Sumpf-Schachtelhalm - Equisetum palustre

Familie: Schachtelhalmgewächse - Equisetaceae

Kategorie: Giftpflanze  Sporenpflanze  Alpenpflanze  

Sumpf-Schachtelhalm Info

Equisetum: lat. equus = Pferd, seta = Borste (Struktur des Sproßes); "Schach­telhalm"
paluster: sumpfig, moorig

andere Namen: Duwock

Der Sumpf-Schachtelhalm ist ein Geophyt, dessen Rhizome über einen Meter tief in den Boden reichen. Er erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 60 (selten bis 100) Zentimetern.

Die fertilen (sporangientragenden) und sterilen Sprosse sind gleich gestaltet, immer grasgrün und erscheinen zur gleichen Zeit. Der Stängel ist glatt bis leicht rau, hat einen Durchmesser von bis zu vier Millimeter und ist deutlich gerippt. Die Verzweigung ist quirlig und reichlich. Die Zentralhöhle nimmt ein Achtel bis ein Drittel des Stängeldurchmessers ein. Die Stängelblattscheiden sind zur Spitze hin nicht oder kaum erweitert. Die vier bis zwölf Zähne sind bleibend, haben einen breiten weißen Hautrand und sind kürzer als die Scheidenröhre.

Die Seitenäste sind kräftig, besitzen vier bis fünf (selten sieben) Rippen. Das untere Internodium ist bei ihnen kürzer als die Stängelscheide.

Die Sporangienähre ist stumpf und hat eine Länge von 10 bis 30 Millimetern. Die Sporen reifen von Juni bis September. Die Pflanze hat einen diploiden Chromosomensatz mit 2n = 216 Chromosomen.

Der Sumpf-Schachtelhalm ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe für Weidevieh giftig.


Standort

Der Sumpf-Schachtelhalm wächst in nassen Wiesen, Flachmooren, an Ufern und in Verlandungsbereichen. Er kommt von der collinen bis in die subalpine (bis 1800 m) Höhenstufe vor.

Verbreitung/Vorkommen

Die Art ist circumpolar verbreitet in den subozeanischen Bereichen der meridionalen bis borealen Zone. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Art verbreitet bis häufig.

Inhaltsstoffe

Geringe Mengen des Alkaloides Palustrin. Der Sumpf-Schachtelhalm ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe für Weidevieh giftig.Für die Giftwirkung sind hauptsächlich zwei Stoffe verantwortlich: Erstens eine Thiaminase, die das Vitamin B1 zerstört und vor allem auf Pferde giftig wirkt und ein Taumeln der Tiere auslöst. Thiaminase heißen Enzyme, die in mehreren Bakterienarten, in manchen Fischen und in Pflanzen wie Adlerfarn (Pteridium aquilinum) vorkommen. Die Enzyme, wenn auf Dauer zusammen mit der Nahrung aufgenommen, können das Vitamin B1 (Thiamin) in der Nahrung zerstören und zu Mangelerscheinungen (Hypovitaminosen) und damit zu Krankheiten wie Beri-Beri führen. Kochen zerstört Thiaminase. Zweitens das Piperidin-Alkaloid Palustrin (0,01–0,3 %), das auch im Heu über Jahre hinweg erhalten bleibt und das bei Rindern zur Abnahme des Milchertrags und zu Lähmungserscheinungen führt.

Beim Menschen sind keine Vergiftungen bekannt; trotzdem sollte der Sumpf-Schachtelhalm nicht in Tee-Mischungen enthalten sein. Auch Nikotin ist in Pflanzenteilen enthalten.

Sumpf-Schachtelhalm Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 10cm bis 50cm
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: Ebene; Gebirge; Gewässer, Feuchtgebiete; Ufer, Dämme;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: Blätter quirlständig, wirtelförmig (z. B.: Galium odoratum = Waldmeister)
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1800m
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden;
Bodenfeuchte: feucht; wechselfeucht;

Sumpf-Schachtelhalm Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden;
Boden Feuchte: feucht; wechselfeucht;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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