Sand-Sommerwurz - Orobanche arenaria

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Vollschmarotzer  

Sand-Sommerwurz Info

Orobanche: gr. orobus = Kichererbse, agchein = würgen (Schma­rot­zer); "Sommerwurz"
arenarius: sandig (Standort), auf Sand wach­send

Die Sand-Sommerwurz (Orobanche arenaria), auch Sand-Würger genannt, gehört zur Gattung Sommerwurze (Orobanche) in der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).Es sind mehrjährige Pflanzen und chlorophyllfreie Wurzelparasiten. Die Sand-Sommerwurz erreicht Wuchshöhen von 15 bis 40 Zentimetern. Ihr stark beschuppter Stängel ist meist einfach und drüsig behaart. Die Blüten sind hell violettblau, 20 bis 30 Millimeter lang und stehen in dichten 15 bis 40-blütigen traubigen Blütenständen. Die Staubbeutel sind wollig und lang behaart und die Narbe ist weißlich. Der Kelch ist glockig, vierzähnig, umgeben von drei Hochblättern (ein Deckblatt und zwei Vorblätter).


Verbreitung/Vorkommen

Das Areal der Sand-Sommerwurz erstreckt sich von der Atlantikküste Portugals im Westen über Spanien, Süd- und Mittelfrankreich, Norditalien bis zum Kaukasus, Ural und Aralsee im Osten; im Nordosten reicht es bis etwa 54° n.B. und im Süden von Nordafrika bis Vorderasien (Irak, Iran).

Die Art ist in Mitteleuropa selten. Man findet sie in Kalk- und Sandmagerrasen, auf warmen, trockenen, basenreichen, lockeren Sand- und Lößböden. Sie schmarotzt auf Feld-Beifuß (Artemisia campestre) und seltener auf Gewöhnlichem Beifuß (Artemisia vulgaris).

Inhaltsstoffe

das phenolische Glykosid Orobanchin

Sonstiges

Die Pflanze ist ein mehrjähriger, vermutlich nur einmal blühender Geophyt und ein Vollschmarotzer ohne Blattgrün. Sie entzieht ihrer Wirtspflanze Wasser, Mineralstoffe und organische Substanzen, so dass diese in ihrer Entwicklung zurückbleibt und nicht zur Blüte kommt.

Die Sand-Sommerwurz bildet dagegen Blüten aus, die von Bienen und Hummeln bestäubt werden. In jeder Fruchtkapsel bilden sich dann Tausende von sehr keinen und leichten Samen, die mit dem Wind verbreitet werden. Zur Keimung brauchen die Samen wieder Kontakt mit den Wurzeln einer Wirtspflanze. Um das zu erreichen, geben sie chemische Reizstoffe ab.

In Deutschland kam die Sand-Sommerwurz außer in Schleswig-Holstein (mit Hamburg), Niedersachsen (mit Bremen) und dem Saarland früher in allen Bundesländern vor. In Nordrhein-Westfalen, Berlin und Sachsen ist die Art heute ausgestorben. Vom Aussterben bedroht (Rote Liste-Kategorie 1) ist die Sommerwurz in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen Anhalt; in allen übrigen Bundesländern ist sie stark bedroht (RL 2).

Sand-Sommerwurz Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett;
Höhe/Länge von 30cm bis 50cm
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Magerrasen; wärmeliebend;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Pflanze ohne Blattgrün;
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: zweijährig;
Nährstoffbedarf: basenreich;
Bodenart: Lößboden; sandiger Boden / Sandboden;
Bodenfeuchte: trocken;

Sand-Sommerwurz Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: Lößboden; sandiger Boden / Sandboden;
Boden Feuchte: trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Deutschland! Kategorie 2 (stark gefährdet)





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