Echtes Johanniskraut - Hypericum perforatum

Familie: Johanniskrautgewächse - Hypericaceae

Kategorie: Heilpflanze  Giftpflanze  Teepflanze  Ackerwildkraut  Allergiepflanze  Alpenpflanze  

Echtes Johanniskraut Info

Hypericum: gr. hypereikon = über der Heide wachsend, Abl. nicht sicher; "Jo­han­nis­kraut"
perforatus: durchlöchert

andere Namen: Tüpfel-Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu

Bereits in der Antike wurde Johanniskraut als Heilpflanze verwendet. Heute wird es als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von leichten bis mittelstarken depressiven Verstimmungen oder nervöser Unruhe eingesetzt. Äußerlich werden ölige Zubereitungen angewendet.

Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum), auch Tüpfel-Johanniskraut oder Tüpfel-Hartheu genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Johanniskrautgewächse (Hypericaceae). Es ist wegen seiner verschiedenen Inhaltsstoffe wie ätherischer Öle und Gerbstoffe eine seit alter Zeit geschätzte Heilpflanze.
Es handelt sich um eine ausdauernde Pflanze mit stark verästelter, spindelförmiger, bis 50 cm Tiefe reichender Wurzel. Der 15 cm bis einen Meter hohe aufrechte Stängel ist durchgehend zweikantig und innen markig ausgefüllt (nicht hohl). Dadurch unterscheidet sich das Echte Johanniskraut von anderen Johanniskrautarten. Am oberen Stängelteil ist die Pflanze buschig verzweigt.

Die oval-eiförmigen bis länglich-linealischen Blätter sind mehr oder weniger sitzend, gegenständig angeordnet. Sie werden bis 3 cm lang und sind dicht mit durchsichtigen Öldrüsen besetzt. Am Rand sind die Blätter mit schwarzen Drüsen, durchscheinend punktiert. Bei den zahlreichen Punktierungen handelt es sich um schizogene Ölbehälter, in denen das helle ätherische Öl der Pflanze konzentriert ist.

Der Blütenstand ist eine Trugdolde. Die Blüten sind homogene „Pollen-Scheibenblumen“ in zusammengesetzten Dichasien mit (zur Fruchtzeit gut erkennbaren) Schraubeln. Die fünf Kelchblätter sind bis 5 mm lang, länger als der Fruchtknoten, (ei)-lanzettlich, fein grannenartig zugespitzt, mit hellen und schwarzen Drüsen. Die fünf goldgelben Kronblätter sind bis 13 mm lang, nur auf einer Seite gezähnt und am Rande schwarz punktiert. Sie enthalten in Gewebslücken das blutrote Hypericin, das beim Zerreiben (am besten mehrere Blütenknospen nehmen) auf den Fingern eine Rotfärbung hinterlässt.
Die 50–60 manchmal bis 100 Staubblätter umgeben in drei Büscheln angeordnet den oberständigen, ovalen Fruchtknoten. Aus drei Staubblattanlagen entstehen drei Cluster mit insgesamt bis zu 80 einzelnen Staubblättern: ein zentrifugales Dedoublement, siehe Sekundäre Polyandrie.

Der oberständige Fruchtknoten ist in drei Fächer unterteilt und kürzer sind als die Kelchblätter. Statt Nektar ist ein anbohrbares Gewebe von unsicherer ökologischer Bedeutung vorhanden. Die Frucht ist eine schmal-eiförmige, bis 10 mm lange, geriefte dreifächrige Spaltkapsel.
Die Samen sind länglich, gebogen und fein netzförmig mit einer Länge von ca. einem Millimeter. Die Blütezeit ist Juni bis August.
Die Chromosomenzahl beträgt n = 16,24.

Die Art tritt vorwiegend in größeren Gruppen auf, allerdings sind diese selten bestandsbildend. Als ökologische Zeigerwerte nach Ellenberg wird die Art als Halbschattenpflanze für mäßigwarme bis warme Standorte bei gemäßigtem Seeklima angegeben. Die angezeigte Bodenbeschaffenheit ist danach gleichmäßig trocken bis mäßig feucht und stickstoffarm, niemals jedoch stark sauer. Das Echte Johanniskraut ist eine sommergrüne Schaftpflanze (überwinternde Pflanze ohne Rosette) und zählt somit zu den Hemikryptophyten.

Fremdbestäubung erfolgt durch Pollen suchende Insekten. Besucher sind besonders Bombus-Arten und Bienen- und Schwebfliegen-Arten. Selbstbestäubung ist durch die räumliche Trennung von Griffelästen und Staubbeutelbündeln erschwert, ist aber beim Schließen der Blüten möglich, wenn die schrumpfenden Kronblätter die Blüte wieder einhüllen.

Die kleinen Samen der bei Trockenheit geöffneten Kapseln werden von Tieren verschleppt (Zoochorie) oder durch den Wind verbreitet (Ballonflieger). Vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelsprosse.


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Lobelia inflata ist reich an chemisch nahe verwandten Alkaloiden. Es handelt sich um Derivate des Piperidins. Das wichtigste Alkaloid ist das Lobelin. Dieses ruft eine Erregung des Atemzentrums sowie eine Vertiefung und Vermehrung der Atemzüge hervor. Weiterhin bewirkt Lobelia inflata eine starke Schleimhautreizung (Bronchien, Rachen). Die synergistische Wirkung der Bestandteile hat sich zur Behandlung von allergischen Erkrankungen bestens bewährt.
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Standort

Man findet es in tiefen bis mittleren Höhenlagen. Es wächst verbreitet in Gebüschsäumen, an Waldrändern, Wegen und Böschungen, in Magerwiesen und -rasen, in Ginster- und Heidekrautheiden, in Brachen und Waldverlichtungen oder auf Bahnschotter als Pionierpflanze.

Verbreitung/Vorkommen

Das Echte Johanniskraut ist die in Europa am weitesten verbreitete Art seiner Gattung und in Europa, Westasien und Nordafrika heimisch. In Ostasien, Nord- und Südamerika und in Australien ist es eingebürgert worden.

Aufgrund der Verwendung als Heilpflanze wird das echte Johanniskraut landwirtschaftlich angebaut. Gleichzeitig gilt es im übrigen landwirtschaftlichen Anbau als "Unkraut".

Giftigkeit

Die Pflanze ist leicht giftig. Die getrockneten Blüten des Behaarten Johanniskrauts enthalten bis zu 1,4 % des roten Farbstoffes Hypericin. Die Hypericin-Aufnahme führt bei nicht pigmentierten (weißen) Weidetieren (Pferde, Schafe, Ziegen etc.) nach der Bestrahlung durch Sonnenlicht zu Hämolyseerscheinungen.
Bei der Anwendung dieses Arzneimittels kann es vor allem bei hellhäutigen Personen durch erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht (Photosensibilisierung) zu sonnenbrandähnlichen Reaktionen der Hautpartien, die starker Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren, kommen. Selten können Magen-Darm-Beschwerden, allergische Reaktionen (z.B. Hautrötung, Hautschwellung, Juckreiz), Müdigkeit oder Unruhe auftreten.

Johanniskraut-Arzneimittel sind im Allgemeinen gut verträglich, unerwünschte Nebenwirkungen sind gering oder treten selten auf. In Einzelfällen wird von manischen Episoden berichtet, die von Johanniskraut induziert wurden. Außerdem kann Johanniskraut geringe Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Erregung und Müdigkeit und eine phototoxische Reaktion der Haut (Sonnenbrandneigung) hervorrufen. In hoher Dosierung wirkt es u. U. stark phototoxisch. Hellhäutige Menschen, die Johanniskraut regelmäßig einnehmen und sich in Solarien oder auf Urlaubsreisen bräunen wollen, sollten ein Absetzen des Johanniskrautpräparates 14 Tage vor der ersten Licht-/Sonneneinstrahlung in Erwägung ziehen. Da Hypericin die Empfindlichkeit gegenüber UV-Licht erhöht (Photosensibilitätsreaktion), sollten insbesondere hellhäutige Personen intensive Sonnenbestrahlung oder Solarien meiden. Bei bekannter Lichtempfindlichkeit ist Johanniskraut zu meiden. Selten kann es zu allergischen Hautreaktionen kommen. Auch Rinder und Pferde, die zu viel Johanniskraut fressen, zeigen die genannten Symptome.

Inhaltsstoffe

Johanniskraut guter Qualität enthält durchschnittlich 0,1–0,15 % Gesamt-Hypericine (Ph. Eur. 5.0/S. 2485), welche vor allem in den Exkretblättern der Blüten und Knospen lokalisiert sind. Diese setzen sich aus durchschnittlich 0,2–0,3 % Hypericin, Pseudohypericin und ähnlichen Substanzen zusammen. Für die Wirksamkeit sind des weiteren 2–4 % Flavonoide und Bioflavone verantwortlich. Bisher ausschließlich in dieser Art nachgewiesen wurden das antibiotisch wirksame Hyperforin sowie das Adhyperforin in den Blüten (2 %) und Früchten (4 %).

Nachdem der Hypericingehalt bis 1995 zur Bestimmung der Wirksamkeit der Droge Hyperici herba benutzt wurde, geht man inzwischen davon aus, dass die therapeutische Wirksamkeit durch ein Zusammenwirken mehrerer Wirkstoffe und Wirkmechanismen zusammenkommt. Zur Arzneimittelherstellung werden Hypericingehalte von 0,15 % und hohe Flavonoidgehalte gefordert, zudem müssen Grenzwerte für Cadmium (0,5 mg/kg) und Blei (5,0 mg/kg) eingehalten werden.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Seit mehreren Jahren wird Johanniskraut häufig für leichte bis mittelschwere Fälle von Depression angewandt. Es gibt Studien, in denen hochdosiertes Johanniskraut ähnlich gut wirksam war wie das synthetische Antidepressivum Paroxetin. Das gilt jedoch nur für apothekenpflichtige Johanniskraut-Arzneimittel mit hochdosiertem Johanniskraut-Extrakt. Die Wirksamkeit von Johanniskraut in der Therapie der Depression ist dennoch umstritten, denn es gibt sowohl klinische Studien, die eine Wirksamkeit belegen, als auch solche, die keine Überlegenheit gegenüber Placebo zeigen. Ein Cochrane-Review kam 2005 zu dem Schluss, die Datenlage sei inkonsistent und verwirrend. Eine aktuelle Metaanalyse schließt, die Wirkung von Johanniskraut sei noch am besten bei milder oder mittelgradiger Depression nachgewiesen, habe aber auch ein erhebliches Nebenwirkungspotential.Wesentlich mag hier auch die Dosis sein: Einige Studien gehen von mindestens 900 mg Extrakt bis hin zu 1800 mg Johanniskrautextrakt aus. Solche Dosen sind mit Johanniskrauttee, aber auch mit frei verkäuflichen Medikamenten aus dem Supermarkt, praktisch gar nicht zu erreichen. Typische Präparate enthalten hier etwa 180 mg pro Dragee. Andere Präparate erwecken den Eindruck, sie würden besonders viel Johanniskraut enthalten, indem z.B. von „300 mg Johanniskraut“ auf der Packung die Rede ist – es handelt sich hier aber um gemahlenes Johanniskraut, dessen Wirkstoffmenge gegenüber dem Johanniskrautextrakt nur etwa ein Fünftel beträgt. Auch ist unklar, ob Präparate empfohlen werden können, die statt des üblichen Alkoholauszugs einen öligen Auszug (Rotöl) als Arzneimittelbasis benutzen, weil sich die bisherigen positiven Studien alle auf den alkoholischen Extrakt beziehen.Volksmedizinisch wird Johanniskraut als Tee und Tinktur auch bei Menstruationsbeschwerden und pubertätsbedingten Verstimmungen verwendet.Das Rotöl wird als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung und Wundheilung nach Verrenkungen und Verstauchungen, bei Blutergüssen und Gürtelrose verwendet, kann aber auch innerlich angewandt werden. Man gewinnt es indem man Johanniskrautblüten 2 Monate lang in kaltgepresstes Oliven- oder Sonnenblumenöl einlegt, gelegentlich kräftig schüttelt und ansonsten in der Sonne stehenlässt. Diesen Vorgang nennt man Mazeration.
In Einzelfällen wurden bei Hypericum-Einnahme Wechselwirkungen mit folgenden Mitteln festgestellt, die zu einer Abschwächung der therapeutischen Wirksamkeit dieser Mittel führen können: Blutgerinnungshemmende Mittel vom Cumarin-Typ (z.B. Phenprocoumon, Warfarin); Ciclosporin, Tacrolimus; Digoxin; Indinavir und andere Proteaseinhibitoren in der Anti-HIV(„AIDS“)-Behandlung; Irinotecan und andere zellwachstumshemmende Medikamente in der Krebsbehandlung; Amitriptylin, Nortriptylin; Midazolam; Arzneimittel zur hormonellen Empfängnisverhütung; Theophyllin. Bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter Wirkstoffe zur Depressionsbehandlung (Nefazodon, Paroxetin, Sertralin) kann deren Wirksamkeit verstärkt sein. In Einzelfällen können unerwünschte Wirkungen (wie z.B. Übelkeit, Erbrechen, Angst, Ruhelosigkeit, Verwirrtheit) verstärkt auftreten. Bei Frauen, die hormonelle Empfängnisverhütungsmittel und gleichzeitig Hypericum, Herba Ø einnehmen, können Zwischenblutungen auftreten; die Sicherheit der „Pille“ als Empfängnisverhütung kann herabgesetzt sein. Bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen, ist eine Verstärkung der unerwünschten Wirkungen an der Haut möglich. Johanniskraut-haltige Arzneimittel können auch die Verstoffwechslung verschiedener anderer Arzneimittel beeinflussen. Daraus kann sich für die betroffenen Arzneimittel eine verminderte und/oder verkürzte Wirkung ergeben.

Volksmedizinisch wird Johanniskraut als Tee und Tinktur auch bei Menstruationsbeschwerden und pubertätsbedingten Verstimmungen verwendet.

Das Rotöl wird als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung und Wundheilung nach Verrenkungen und Verstauchungen, bei Blutergüssen und Gürtelrose verwendet, kann aber auch innerlich angewandt werden. Man gewinnt es, indem man Johanniskrautblüten zwei Monate lang in kaltgepresstes Oliven- oder Sonnenblumenöl einlegt, gelegentlich kräftig schüttelt und ansonsten in der Sonne stehen lässt. Diesen Vorgang nennt man Mazeration.

Mit einem Ansatzschnaps aus Blüten und Kraut werden Einschlafstörungen und innere Unruhe behandelt.

Beim Einsatz in Schwangerschaft und Stillzeit ist Vorsicht geboten. Johanniskraut wurde in der Volksmedizin als Abtreibungsmittel genutzt.

Verwendung in Homöopathie/Anthroposophie

Gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis gehören zu den Anwendungsgebieten: Anregung und Strukturierung der Empfindungsorganisation, z.B. bei leichten vorübergehenden depressiven Störungen, Bettnässen; schlecht heilenden Wunden, schmerzhaften rheumatischen Syndromen. Mechanische Reizungen des Zentralnervensystems. Das in den Blüten vorhandene Rotöl wird bei Rückenschmerzen, bestimmte Arten von Wirbelsäulenbeschwerden (Wurzelreizsyndrom)und Muskelrheumatismus angewendet.

Kommission C* (s. Quellen): ... Zur Anregung und Strukturierung der Empfindungsorganisation, z.B. Depressionen, Bettnässen; schlecht heilende Wunden, schmerz-
hafte rheumatische Syndrome, mechanische Irritationen des Zentralnervensystems, Photosensibilität der Haut. Öl: Rückenschmerzen, Wurzelreizsyndrom, Muskelrheumatismus.

Im Vademecum für Anthroposophische Medizin (s. Quellen) werden für verschiedene Hypericum-Präparate folgende Indikationen angegeben:
Kokzygodynie (lat. Schreibweise Coccygodynia=chronische Schmerzen in der Umgebung des Steißbeins (Os coccygis)).
Punktförmig umschriebene, auch starke, bis dahin therapieresistente muskulo-kutane Schmerzen.
Polymorphe Lichtdermatose.
Stumpfschmerzen nach Amputation.

Arzneimittel: Hypericum ex herba (WALA)
Diverse Hypericum- Präparate von WELEDA

Das Öl der Drüsen in den Blüten- und Stengelblätter (sog. Rotöl) wird bei Rückenschmerzen, Wurzelreizssyndrom und Muskelrheumatismus zu einreiben der betroffenen Stellen verwendet.

Arzneimittel: Hypericum Flos 25% Öl (WELEDA)

Sonstige Verwendung

Johanniskraut-Zubereitungen sind auch vereinzelt in Deutschland in Nahrungsergänzungsmitteln zu finden: Dort als Johanniskrautöl („Rotöl“), dem die innerlichen arzneilichen Wirkungen nicht zukommen.

Für Schlagzeilen sorgte ein funktioneller Joghurt, der Kräuterextrakte aus Johanniskraut und Melisse enthielt.

Der Inhaltsstoff Hypericin ist in der Aromen-Verordnung aufgeführt.

Sonstiges

Für die Produktion verschiedener Präparate auf Johanniskrautbasis werden Kultursorten des Johanniskrauts unter Feldbedingungen angebaut. Steigender Bedarf, der durch Wildsammlung nicht mehr gedeckt werden konnte, führte zu einer Ausweitung des Anbaus seit den 1990er Jahren. Die Art zählt zu den wichtigsten in Deutschland angebauten und verarbeiteten Arzneipflanzen. 1999 wurde Johanniskraut in Deutschland auf 630 Hektar angebaut, vor allem in Thüringen. In Österreich (Waldviertel) wurden 1999 bis zu 240 ha kultiviert. Derzeit sind es immer noch etwa 50 ha (2009). Auch in Polen und Südamerika wird die Pflanze kultiviert.

Echtes Johanniskraut Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 30cm bis 70cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Ebene; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Halbmagerrasen; Magerrasen; Magerwiesen; Mittelgebirge;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Geflügelt: Die Spreite setzt sich am Stängel abwärts flügelartig fort ;
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1000m
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Wasserbedarf: gering
Nährstoffbedarf: mäßig basenreich; mäßig nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Lößboden; sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden;
PH-Wert Boden: neutral; sauer;
Bodenfeuchte: frisch; mäßig trocken;

Echtes Johanniskraut Garten / Anbau

Ausaat von 9 bis 10
Saatort: Vorkultur
Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Lößboden; sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden; torfiger Boden / Torfboden;
Boden PH-Wert: neutral; sauer;
Boden Feuchte: frisch; mäßig trocken;
Boden Nährstoffgehalt: mäßig basenreich; mäßig nährstoffreich;

Zum Anbau eignen sich magere, humose Böden in sonniger Lage, ideal sind unkrautarme Flächen mit guter Wasseraufnahme. Da Johanniskraut bei saurer Bodenreaktion verstärkt das für Menschen giftige Cadmium aufnimmt und daher als Akkumulatorpflanze zählt, sollte der pH-Wert des Bodens neutral oder leicht basisch sein, zudem sind Standorte mit erhöhter Cadmiumbelastung (z.B: Schieferverwitterungsböden) ungeeignet.

Bei der Züchtung geeigneter Sorten spielt die Anfälligkeit gegenüber der Pilzkrankheit Rotwelke eine wesentliche Rolle. Es stehen mehrere Sorten zur Verfügung (Stand: 26. April 2004): Anthos, Hyperixtrakt, Motiv, Uperikon, Hyperimed, Hyperiflor,Vitan, Hyperipharm und Hyperisol.

Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Herbst, auch eine Pflanzung vorgezogener Setzlinge im Frühjahr ist möglich. Gedüngt wird nur wenig, vor allem hohe Stickstoffgaben senken den Hypericingehalt in der Droge. Unkraut muss per Striegel sowie mit Maschinen- und Handhacke reguliert werden.

Schädlinge sind der Johanniskraut-Blattkäfer (Chrysomela hyperici), der Schattenwickler (Cnephasis sp.) und diverse Blattwespenlarven (Tenthredinidae).

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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