Tannen-Bärlapp - Huperzia selago

Familie: Bärlappgewächse - Lycopodiaceae

Kategorie: Giftpflanze  immergrün  Sporenpflanze  Alpenpflanze  

Tannen-Bärlapp Info

Huperzia: Abl. unklar; "Teufelsklaue"

andere Namen: Syn. Lycopodium selago

Bei den keltischen Druiden fand der Tannenbärlapp unter dem Namen Selago als Zauber- und Heilpflanze Verwendung.

Der Tannenbärlapp ist ein immergrüner Chamaephyt. Er bildet eine VA-Mykorrhiza aus; der Vorkeim und junge Stadien der Sporenpflanze leben parasitisch auf dem Wurzelpilz (Mykoheterotrophie), der der Gattung Glomus angehört. Der Vorkeim, das Prothallium, parasitiert unterirdisch jahrelang auf den Pilzhyphen und wird erst nach 10-12 Jahren geschlechtsreif. Die Sporen werden als Körnchenflieger durch den Wind ausgebreitet, sie sind zu Tetraden vereinigt.
Die Sprosse der ausdauernden Pflanze werden zwischen 5 und 30 Zentimeter lang, sind gabelig verzweigt und aufgerichtet. Die Äste sind spiralig benadelt, wovon sich der Trivialname des Tannenbärlapp ableitet. Die Sporangien sind nicht zu Sporenähren vereinigt, sondern stehen hier einzeln in den Achseln von Tragblättern in der Mitte der Jahrestriebe; die Triebe können trotzdem ungehindert weiterwachsen. Danach kann der Ast aber gewöhnlich weiterwachsen.

Die Sporenreifezeit dauert von Juli bis Dezember.

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 264.
Verwechslung
Der Tannenbärlapp kann mit Lycopodium-Arten verwechselt werden, die aber einen kriechenden Hauptspross besitzen.

Vegetative Vermehrung erfolgt durch die reichlich an den Sprossenden gebildeten Brutknospen, die an Tieren anhaften bzw. bei Berührung bis 1 m weit abspringen können, sowie durch die Bildung von Tochtersprossen am älteren oder beschädigten Sprossen.


Standort

Als Standort bevorzugt die Pflanze mäßig frische bis trockene, magere, lichte Stellen in bodensauren Wäldern. In Mitteleuropa ist sie vor allem in den Nadelwäldern der Gebirge, jedoch auch von der Tallage bis über die Waldgrenze verbreitet, aber nicht häufig. Er ist in Mitteleuropa eine Piceetalia-Ordnungscharakterart.
In den Alpen kommt er bis fast 3000 m Höhe vor. In den Allgäuer Alpen steigt er am Rauhhorn und am Vorderen Fürschießer in Bayern bis zu 2200 m Meereshöhe auf.

Verbreitung/Vorkommen

Der Tannenbärlapp ist zirkumpolar verbreitet. Er kommt in Europa, Asien (hier zerstreut), Nordamerika und auch in den tropischen Hochgebirgen und auf der Südhalbkugel in Südaustralien, Tasmanien und Neuseeland sowie auf den Falklandinseln und Tristan da Cunha vor. In Europa erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet von Norwegen bis zu den Pyrenäen und Nordspanien, den Apennin und die Balkan-Halbinsel, weiter nach Osten kommt er nur noch selten vor. Der Tannenbärlapp dringt im Norden in die Arktis vor, sogar bis zur Nordküste von Grönland und bis Spitzbergen.

In Österreich kommt der Tannenbärlapp zerstreut vor außer in den Bundesländern Wien und Burgenland von der montanen bis subalpinen Höhenstufe.

Giftigkeit

Die ganze Pflanze ist durch Huperzin A (Selagin) und andere Alkaloide stark giftig. Die Giftwirkung ist stärker als bei Lycopodium clavatum. Symptome sind u.?a. Schwindel, Taumeln und Bewusstlosigkeit; bei Pferden sind schon Todesfälle aufgetreten.

Inhaltsstoffe

Huperzin A (Selagin) und andere Alkaloide.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Huperzin A wird zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit eingesetzt.

Tannen-Bärlapp Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 5cm bis 30cm
Blütezeit von Juli bis Oktober
Lebensraum: Mauern, Felsen, Felsspalten; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensform: Chamaephyten (gr. chamaí = auf der Erde (befindlich))
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 300m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2900m
Lichtbedarf: Halbschatten; Schatten;
Nährstoffbedarf: basenarm;
Bodenart: sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; torfiger Boden / Torfboden;
PH-Wert Boden: sauer;
Bodenfeuchte: frisch;

Tannen-Bärlapp Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Schatten;
Boden Beschaffenheit: sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; torfiger Boden / Torfboden;
Boden PH-Wert: sauer;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenarm;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 3 (gefährdet)





 

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