Gewöhnliche Hundszunge - Cynoglossum officinale

Familie: Boretschgewächse - Boraginaceae

Kategorie: Giftpflanze  Alpenpflanze  

Gewöhnliche Hundszunge Info

Cynoglossum: gr. kynos = Hund, glossa = Zunge (wg. der rauhen Klau­sen­früchte); "Hundszunge"
officinalis: arzneilich, gebräuchlich

Die Gewöhnliche Hundszunge ist eine zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 80 cm erreicht. Der kräftige Stängel hat einen Durchmesser von bis 1 cm, ist kantig, locker zottig behaart und dicht beblättert. Die Pflanze hat einen Mäusegeruch. Die Grundblätter sind grundständig rosettig gehäuft. Die Stängelblätter sind sitzend, stängelumfassend, beiderseits angedrückt behaart, graugrün und derb, die oberen sind lanzettlich und filzig behaart.

In zuerst kopfigen, später sparrig sich verlängernden, rispig angeordneten Wickeln sitzen viele Blüten. Die erst dunkelvioletten, später braunroten Blüten sind homogame, trichterförmige „Stieltellerblumen“. Die ziemlich lange Blütenkronröhre ist durch hellrote Hohlschuppen (Schlundschuppen) verschlossen, daher ist der Nektar nur Bienen und Faltern zugänglich. Zuletzt ist auch spontane Selbstbestäubung möglich. Blütezeit ist von Mai bis Juli.

Die vier mit dem Mittelsäulchen verwachsenen Teilfrüchte (Klausen) sind außen widerhakig-stachelig und werden als Kletthafter verbreitet, z. B. durch Kaninchen. Die abgeflachten, eiförmigen Nüsschen sind dicht mit Widerhaken besetzt.


Standort

Die Gewöhnliche Hundszunge wächst zerstreut, aber lokal häufig in sonnigen Unkrautfluren, an Schuttplätzen, Wegrändern, Tierbauten und in übernützten Weiden. Sie bevorzugt eher trockene, nährstoffreiche Böden in sonniger Lage. Nach Ellenberg ist sie eine Lichtpflanze, intermediär-kontinental verbreitet, ein Schwachbasen- und Stickstoffzeiger und eine Verbandscharakterart wärmebedürftiger Distelgesellschaften.

Verbreitung/Vorkommen

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Gewöhnlichen Hundszunge liegt in Europa, in West- und Zentralasien, im Kaukasusgebiet und in Sibirien. In Nordamerika ist die Art ein Neophyt.

Die Gewöhnliche Hundszunge wächst zerstreut, aber lokal häufig in sonnigen Unkrautfluren, an Schuttplätzen, Wegrändern, Tierbauen und in intensiv genutzten Weiden. Sie bevorzugt eher trockene, nährstoffreiche Böden in sonniger Lage. Nach Ellenberg ist sie eine Lichtpflanze, intermediär-kontinental verbreitet, ein Schwachbasen- und Stickstoffzeiger und eine Verbandscharakterart wärmebedürftiger Distelgesellschaften (Onopordion acanthii). In den Allgäuer Alpen steigt sie im Tannheimer Tal auf einem Gamsläger an der Südwestwand des Hochwiesler bis zu einer Höhenlage von 1820 Metern auf.

Giftigkeit

Vor allem in den Samen befinden sich giftige Pyrrolizidin-Alkaloide (z. B. Heliosupin). Bei Kaltblütlern wirken diese Giftstoffe schon in geringen Dosen lähmend. Für größere Warmblütler sind sie allerdings weniger schädlich. Bei Menschen ist eine Vergiftung unwahrscheinlich.

Wegen ihrer Giftigkeit ist heute vom Gebrauch dieser Pflanze als Heilpflanze abzuraten.

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält Pyrrolizidinalkaloide: 62% Helisupin im Kraut. Nach älteren Angabenn der Wurzel Cynoglossin, Consolidin, Consolicin, Cynoglossidin.

Gewöhnliche Hundszunge Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 40cm bis 80cm
Blütezeit von Mai bis Juli
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; wärmeliebend;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Behaarung: ganze Pflanze auffällig stark behaart
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: zweijährig;
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1800m
Bestäubungsart: Insektenbestäubung;
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: mäßig trocken; trocken;

Gewöhnliche Hundszunge Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: mäßig trocken; trocken;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Dr. Koll Pflanzenextrakt: Gerstengras – Hordeum vulgareDr. Koll Pflanzenextrakt: Darm aktiv - Dr. KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Chlorella - Dr. KollDr. Koll Pflanzenextrakt Griffonia Maca

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie VU (Verletzlich)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie V (Arten der Vorwarnliste)





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