Goldlack - Erysimum cheiri

Familie: Kreuzblütler - Brassicaceae

Kategorie: Heilpflanze  Giftpflanze  Bienenblume  Hummelblume  verwildernde Zierpflanze  

Goldlack Info

Erysimum: gr. Pflanzenname von eryesthai = retten (wg. der Heil­wir­kung); "Schöterich"

andere Namen: Syn. Cheiranthus cheiri, Bauernveigel (Augsburg), Bohnafeiele (Appenzell), Gelb Feyel, Fijnelken (Unterweser), Giel Foaltcher (Siebenbürgen), Gelfyoln (niederdeutsch), Goldenlack, Kirche (Halle), Kirchen, Gelber Lack, Gemeiner Lack, Gülden Lack (Thüringen), Lak (Graubünden), Lackstock, Lackviole, Lamberter Foultcher (Siebenbürgen), Gelbe Levkoje, Majanegelli (Appenzell), Mariastengel (Appenzell), Gelbe Mauerblume, Mayennägeli (Schaffhausen), Gäle Nägeln, Negelviole, Nelke (Hessen), Nelkenviole, Poperli (St. Gallen bei Werdenberg), Stammanägeli (Aargau, Appenzell, St. Gallen), Stockviole (Eifel), Strössburger (Appenzell), Strösserli (Appenzell), Veiali (st. Gallen), Geel Veiel, Gelbe Veigel (Augsburg, Brixen), Vieltjes (Helgoland), Vigeli (Appenzell), Gäl Vilken (Altmark), Gelbe Viole, Viöndli (Graubünden), Viönli (Bern), Geel Violaten.

Stangenlack war im 19. und 20. Jahrhundert eine zeitweise häufig verwendete Schnittblume; an der Wende zum 21. Jahrhundert verlor er seine Bedeutung als Schnittblume. Auch seine Bedeutung als Gartenpflanze hat in Deutschland inzwischen beträchtlich abgenommen, und so wird er heute nur mehr als Zierpflanze genutzt.

Der Goldlack ist eine zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern. Die aufrechte bis aufsteigende Sprossachsen kann im unteren Bereich verholzen (Chamaephyt). Die unteren Laubblätter stehen in einer Rosette und sind kurz gestielt. Ihre Blattspreite ist bis zu 10 Zentimeter lang, lanzettlich und besitzt zweistrahlige Haare. Die Blätter entlang der Sprossachse stehen gedrängt, sind deutlich kleiner und fast sitzend.


Standort

In Mitteleuropa ist Goldlack ein inzwischen stellenweise verwilderter und eingebürgerter Archäophyt, der dabei vor allem in wärmeren Lagen vorkommt, einstweilen aber nur zerstreut. Gleichwohl befindet sich der Goldlack auch hier in Ausbreitung. Er gedeiht in Mitteleuropa als eine Charakterart der Cheiranthus cheiri-Gesellschaft, die zum Verband Centrantho-Parietarion gehört.

Verbreitung/Vorkommen

Der Goldlack ist ein Gartenflüchtling und ursprünglich in Südosteuropa, insbesondere im Mittelmeergebiet heimisch, wo er in freier Natur in Felsfluren wächst.

Heimat

Südosteuropa, insbesondere Mittelmeergebiet

Giftigkeit

In den Samen des Goldlack sind etwa 0,5% herzwirksame Glykoside ( z.B. Cheiranthin) enthalten. Aufgrund dieser Cardenolide ist die Pflanze giftig.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Früher verwendete man die Blüten, den Samen und das Kraut des Goldlacks auch als Heilpflanze, u.a. gegen Hautjucken, Geschwüre, bei Milzerkrankungen sowie zur Förderung von Menstruation und Geburt.
Im 1. Jh. beschrieb Dioskurides ein „Leukoion“, das er nach der Blütenfarbe (weiß, gelb, blau oder purpurfarben) in vier Unterarten aufteilte. Nur das gelbe „Leukoion“, das von den Vätern der Botanik als Goldlack gedeutet wurde, diente ihm zur medizinischen Anwendung. Äußerlich als Sitzbad bei Unterleibsbeschwerden und zur Beförderung der Menstruation, in Wachssalbe zur Behandlung von Rhagaden, als Umschlag gegen Milzbeschwerden und Gicht. Eine Abkochung der Früchte sollte die Menstruationsblutung anregen und die Nachgeburt treiben. Die gleichen Anwendungen beschrieb Plinius für die „Viola lutea“. Diese Indikationen wurden von späteren Autoren übernommen.

Sonstige Verwendung

Aus Goldlack-Blüten wurde ein Gesichtswasser hergestellt.

Goldlack Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; gelb; orange; rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 20cm bis 60cm
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Mauern, Felsen, Felsspalten;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Trockenfrüchte: Schote
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: frisch; mäßig trocken; trocken;

Goldlack Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: frisch; mäßig trocken; trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
Adenolin-Entoxin® NN
Magen-Darm-Entoxin® NSpasmo-Entoxin®Broncho-Entoxin® N

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz