Wiesen-Bärenklau - Heracleum sphondylium

Familie: Doldenblütler - Apiaceae

Kategorie: Giftpflanze  Wildgemüse  Bienenblume  Alpenpflanze  Räucherpflanze  

Wiesen-Bärenklau Info

Heracleum: n. Heracles (Herkules), der ihre Heilkraft erkannt ha­ben soll; "Bärenklau"
sphondylium: gr. Wirbelknochen (-knoten)

andere Namen: Gemeine Bärenklau

Weil die lappig gestielten und behaarten Blätter Tierfüßen ähneln, hat der Bärenklau (= „Bärenklaue“) seinen Namen erhalten.

Die oder der Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) ist eine Pflanzen-Art aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und im Gegensatz zum Riesen-Bärenklau (H. mantegazzianum) in Europa heimisch.

Die Wiesen-Bärenklau ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 1,5 Metern erreicht. Der Stängel ist kantig gefurcht. Die Laubblätter sind drei- bis vierfach fiederschnittig. Die Blätter haben eine große, als Knospenschutz dienende Blattscheide (= Ochrea). Die Pflanze verströmt einen unangenehmen Geruch.

Ihre Blüten sind weiß, oft leicht grünlich oder hellrosa überlaufen, und wachsen in Dolden. Der Nektar liegt ähnlich wie beim Wiesenkerbel offen in der Blüte und ist daher auch für kurzrüsselige Insekten gut erreichbar. Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Die Früchte sind geflügelte Doppelachänen. Fruchtreife ist Juli bis September.


Standort

Man findet die Wiesen-Bärenklau verbreitet in Fettwiesen und Staudenfluren, an Ufern und Gräben, in Auenwäldern und deren Säumen und in Hochstaudenfluren. Sie liebt lockeren, feuchten Boden. Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger mit ozeanischer Kontinentalitätszahl, ein Frischezeiger, ein ausgesprochener Stickstoffzeiger und eine Ordnungscharakterart gedüngter Frischwiesen und -weiden (Arrhenatheretalia).

Verbreitung/Vorkommen

Die Wiesen-Bärenklau, auch als Bärwurz bezeichnet, ist eine sehr formenreiche Art. In der Flora Europaea werden neun Unterarten genannt. Zwei weitere Unterarten werden für die Türkei, fünf für Nordafrika angegeben. In Deutschland unterscheidet man drei Unterarten.

Verwendung in der Küche

Die Wiesen-Bärenklau ist jung ungiftig. Junge Blätter und Sprosse werden daher als Wildgemüse genutzt. Bei größeren Exemplaren kann der Stiel geschält und roh gegessen oder zu Kompott verarbeitet werden. Empfindliche Personen sollten beim Schälen der haarigen, stacheligen Stängel Handschuhe tragen, um Hautreizungen zu vermeiden.

Giftigkeit

Nach Berührung der Pflanze können unangenehme Rötungen und Schwellungen der Haut auftreten („Wiesen-Dermatitis“).

Inhaltsstoffe

Photosensibilisierende Furocumarine. Von dieser Stoffklasse sind in den Wurzeln Pimpinellin, Isopimpinellin, Sphondin und Bergapten enthalten; in den Früchten außerdem Xanthotoxin und Imperatorin. Unreife Früchte besitzen den höchsten Furocumaringehalt.

Sonstiges

Junge Blätter sind ein gutes Viehfutter z.B. für Kaninchen. Für hellhäutige Tiere ist bei der Verfütterung großer Mengen jedoch Vorsicht geboten, weil durch den Furocumaringehalt des Krauts bei Sonnenbestrahlung auch hier entzündliche Hautreaktionen auftreten können.

Wiesen-Bärenklau Steckbrief

Blütenfarbe: weiß;
Höhe/Länge von 50cm bis 1,5m
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Äcker, Getreidefelder, Brachen; Auen; Gewässer, Feuchtgebiete; Staudenfluren, mont. und alp. Hochstaudenfluren; Ufer, Dämme;
Blütenstand: Doppeldolde zusammengesetzte Dolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gewellt; gezähnt;
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1700m
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: feucht; frisch;

Wiesen-Bärenklau Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: feucht; frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie NT (Potenziell gefährdet)





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