Wiesen Wachtelweizen - Melampyrum pratense

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Giftpflanze  Halbschmarotzer  

Wiesen Wachtelweizen Info

Melampyrum: gr. melas = schwarz, pyron = Weizen (wg. der Schwarz­färbung des Brotes bei Verunreinigung des Mehls); "Wachtelweizen"
pratensis: auf Wiesen wachsend

Der Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) ist ein einjähriger Halbschmarotzer, der mit seinen knotenartig geformten Saugorganen an den Wurzeln anderer Pflanzen schmarotzt. Solche sind beispielsweise Fichten u.a..Außerdem bildet er eine Wurzelsymbiose mit Pilzen aus. Die Pflanze wird 10 cm bis 50 cm groß und blüht zwischen Mai und August. Die Blüten weisen lanzettliche grüne Deckblätter auf, die ganzrandig sind und am Grund keilartig verschmälert und abgerundet sind. Die Einzelblüten stehen in einseitswendigen Ähren, wobei die unteren entfernt stehen. Die 12 bis 20 mm lange Krone ist gelblichweiß bis sattgelb gefärbt, ist keulenartig geformt und bildet eine lange gerade Röhre. Selten kann sie auch purpurn überlaufen sein. Die Kronröhre ist mindestens doppelt so lang wie der unbehaarte Kelch, dessen Kelchzähne fast anliegend sind. Die Kapselfrüchte sind zweispaltig und enthalten nur wenig Samen. Sie werden häufig von Ameisen ausgebreitet.


Verbreitung/Vorkommen

Der Wiesen-Wachtelweizen wächst in mäßig trockenen, lichten Laub-, Laubmischwäldern und Fichtenwäldern sowie an deren Rändern und in bodensauren Zwergstrauchheiden. Kalkhaltige Böden werden gemieden. In Deutschland ist es die häufigste Wachtelweizen-Art mit weiter Verbreitung, regional jedoch nur zerstreutem, in einigen Teilen sogar seltenem Vorkommen. Insgesamt ist er von Europa bis nach West-Sibirien verbreitet.

Giftigkeit

Bei der hier beschriebenen Art wird aufgrund des Hauptwirkstoffes Acubin von der Möglichkeit der Giftwirkung der stärker giftigen japanischen Goldorange (Aucuba japonica) ausgegangen, da genaue Daten und Erfahrungen zur hier aufgeführten Art nicht vorliegen.
Die Vergiftungssymptome umfassen Magen-Darmentzündung, Durchfall und Koliken.
Bei Aufnahmen großer Mengen der Pflanze und somit des Giftes Aucubin sind tödliche Gehirnblutungen denkbar aber unwahrscheinlich.

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält wie alle Wachtelweizen-Arten 1,9% des giftigen Glykosids Aucubin, desweiteren 0,00017% der Pyrrolizidinalkaloide Seneciphyllin, Senecionin.

Sonstiges

Ameisenausbreitung, formenreich

Wiesen Wachtelweizen Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 10cm bis 50cm
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: Ebene; Gewässer, Feuchtgebiete; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gezähnt;
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: einjährig;
Zeigerpflanze: kalkarmer Boden; Säurezeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Lichtbedarf: Halbschatten;
Nährstoffbedarf: basenarm; nährstoffarm;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
PH-Wert Boden: sauer;
Bodenfeuchte: feucht; frisch; mäßig trocken; nass;

Wiesen Wachtelweizen Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden PH-Wert: sauer;
Boden Feuchte: feucht; frisch; mäßig trocken; nass;
Boden Nährstoffgehalt: basenarm; nährstoffarm;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





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