Mauerlattich - Mycelis muralis

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Bienenblume  Alpenpflanze  

Mauerlattich Info

Mycelis: willkürlich erfundener Name; "Mauerlattich"
muralis: Mauern bewachsend

Der Mauerlattich (Mycelis muralis), auch Gewöhnlicher Mauerlattich genannt, ist die einzige Art der monotypischen Pflanzengattung Mycelis innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Der Mauerlattich ist eine sommergrüne, ein- bis mehrjährige krautige Pflanze. Die Laubblätter sind leierförmig-fiederteilig. Die Blattfiedern sind dabei relativ eckig. Die Endfieder ist deutlich größer als die Seitenfiedern.

Die körbchenförmigen Teilblütenstände sind in sehr lockeren rispigen Blütenständen angeordnet. Am besten kann man den Mauerlattich anhand seiner Körbchen erkennen. Diese sind ziemlich klein – Durchmesser von etwa 1 cm – und bestehen fast immer aus lediglich fünf gelben Zungenblüten, die vorne gestutzt und mit fünf Zähnchen versehen sind.

Die schwarzbraune Achäne ist kurz geschnäbelt. Der Pappus besteht aus einer Reihe langer Haare, die von einer Reihe kurzer Borsten umgeben ist.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.

Der Mauerlattich ist ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Bei seiner Verletzung tritt Milchsaft aus.

Blütenökologisch handelt es sich um „Körbchenblumen vom Cichorium-Typ“. Die Blüten sind vormännlich. Bestäuber sind beispielsweise Bienenverwandte und Fliegen.

Die Achänen breiten sich durch den Pappus als Schirmchenflieger und Wasserhafter aus; daneben findet eine Ausbreitung durch Ameisen und eine Ausbreitung durch den Menschen als Kulturfolger statt.

Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis August, die Fruchtreife von August bis Oktober.


Standort

Der Mauerlattich wächst vor allem in Wäldern und Gebüschen im Halbschatten bis in den Schatten. Er bevorzugt mäßig nährstoffreichen Boden. Er ist nicht selten, wobei allerdings seine Häufigkeit von Gebiet zu Gebiet sehr unterschiedlich ist. Er ist eine Alliarion-Verbandscharakterart und kommt besonders gern im Epilobio-Geranietum robertiani vor.

Verbreitung/Vorkommen

Ursprünglich war sein Verbreitungsgebiet Europa – im Osten bis zum Kaukasus, im Norden bis nach Norwegen, im Süden bis Nordafrika. Inzwischen kommt er auch in Nordamerika und Neuseeland vor.

In den Allgäuer Alpen steigt er zwischen Schwarzer Hütte und Mindelheimer Hütte in Bayern bis zu 1500 m Meereshöhe auf.

Sonstiges

Das Basionym des Mauerlattichs, unter dem er 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht wurde, ist Prenanthes muralis L. Nach Gensequenz-Analysen gehört der Mauerlattich in die nähere Verwandtschaft der Gattungen Lattich (Lactuca), Milchlattiche (Cicerbita) und Steptorhamphus. Er wird in mancher Literatur, wie schon früher, manchmal zu den Lattichen (Lactuca) gezählt und trägt dann den wissenschaftlichen Namen Lactuca muralis (L.) Gaertn. Viele Autoren verwenden auch den Namen Cicerbita muralis (L.) Wallr. Bei manchen Autoren ist er als Mycelis muralis (L.) Dumort. die einzige Art der Gattung Mycelis Cass., die von Alexandre Henri Gabriel de Cassini aufgestellt wurde. Das Artepitheton muralis bedeutet Mauer.

Diese Art gehört zur Subtribus Lactucinae aus der Tribus Cichorieae in der Unterfamilie Cichorioideae innerhalb der Familie der Asteraceae.

Mauerlattich Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 60cm bis 80cm
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Mauern, Felsen, Felsspalten; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gezähnt;
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1100m
Bestäubungsart: Insektenbestäubung;
Lichtbedarf: Halbschatten; Schatten;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Mullboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: frisch;

Mauerlattich Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Schatten;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Mullboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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