Wald Wachtelweizen - Melampyrum sylvaticum

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Giftpflanze  Halbschmarotzer  Alpenpflanze  

Wald Wachtelweizen Info

Melampyrum: gr. melas = schwarz, pyron = Weizen (wg. der Schwarz­färbung des Brotes bei Verunreinigung des Mehls); "Wachtelweizen"
sylvaticus: waldbewohnend

andere Namen: Syn.: Melampyrum aestivale Ronniger & Schinz, Melampyrum carpaticum Schult., Melampyrum intermedium Ronniger & Schinz, Melampyrum laricetorum A. Kern., Melampyrum subsylvaticum Ronniger & Schinz, Melampyrum transsilvanicum Schur, Melampyrum sylvaticum subsp. aestivale (Ronniger & Schinz) Ronniger, Melampyrum sylvaticum subsp. carpaticum (Schult.) Soó, Melampyrum sylvaticum subsp. intermedium (Ronniger & Schinz) Ronniger, Melampyrum sylvaticum subsp. laricetorum (A. Kern.) Ronniger, Melampyrum sylvaticum subsp. subsylvaticum (Ronniger & Schinz) Ronniger, Melampyrum sylvaticum subsp. transsilvanicum (Schur) Soó.

Der Wald-Wachtelweizen (Melampyrum sylvaticum) ist ein zur Gattung Wachtelweizen gehöriger Halbschmarotzer. Er parasitiert an den Wurzeln von Fichten, Heidelbeere u.a. Pflanzen.

Der Wald-Wachtelweizen ist dem Wiesen-Wachtelweizen ähnlich und kann mit diesem leicht verwechselt werden, zumal der Wiesen-Wachtelweizen sehr formenreich ist. Die Blüten des Wald-Wachtelweizens sind aber erheblich kürzer, nur 6 bis 9 Millimeter, beim Wiesen-Wachtelweizen dagegen 12 bis 20 Millimeter. Auch ist die Blüte gedrungener, kurzröhrig-gekrümmt, während sie beim Wiesen-Wachtelweizen langgestreckt ist. Der Schlund der Blüte ist offen, beim Wiesen-Wachtelweizen fast geschlossen. Die Farbe der Blüten ist dunkel- bis rötlichgelb, beim Wiesen-Wachtelweizen weißlich bis goldgelb.

Die Kelchzähne sind dreieckig und etwa so lang wie die Blütenkronröhre, während die lanzettlichen Kelchzähne des Wiesen-Wachtelweizens die Länge der Blütenkronröhre nicht annähernd erreichen.

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 18.


Standort

Man findet ihn zerstreut in Fichten- oder Fichten-Tannenwäldern an halbschattigen oder auch schattigen, frischen, basenreichen, kalkarmen und sauren Standorten. Er ist in Mitteleuropa eine Piceetalia-Ordnungscharakterart, kommt aber auch in Gesellschaften der Unterverbände Galio-Abietenion und Cephalanthero-Fagenion vor.

In den Allgäuer Alpen steigt er am Berg Kirchendach am Schrecksee in Bayern bis zu 1980 m Meereshöhe auf.

Verbreitung/Vorkommen

Der Wald-Wachtelweizen ist vor allem in Skandinavien und Nordosteuropa verbreitet, ansonsten in den höheren Gebirgen Europas. Auch in Deutschland ist er weithin auf die Alpen und höheren Mittelgebirge beschränkt.

Giftigkeit

Bei der hier beschriebenen Art wird aufgrund des Hauptwirkstoffes Acubin von der Möglichkeit der Giftwirkung der stärker giftigen japanischen Goldorange (Aucuba japonica) ausgegangen, da genaue Daten und Erfahrungen zur hier aufgeführten Art nicht vorliegen.
Die Vergiftungssymptome umfassen Magen-Darmentzündung, Durchfall und Koliken.
Bei Aufnahmen großer Mengen der Pflanze und somit des Giftes Aucubin sind tödliche Gehirnblutungen denkbar aber unwahrscheinlich.

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält wie alle Wachtelweizen-Arten das giftige Glykosid Aucubin, desweiteren die Iridoidglykoside Aucubin, Mussaenosid, Globularifolin, Catalpol, Monomelitosid

Sonstiges

Ameisenverbreitung, formenreich

Wald Wachtelweizen Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 10cm bis 40cm
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: Gebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: einjährig;
Zeigerpflanze: kalkarmer Boden;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2000m
Lichtbedarf: Halbschatten;
Nährstoffbedarf: basenreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: sauer;
Bodenfeuchte: frisch;

Wald Wachtelweizen Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: sauer;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
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Fella-Entoxin®Ekzem-Entoxin® N

Literatur

Bildquellenverzeichnis


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ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 3 (gefährdet)





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