Kleefarn - Marsilea quadrifolia

Familie: Kleefarngewächse - Marsileaceae

Kategorie: Sporenpflanze  

Kleefarn Info

Marsilea: n. d. ital. Botaniker und Diplomaten Graf A.F. von Mar­sigli (1658 - 1730); "Kleefarn"

andere Namen: Vierblättriger Kleefarn

Der Kleefarn ist eine ausdauernde Pflanze und bildet dünne, behaarte Rhizome, von denen an jedem Knoten Wurzeln und Blätter entspringen. Die Rhizome sind kriechend und bilden Rasen. Die Wuchshöhe beträgt 5 bis 20 cm. Die Blätter sind lang gestielt und ähneln einem vierfiedrigen Kleeblatt, bestehen jedoch aus zwei gegenständigen, dicht aneinander stehenden Blattpaaren. Die Fiederblättchen sind breit keilförmig und in Knospenlage gefaltet. Die Blattadern sind fächerförmig und geschlossen.

Die Jugend-, Unterwasser-, Schwimm- und Landblätter sehen sehr ähnlich aus, aber nur die letzteren bilden Sporenkapseln aus. Diese sind bohnenförmig und stehen zu zweit bis viert am Grund des Blattstieles. Die Sporen reifen im September und Oktober.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40, seltener 32 oder 100-140.

Die Sporokarpien des Kleefarns werden nur an trocken gefallenen Stellen gebildet. Die Pflanze ist gegen Wasserstandsänderungen sehr empfindlich. Steigt der Wasserspiegel, sterben die alten Blätter ab (wegen des Fehlens eines interkalaren Wachstums können sich die Blattstiele nicht strecken) und es werden neue Blätter gebildet.

Die Kleefarne sind die einzige Farngattung, bei der die Blätter Schlafbewegungen ausführen; tagsüber liegen die Fiederabschnitte der Blattspreite in einer Ebene, abends und nachts hängen sie herab.


Standort

Der Kleefarn wächst in lockeren Rasen bzw. in lockeren Herden im flachen (bis 40 cm tiefen) Wasser oder auf trockengefallenem Schlamm, an lichteren, mäßig nährstoffreichen, basenreichen, mäßig kalkreichen bis kalkarmen, basischen bis schwach sauren Stellen auf Lehm- oder Schluffböden, an offenen Stellen in Lehmgruben oder in Schweineweiden, im Uferbereich zeitweise trocken fallender Tümpel. Im Wasser ist er vergesellschaftet mit Chara spec. und mit Najas minor; auf trockenem Schlamm lebt er zusammen mit Eleocharis acicularis, Limosella aquatica oder mit Cyperus fuscus. Als wärmeliebende Pflanze steigt er nicht über die colline Höhenstufe. Er kommt in Gesellschaften des Verbands Eleocharition acicularis und wohl auch in denen des Nanocyperion vor.

Verbreitung/Vorkommen

Der Kleefarn ist ein eurasisch-submediterran-subkontinentales Florenelement. Er kommt zerstreut in ganz Eurasien vor, von Europa über das westliche Sibirien bis Kaschmir, Nordchina und Japan. In Nordamerika wurde er eingeschleppt. Die Nordgrenze in Europa verläuft vom Loire-Gebiet über das Elsass, das Oberrheingebiet, Tschechien und Polen.

In Deutschland gilt die Art als ausgestorben. Das letzte autochthone Vorkommen wurde in den 1960er-Jahren zerstört. In Baden-Württemberg gibt es eine möglicherweise spontane Neuansiedlung. An verschiedenen Stellen wurde die Art auch angesalbt. In Österreich kommt die Art nur noch in der Steiermark vor, in den anderen Bundesländern ist sie ausgestorben oder verschollen. In der Schweiz gilt die Art als bundesweit gefährdet und regional ausgestorben. Es sind nur mehr wenige Fundplätze bekannt.

Auf europäischer Ebene wird der Kleefarn von der Europäischen Union in der FFH-Richtlinie, Anhang II und IV geführt und somit zu den streng geschützten Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gezählt, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.

Kleefarn Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 5cm bis 15cm
Blütezeit von September bis Oktober
Lebensraum: Gewässer, Feuchtgebiete; wärmeliebend;
Blattstellung: grundständige Blattrosette / Blätter
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m);
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: nass;

Kleefarn Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: nass;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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