Beblättertes Läusekraut - Pedicularis foliosa

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Halbschmarotzer  Alpenpflanze  Hummelblume  Giftpflanze  

Beblättertes Läusekraut Info

Pedicularis: lat. pediculus = Laus (Mittel gegen Läuse); "Läu­se­kraut"
foliosus: blättchenreich

Läusekräuter sind so genannte Halbschmarotzer. Vollschmarotzer wie die Sommerwurz beziehen Wasser und sämtliche Nährstoffe aus den Wurzeln benachbarter sogenannter Wirtspflanzen. Halbschmarotzer betreiben eigenständig Fotosynthese, gewinnen also mittels Blattgrün (Chlorophyll) aus Wasser und Kohlendioxid unter Zuhilfenahme des Sonnenlichts Sauerstoff und Zucker. Halbschmarotzer haben deshalb immer auch grüne Blätter, während Vollschmarotzer ohne Blattgrün auskommen.

Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 50 Zentimeter und hat einen einfachen, behaarten, aufrechten, nur in der oberen Hälfte beblätterten Stängel. Die Blätter sind breit lanzettlich, doppelt bis dreifach fiederteilig, oberseits kahl, unterseits behaart.

Die Blüten stehen in einer dichten Ähre und werden von den deutlich längeren Hochblättern (Name!) überragt. Die unteren Hochblätter sind wie die Laubblätter, die oberen sind weniger geteilt. Der Kelch ist häutig und auf den Nerven und am Rand behaart. Die Kelchzähne sind ungleich, breit dreieckig und ungeteilt. Die Krone ist blassgelb und 20 bis 30 mm lang. Die Kronenröhre überragt den Kelch. Die Oberlippe hat keinen Schnabel, sie ist fast gerade, wollig behaart mit offenem Schlund und stumpf. Die Fruchtkapsel ist eiförmig mit kurzer Spitze und überragt den Kelch etwas.

Blütezeit ist von Juni bis Juli.

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 16.


Standort

Die kalkliebende Art bevorzugt feuchte Böden, Rasen, Bachränder und Hochstaudenfluren in Höhenlagen zwischen 1000 und 2400 m. Ist in den Alpen (vor allem Nordalpen) und insgesamt von den Pyrenäen bis zum Balkan verbreitet.

Sie ist in Mitteleuropa eine Caricion-ferrugineae-Verbandschrakterart und kommt besonders gern zusammen mit Anemone narcissiflora vor. Man findet sie aber auch in Gesellschaften der Verbände Erico-Pinion, Caricion davallianae oder Calamagrostion arundinaceae

In den Allgäuer Alpen steigt sie am Schochen in Bayern bis zu 2100 m Meereshöhe auf.

Verbreitung/Vorkommen

Das Beblätterte Läusekraut ist in den Alpen (vor allem Nordalpen) und insgesamt von den Pyrenäen bis zum Balkan verbreitet.

Giftigkeit

Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen. Läusekrautpflanzen schmecken brennend scharf und riechen unangenehm, daher werden sie vom Weidevieh gemieden. Der Verzehr soll Darmentzündungen und Blutharnen verursachen.

Inhaltsstoffe

Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, sind durch Aucubin giftig. Aucubin ist ein häufiger sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Iridoide. Es ist ein Glykosid des Aglykons Aucubigenin mit einer Einheit Glucose. Wie andere Monoterpene wird das Aglykon aus zwei Isopreneinheiten mit je fünf Kohlenstoffatomen in der Pflanze synthetisiert. Im Gegensatz zu dem C10-Grundkörper der Iridoide besitzt das Aucubingrundgerüst nur neun Kohlenstoffatome, da eine Methylgruppe während der Biosynthese zur Carbonsäuregruppe oxidiert und dann als Kohlenstoffdioxid abgespaltet wird.

Beblättertes Läusekraut Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 20cm bis 50cm
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Gebirge; Gewässer, Feuchtgebiete; Halbmagerrasen; Magerwiesen; Staudenfluren, mont. und alp. Hochstaudenfluren;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gekerbt; gesägt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Stengel rankend;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Tonzeiger;
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 900m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2400m
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich;
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: frisch;

Beblättertes Läusekraut Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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