amerik. Botaniker J.Clayton (1693 - 1773); "Clay­tonie"
perfoliatus: durchwachsenblättrig

andere Namen: Kuba-Spinat, Winterportulak, Postelein, Winterpostelein

Das Gewöhnliche Tellerkraut ist eine fleischige einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Sie bildet eine grundständige Blattrosette. Die ersten Grundblätter sind rhombisch-eiförmig, lang gestielt und fleischig. Spätere Blätter wachsen unterhalb des Blütenstands paarweise zu Blättern zusammen, die so aussehen, als würde ein einziges kreisrundes Blatt vom Stängel durchstoßen werden. Diese Hochblätter besitzen einen Durchmesser von bis zu 30 Millimetern. Oberhalb dieser Blätter erscheinen von Februar bis Mai oder Juni die Blüten in Gruppen von 5 bis 40. Die relativ kleinen Blüten sind zwittrig. Die weißen oder rosafarbenen Kronblätter sind 2 bis 4 Millimeter lang.

Die Chromosomenanzahl beträgt 2n = 36. Nach anderen Angaben kommen aber auch die Zahlen 2n = 12, 24, oder 60 vor; bei Claytonia perfoliata subsp. intermontana die Zahl 2n = 24, 36 oder 48.

Ökologie

Das Gewöhnliche Tellerkraut ist ein Therophyt.

Es erfolgt Selbstbestäubung.

Diese Pflanzenart bietet Lebensraum für Schmetterlingsraupen der Arten Annaphila abdita, Annaphila arvalis, Annaphila diva und Hyles lineata. Die Pflanze kann aufgrund der ungewöhnlichen Blätterformen nicht mit anderen Arten verwechselt werden.


Standort

In Mitteleuropa ist das Gewöhnliche Tellerkraut vor allem im nordwestlichen Tiefland verbreitet. Es gedeiht auf Äckern, auf Sandflächen und kurzlebigen Unkrautfluren und erscheint nach dem ersten heftigen Frühlingsregen.
Nach Ellenberg ist Gewöhnliches Tellerkraut eine Halbschatten- bis Halblichtpflanze, es zeigt Mäßigwärme bis Wärme, Frische, Schwachbasen und Stickstoffreichtum an und verträgt weder Salz noch Schwermetalle.

Verbreitung/Vorkommen

Die Heimat des Gewöhnlichen Tellerkrauts ist in den Berg- und Küstenregionen im Westen Nordamerikas, und zwar vom südlichen Alaska und zentralen British Columbia bis nach Mittelamerika. Am häufigsten kommt es in Kalifornien im Sacramento Valley und nördlichen San Joaquin Valley vor. Heute ist es auch in Mittel- und Westeuropa weit verbreitet, auf der Südhalbkugel wurde es in Australien und Neuseeland eingebürgert, weitere adventive Vorkommen befinden sich im südlichen Argentinien. In Europa ist es ein Neophyt in Portugal, Spanien, Frankreich, Korsika, Italien, Großbritannien, Irland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Deutschland, Tschechien, Dänemark und Schweden.
Verwilderter Winter-Portulak kommt in heimischen Gefilden meist an der klimatisch eher milderen Nordseeküste auf ansonsten eher freien Sandflächen wie Äckern und Unkrautfluren vor.


Nach Ellenberg ist das Gewöhnliche Tellerkraut eine Halbschatten- bis Halblichtpflanze, es zeigt Mäßigwärme bis Wärme, Frische, Schwachbasen und Stickstoffreichtum an und verträgt weder Salz noch Schwermetalle. Es gedeiht in Mitteleuropa auf nährstoffreichen, vorzugsweise sandigen Böden in Gesellschaften des Verbands Alliarion.

Verwendung in der Küche

Als fast vergessenes Gemüse erlebt der Postelein-Salat eine kleine Renaissance und ist hie und da wieder auf den Märkten zu finden. Der auch sogenannte Winter-Portulak ist eigentlich ein klassisches Wintergemüse und keimt lediglich bei Temperaturen unter 12°C.
Die Aussaat kann bereits ab Anfang September bis Oktober erfolgen. In milden Wintern kann man das Kraut im Freiland, oder in Treibhäusern vor den stärksten Frösten geschützt, bereits nach acht Wochen, also etwa ab Anfang Dezember, das ganze Jahr durchgehend ernten.

Die Blätter und Stiele sind fest, knackig, dick und saftig. Wegen seiner angenehmen festen Konsistenz ist das Kraut als Salat sehr beliebt. Postelein mundet hervorragend allein mit Zitrone und etwas Sauerrahm oder Creme fraîche. Aber auch wie Spinat zubereitet ergibt er ein sehr schmackhaftes und wertvolles Gemüse mit leicht nussig-säuerlichem Geschmack. Die dekorativen Blüten sind ebenfalls essbar. Der kulinarischen Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Die Samen des Kubaspinats keimen erst bei einer Temperatur unter 12 °C und werden darum in der Zeit von September bis März ausgesät (daher Winterportulak). Der im Handel angebotene Kubaspinat stammt fast ausschließlich aus Gewächshäusern. Die Ernte wird schon in einem frühen Stadium des Wachstums vorgenommen. Wenn die zarten Blätter nicht zu tief abgeschnitten werden, sind mehrere Ernten in der Saison von November bis April möglich. Zur Lagerung legt man die fleischigen Blätter des Gewöhnlichen Tellerkrauts locker in eine mit einem feuchten Tuch abgedeckte Schüssel. So bleiben die Blätter im Kühlschrank bei 2 bis 4 °C maximal sechs bis acht Tage haltbar.

Das Gewöhnliche Tellerkraut ist fast in seiner Gesamtheit genießbar: junge Blätter, Stängel und auch Blüten können roh, ältere Blätter eher nur gekocht verzehrt werden. Rohe Blätter sind im Geschmack dem Feldsalat sehr ähnlich, jedoch mit weniger Aroma. Gekocht schmecken sie ähnlich dem Spinat.

Roh: Ideal sind junge Blätter, Stängel und Blüten, wenn vorhanden. Alles zusammen als Salat mit hartgekochten Eierhälften sowie Essig und Öl.
Gekocht: Blätter und Stängel werden in wenig Wasser gekocht, bis sie zart werden, junge Teile höchstens 3 bis 4 Minuten, die gewaschenen Wurzeln ebenso kurz. Mit Butter und wenig Würze entwickelt sich ein Geschmack ähnlich Wasserkastanien.

Inhaltsstoffe

Die Blätter enthalten Vitamin C, Magnesium, Kalzium und Eisen, aber wenig von dem unerwünschten Nitrat, das bei anderen Salatpflanzen oft ein Problem ist.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Die Shoshonen sollen die Pflanze in Breiumschlägen gegen rheumatische Schmerzen verwendet haben. Die Thompson benutzten sie bei Augenschmerzen und die Mahuna tranken den Saft bei Appetitlosigkeit.

Gewöhnliches Tellerkraut Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn; weiß;
Höhe/Länge von 5cm bis 20cm
Blütezeit von April bis Juni
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Mauern, Felsen, Felsspalten;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Blätter stengelumfassend;
Lebensdauer: einjährig; einjährig-überwinternd;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: sandiger Boden / Sandboden;

Gewöhnliches Tellerkraut Garten / Anbau

Ausaat von 9 bis 3
Boden Beschaffenheit: sandiger Boden / Sandboden;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;

Die Samen des Kubaspinats keimen erst bei einer Temperatur unter 12 °C und werden darum in der Zeit von September bis März ausgesät (daher Winterportulak). Der im Handel angebotene Kubaspinat stammt fast ausschließlich aus Gewächshäusern. Die Ernte wird schon in einem frühen Stadium des Wachstums vorgenommen. Wenn die zarten Blätter nicht zu tief abgeschnitten werden, sind mehrere Ernten in der Saison von November bis April möglich. Zur Lagerung legt man die fleischigen Blätter des Gewöhnlichen Tellerkrauts locker in eine mit einem feuchten Tuch abgedeckte Schüssel. So bleiben die Blätter im Kühlschrank bei 2 bis 4 °C maximal sechs bis acht Tage haltbar.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis





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