Acker Wachtelweizen - Melampyrum arvense

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Giftpflanze  Ackerwildkraut  Halbschmarotzer  

Acker Wachtelweizen Info

Melampyrum: gr. melas = schwarz, pyron = Weizen (wg. der Schwarz­färbung des Brotes bei Verunreinigung des Mehls); "Wachtelweizen"
arvensis: zum Acker gehörend

Der Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvense) ist eine formenreiche Pflanzenart aus der Gattung Wachtelweizen (Melampyrum) in der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae). Diese Art ist schwach giftig.

Der Acker-Wachtelweizen ist eine überwinternd grüne, einjährige Pflanze, also ein Therophyt, der Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimeter erreicht. Es handelt sich um einen Halbparasit auf Getreide und anderen Gräser-Arten, deshalb findet man den Acker-Wachtelweizen vor allem auf (kalkhaltigen) Ackerflächen, daher der deutsche Trivialname. Die Stängel ist aufrecht und schwach verzweigt. Die Laubblätter sind linealisch bis lanzettlich; die unteren sind ganzrandig, die oberen am Grund gezähnt.

Die Blüten sind in einem kegelförmigen oder walzlichen, ährigen Blütenstand angeordnet. Die Tragblätter sind hell- bis lilarot. Die Hochblätter sind ei-lanzettlich, purpurn oder seltener gelbgrün gefärbt und haben im unteren Teil grannenförmige Zähne. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Der flaumig behaarte Kelch ist fast so lang wie die Kronröhre. Die Krone ist 2 bis 2,5 Zentimeter lang, die Röhre ist gelblich bis weißlich, die Lippen sind rötlich und die Oberlippe ist helmförmig gebogen. Die am Rand aufgebogene Unterlippe liegt fast an der Oberlippe an; der Kronschlund dadurch fast geschlossen. Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Es findet Insektenbestäubung oder Selbstbestäubung statt.

Die ovale Kapselfrüchte verschmälert sich an beiden Enden. Die Samen werden durch Ameisen verbreitet (Myrmekochorie).


Standort

Sie besiedelt hauptsächlich Staudensäume trockenwarmer Standorte und Äcker und kurzlebige Unkrautfluren, Nebenvorkommen gibt es auf Trocken- und Halbtrockenrasen, Halbmagerrasen sowie auf halbruderalen Queckenrasen trockenwarmer Standorte.

Verbreitung/Vorkommen

Der Acker-Wachtelweizen kommt in fast ganz Europa vor, im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis Südschweden. In Deutschland ist diese Art nur im Süden verbreitet, im Norden sowie südlich der Donau und in den Alpen ist sie selten.

Giftigkeit

Bei der hier beschriebenen Art wird aufgrund des Hauptwirkstoffes Acubin von der Möglichkeit der Giftwirkung der stärker giftigen japanischen Goldorange (Aucuba japonica) ausgegangen, da genaue Daten und Erfahrungen zur hier aufgeführten Art nicht vorliegen.
Die Vergiftungssymptome umfassen Magen-Darmentzündung, Durchfall und Koliken.
Bei Aufnahmen großer Mengen der Pflanze und somit des Giftes Aucubin sind tödliche Gehirnblutungen denkbar aber unwahrscheinlich.

Inhaltsstoffe

1,5% Aucubin

Acker Wachtelweizen Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; gelb; rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 15cm bis 50cm
Blütezeit von Mai bis August
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Ebene; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Halbmagerrasen; Halbtrockenrasen; Mittelgebirge; Trockenrasen;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gesägt; gezähnt;
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: einjährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Bestäubungsart: Insektenbestäubung; Selbstbestäubung;
Lichtbedarf: Licht;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; mild; sauer;
Bodenfeuchte: mäßig trocken;

Acker Wachtelweizen Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; mild; sauer;
Boden Feuchte: mäßig trocken;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
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