Rainkohl - Lapsana communis

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Heilpflanze  Wildgemüse  Alpenpflanze  Pionierpflanze  

Rainkohl Info

Lapsana: gr. Pflanzenname, abgel. von lapathos = Sauer­amp­fer; "Rain­kohl"
communis: gemein, gewöhnlich

Vegetative Merkmale

Beim Gemeinen Rainkohl handelt es sich um eine ein-, selten zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 100 cm erreicht, meist jedoch etwa 50 cm. Der Rainkohl führt Milchsaft.

Die unteren Laubblätter sind leierförmig gefiedert, wobei die seitlichen Fiederblätter klein sind und das Endfiederblättchen sehr groß. Bei den oberen Blättern verschwinden die seitlichen Fiederblättchen dann ganz. Der Blattrand ist gewellt oder buchtig gezähnt.

Generative Merkmale

In einem lockeren rispigen Blütenstand sind mehrere körbchenförmige Teilblütenstände angeordnet. Die Körbchenhülle besteht aus einer Reihe von elastischen Hüllblättern, die reif fast aufrecht stehen und eventuell noch zwei oder drei sehr kleine Außenhüllblätter Spreublätter fehlen. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von etwa 1 cm auf und enthalten nur relativ wenige (acht bis 15) Zungenblüten. Die zygomorphen, gelben Zungenblüten sind am vorderen Ende gestutzt mit fünf kleinen Zähnchen. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die Blüten öffnen sich nur am Vormittag. Ist das Wetter bewölkt, dann bleiben sie den ganzen Tag geschlossen.

Die etwa 20-rippigen Achäne besitzt keinen Pappus.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 oder 16.Ökologie

Der Rainkohl ist ein Therophyt und eine Halbrosettenpflanze. Er wurzelt bis zu 35 Zentimeter tief.

Blütenökologisch handelt es sich um „Körbchenblumen vom Cichorium-Typ“. Die Blütenkörbchen sind bei hellem Wetter nur vormittags von 6 bis 11 Uhr geöffnet. Sie werden nur spärlich von Bienen und Schwebfliegen besucht. Spontane Selbstbestäubung ist möglich durch Krümmen der Randblüten über die inneren, wodurch die Staubbeutel mit den Narben in Kontakt kommen, so z. B. bei schlechtem Wetter.

Beim Gemeinen Rainkohl handelt es sich um einen Selbstausstreuer, dazu um einen Wind- und Tierstreuer. Auch eine Ausbreitung der Achänen durch Ameisen findet statt.

Der Rostpilz Puccinia lapsanae lebt auf dem Gemeinen Rainkohl.


Standort

Der Gewöhnliche Rainkohl gedeiht auf offenen, frischen, nährstoffreichen, humosen, lockeren Lehmböden. Er ist eine Charakterart des Verbands Alliarion. Er gedeiht am besten auf stickstoffreichen Böden und ist deshalb gerade in Gebüschen oder an Wegrändern in Städten und Dörfern sehr häufig anzutreffen. Da er auch gut im Schatten wächst, kommt er ebenso in nährstoffreichen Wäldern vor.

Verbreitung/Vorkommen

Der Gemeine Rainkohl ist ein Kulturbegleiter seit der jüngeren Steinzeit. In den Allgäuer Alpen steigt er bis zu einer Höhenlagen von etwa 1000 Metern auf. Nach Ellenberg handelt es sich um eine Halbschattenpflanze und einen Frischezeiger.

Verwendung in der Küche

Die jungen Blätter des Rainkohls (April bis Juni) sind essbar und können zu Salat, Spinat, Omelett, Rührei oder Quiches dazugegeben werden. Später wird die Pflanze zu faserig.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Die zerquetschten Blätter sollen, äußerlich aufgelegt, die Heilung von Entzündungen und Schnittwunden beschleunigen.

Rainkohl Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 30cm bis 1m
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen; wärmeliebend;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt; gezähnt;
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: einjährig; zweijährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1200m
Bestäubungsart: Insektenbestäubung;
Lichtbedarf: Halbschatten;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden;
Bodenfeuchte: frisch;

Rainkohl Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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