Einbeere - Paris quadrifolia

Familie: Germergewächse - Melanthiaceae

Kategorie: Giftpflanze  

Einbeere Info

Paris: die Blätter des vierzähligen Blattquirls sym­bo­li­sie­ren Paris, den tro­janischen Königssohn und die drei gr. Göttinnen Aphrodite, Athena und He­ra. Die blaue Beerenfrucht stellt den Erisapfel dar, den Pa­ris der Schönsten die­ser drei Göttinnen überreichen soll­te. Die Göttinnen boten ihm für den Ap­fel der Schön­heit Liebe (Aphrodite), Weisheit (Athena) oder Macht (Hera). Pa­ris entschied sich für die Liebe, gab Aphrodite den Apfel, bekam Helena und löste damit (an­geblich!) den trojanischen Krieg aus; "Einbeere"

andere Namen: Augenkraut, Blatternblat, Fuchsauge, Fuchstrauben, Krähenauge, Kreuzkraut, Sauauge, Schlangenbeere, Schwarzblattlkraut, Sternkraut, Teufelsauge, Teufelsbeere, Wolfsbeere

Die Vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia, Syn.: Paris quadrifolius) ist eine giftige Pflanzenart der Gattung Paris. Früher wurde sie zu den Asparagaceae oder Liliaceae gestellt. Die Vierblättrige Einbeere ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 10 bis 30 Zentimeter erreicht. Das monopodiale (= mit durchgehender Hauptachse) Rhizom dieses Geophyten sitzt waagrecht bzw. kriechend. Die Rhizome können bis zu 14 Jahre alt werden. Aus Knospen in den Achseln von Niederblättern werden an der Rhizom-Oberseite Laubsprosse ausgebildet, die nach dem Fruchten absterben. An einem Stängel stehen nur vier Blätter in einem Quirl. Die Laubblätter sind einfach und ganzrandig.An jedem Stängel wird nur eine endständige Blüte gebildet. Die zwittrige, radiärsymmetrische Blüte ist grün und vierzählig. Sie blüht von Mai bis Juni. Es ist ein sogenanntes heterotepales Perigon vorhanden, dabei sind die Tepalen unterschiedlich ausgebildet. Die inneren Blütenhüllblätter sind fadenförmig, die äußeren sind etwas breiter und 2 bis 3 cm lang. Es sind acht Staubblätter vorhanden. Vier Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen und es sind vier langlebige Narben vorhanden. Die Blüten sind geruchlose, vorweibliche „Pollen-Scheibenblumen“. Die Schauwirkung geht vermutlich eher von den Staubblättern und den glänzend-schwarzvioletten Fruchtknoten aus. Angeblich liegt eine „Fliegentäuscheblume“ vor. Der Fruchtknoten soll Fleisch vortäuschen. Die kaum klebrigen, länglichen Pollenkörner werden zum Teil auch durch den Wind verbreitet (Amphiphilie).Die Früchte sind vierfächrige, vielsamige, blauschwarze, Heidelbeere ähnliche Beeren, die einzeln stehen und bis zu 1 cm dick werden. Es liegt Verdauungsverbreitung vor. Die Fruchtreife tritt im Juli bis September ein.


Standort

Man findet die Einbeere ziemlich häufig in krautreichen Eichen- und Buchenwäldern, in Auen- oder Nadelmischwäldern. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche, humose Böden und zeigt Grundwasser und Sickerwasser an. Sie wächst oft in Gruppen.

Verbreitung/Vorkommen

Nach Ellenberg ist sie eine Schattenpflanze mit subozeanischem Verbreitungsgebiet, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, stickstoffreiche Standorte anzeigend und eine Ordnungscharakterart der Edellaub-Mischwälder und verwandter Gesellschaften (Fagetalia sylvaticae).

Giftigkeit

Die ganze Pflanze ist giftig, besonders in den Beeren, durch Saponine. Der Genuss mehrerer Beeren kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, Magenkrämpfen, Durchfällen, Schwindel und möglicherweise zum Tod durch Atemlähmung führen.
Die Beeren schmecken nicht gut.

Inhaltsstoffe

Die Einbeere enthält giftige Steroidsaponine; Glykoside: Paridin, Paristyphnin, Pennogenin.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Die ganze Pflanze wurde früher in der Volksmedizin als Mittel gegen ansteckende Krankheiten angewandt (Pestbeere).

Einbeere Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 10cm bis 30cm
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: Auen; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Endständige Einzelblüte
Blattstellung: Blätter quirlständig, wirtelförmig (z. B.: Galium odoratum = Waldmeister)
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Fleischige Früchte: Beeren
Fruchtfarbe: blau;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Feuchtezeiger; Nässezeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Lichtbedarf: Halbschatten; Schatten;
Wasserbedarf: hoch
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden;
Bodenfeuchte: frisch;

Einbeere Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Schatten;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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