Wald-Kiefer - Pinus sylvestris

Familie: Kieferngewächse - Pinaceae

Kategorie: Heilpflanze  Nadelbaum  winterhart  immergrün  Baustoff  Allergiepflanze  Alpenpflanze  

Wald-Kiefer Info

Pinus: lat. Pflanzenname der Pinie; "Kiefer"
sylvestris: wild

andere Namen: Gemeine Kiefer, Rotföhre, Weißkiefer, Forche

Forscher haben festgestellt, dass die Waldkiefer nach der Tschernobyl-Katastrophe ihr Erbgut durch verstärkte DNA-Methylierung verändert hat und sich so vor den Folgen radioaktiver Strahlung schützt.

Habitus

Die Waldkiefer ist ein schnellwüchsiger immergrüner Nadelbaum. Sie kann Wipfelhöhen bis 48 m und Stammdurchmesser bis zu 1 m erreichen. Ihr erreichbares Alter beträgt ca. 600 Jahre.

Die Waldkiefer ist in der Wuchsform sehr variabel. Je nach Standort kommen schmale kegelförmige oder breite schirmförmige Kronen vor. Die Aststockwerke sind locker aufgebaut. Ältere Bäume haben oftmals eine halbkugelige Krone und einen vollholzigen langen Stamm, bei dem die unteren Äste abgestorben sind. Auf Standorten mit geringer Substratauflage, auf Felsuntergrund oder als Windflüchter an Küsten bildet die Waldkiefer eine ausladende Schirmkrone aus.
Histologie der Nadel im Querschnitt

Borke

Die Borke ist in der Jugend glatt graugelb. Später bilden sich im unteren Stammbereich braunrote, tiefrissige und grobe Schuppen, im oberen Stammbereich die orange, dünne Spiegelrinde. Die Stämme der älteren Waldkiefern sind somit deutlich zweifarbig. Oft lösen sich von der Spiegelrinde glänzende Platten, die pergamentartig dünn sind.

Nadeln

Die mehrjährigen Nadeln sind mehr oder weniger gedreht, paarweise in einer Nadelscheide (Kurztrieb) zusammengefasst und 4 bis 7 cm lang. Ihre Farbe ist blaugrün. Die Nadeln sind meist starr und spitz, im beschatteten Kronenbereich jedoch oft weicher. Histologisch finden sich zwei Harzkanäle, die den Zentralzylinder mit den darin verlaufenden zwei Leitbündeln begleiten. Belüftung und Verdunstung werden wie bei Laubblättern über kleine Poren, die sog. Stomata, reguliert.

Blüten

Die männlichen Blüten entstehen zahlreich um die Basis der jüngsten Langtriebe. Unreif sind sie zunächst kugel- bis eiförmig und grün-gelb. Aufgeblüht werden sie etwa zwei Zentimeter lang, sind walzenförmig und rotbraun bis braun mit gelbem Blütenstaub. Am Ende der Kurztriebe stehen ein bis drei weibliche Blüten. Diese sind rötlich und werden etwa 5 bis 8 Zentimeter lang. In den weiblichen Blüten bilden sich nach der Bestäubung und Befruchtung die Samen. Die Stiele der weiblichen Zapfen biegen sich nach der Befruchtung zum Zweig hin. Blütezeit ist von April bis Mai. Die Verbreitung des Pollens erfolgt durch den Wind. Die befruchteten weiblichen Zapfen sind anfangs dunkelgrün und reifen erst im November des zweiten Jahres. Die reifen, dunkelgraubraunen, eikegelförmigen Zapfen sind bis zu 8 Zentimeter lang und 3,5 Zentimeter breit. Sie sitzen zu zweit oder in Gruppen an gekrümmten Stielen. Nach Freigabe der geflügelten Samen, die durch den Wind verbreitet werden, fallen diese Zapfen als Ganzes ab.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.


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Standort

Die Waldkiefer ist eine anspruchslose Baumart und tolerant gegenüber vielen Böden und Klimaten. Mit ihrem Pfahlwurzelsystem kann sie auch zu tiefer liegenden Wasserschichten vordringen. Kiefernwald wächst von Natur aus auf armen, trockenen Böden auf sandigen und moorigen Standorten sowie auf trockenen Kalkböden, da hier das Durchsetzungsvermögen anderer Baumarten geschwächt ist. Ihr Zeigerwert für magerste Waldstandorte ist jedoch ohne Bedeutung, da sie vom Menschen auch auf bessere Standorte verbracht wurde und dort bestandsbildend ist. Natürliche Kiefernwälder kommen vor allem unter subkontinentalen Klimabedingungen vor und meiden den atlantischen Westen Europas. Nach Oberdorfer ist dei Waldkiefer von Natur aus vorherrschend in Gesellschaften der Verbände Dicrano-Pinion, Cytiso-Pinion oder Erico-Pinion.

Verbreitung/Vorkommen

Verbreitung

Das Hauptverbreitungsgebiet umfasst Europa bis weit nach Sibirien. Es reicht im Norden bis Lappland, im Süden bis in den äußersten Nordwesten Spaniens und in die Türkei (nordisch-eurasiatisch-kontinentales Areal). In Westeuropa (Frankreich und Schottland) ist sie verstreut anzutreffen, in den südlichen Arealteilen beinahe ausschließlich Reliktvorkommen im Gebirge, die vielfach als eigene Unterarten (oder lokale Varietäten) beschrieben worden sind (catalaunica, cretacea, iberica, nevadensis, pyrenaica, rhodopea und romanica).

In Deutschland wäre die Waldkiefer von Natur aus eine eher seltene Baumart, die auf Grund ihrer geringen Konkurrenzkraft gegenüber anderen, schattenverträglicheren Baumarten nur auf Grenzertragsstandorte beschränkt wäre. Die Waldkiefer dominiert unter mitteleuropäischen Klimaverhältnissen natürlicherweise nur auf besonders nährstoffarmen und trockenen oder nassen Standorten wie zum Beispiel auf bewaldeten Sanddünen oder in Moorrandwäldern. Da die Waldkiefer aber in ihrer Jugend sehr robust ist und auch unter schwierigen Verhältnissen noch gute Holzerträge liefert, wurde sie von den deutschen Waldbesitzern und Forstleuten seit Jahrhunderten großflächig angebaut. So ist sie heute, nach der Gemeinen Fichte, die zweithäufigste Baumart in den deutschen Wäldern. Mit 2,4 Millionen Hektar wachsen die Kiefern auf 22,9 Prozent der deutschen Waldfläche. Im Zuge des Waldumbaus werden aber Kieferreinbestände seit einigen Jahrzehnten wieder in standortgemäße Mischwälder umgewandelt. So nahm die Kiefernfläche in Deutschland zwischen 2002 und 2012 um 85.000 Hektar ab. In Deutschland ist die Waldkiefer vor allem in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sowie in den nördlichen Teilen Sachsens und Bayerns anzutreffen.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Einige Produkte aus Kiefernbestandteilen haben angeblich Heilwirkung.

Kiefernnadelöl (Oleum pini silvestris) ist das aus frischen Nadeln oder Zweigspitzen destillierte ätherische Öl. Es wird vor allem als schleimlösendes Mittel bei Bronchitis verwendet. Es besteht u.a. aus Pinen, aber sein typischer Geruch stammt dem hohen Gehalt an Bornylacetat.

Terpentinöl wirkt hautreizend, antiseptisch und wird deshalb zu Einreibungen bei rheumatischen Erkrankungen verwendet. Bei längerer Einwirkung treten allerdings schmerzhafte Hautentzündungen auf, ebenso geschwürige Veränderungen und tiefgreifende Gewebezerstörungen. Hierfür ist besonders das delta-3-Caren verantwortlich. Auch Bronchospasmen können verstärkt werden. Terpentinöl besteht aus Pinen, Camphen, ?-Phellandren, ?-3-Caren und Limonen als Hauptinhaltsstoffe.

Kiefernrindenextrakte enthalten entzündungshemmende Stoffe, die z.B. gegen Arthritis eingesetzt werden könnten.

Echter Kiefernhonig geht auf die Ausscheidungen von Blattläusen zurück, die an den Nadeln saugen (Honigtauwaldtracht). Eine große Kiefer kann mehrere Kilogramm Honig pro Jahr liefern.

Verwendung als Baustoff

Waldkiefern sind wichtige Nutzholzlieferanten und werden als Bauholz (auch in Form von Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz), als Gartenholz (meist kesseldruckimprägniert), für Möbel, Massivholzdielen und Hobeldielen, Profilholz, Leisten etc. genutzt.

Sonstige Verwendung

Kiefern produzieren Harz, das bei Verletzungen der Rinde den Wundabschluss bildet und den Baum vor Infektion mit Pilzkrankheiten schützt. Aus dem Harz der Kiefern, dem Rohbalsam, können durch Destillation Terpentinöl und Kolophonium gewonnen werden. In Deutschland ist die Harzgewinnung (Pecherei) heute nicht mehr üblich. In Österreich gibt es noch harzverarbeitende Betriebe .

Sonstiges

Ökologie

Außer bei Keimpflanzen stehen die Nadeln ausschließlich zu zweit an Kurztrieben. Jung sind sie von häutigen Niederblättern geschützt.

Die Nadelspitzen wirken als Kondensationspunkte, das heißt, sie fördern die Taubildung und dienen so der zusätzlichen Wassergewinnung. Die Nadeln fallen gemeinsam mit dem dazugehörigen Kurztrieb ab. Gewöhnlich geschieht dies nach 3 Jahren, in Gebieten von hoher Luftverschmutzung auch schon im zweiten Jahr. Außerdem bleiben die Nadeln bei Luftverschmutzung kürzer.

Die Nadeln zeigen ausgesprochene Trockenheitsanpassungen, besonders gegen Frosttrocknis. Durch stark verdickte Zellwände der Epidermis und Hypodermis sind sie ledrig-derb (Skleromorphie). Die Spaltöffnungen sind zum Transpirationsschutz eingesenkt. Zum Teil ist dies auch als Anpassung an nährstoffarme Böden zu verstehen (Peinomorphose).

Alle Zweige und der Terminaltrieb verlängern sich jährlich um einen Langtrieb. Durch das Zählen der Astquirle ist somit eine Altersabschätzung leicht möglich.

Die Pfahlwurzel reicht bis in 6 Meter Tiefe. Sie zeigt endotrophe Mykorrhiza beispielsweise mit Fliegenpilz, Reizker-Arten und Butterröhrling.

Die Waldkiefer ist windblütig (Unbeweglicher Typ). Der Pollen hat Luftsäcke und kann mehrere Kilometer weit fliegen. Die Blüten sind einhäusig und vormännlich. Die männlichen Blüten stehen büschelig gedrängt in der unteren Hälfte diesjähriger Langtriebe. Staubblätter sind zahlreich, spiralig angeordnet, auf je zwei Pollensäcke reduziert. Wegen der überreichen Pollenproduktion kommt es zur Hauptblütezeit oft zum Phänomen des „Schwefelregens“. Selbst in Großstädten wie Berlin kann man große Flächen des gelben, staubartigen Niederschlags finden, besonders auf Regenpfützen. Ungeachtet der Windblütigkeit stellt der Kiefernpollen eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen dar. Die roten weiblichen Blütenstände (=Zapfen) stehen seitlich an der Spitze von Langtrieben. Sie bestehen aus zahlreichen, spiralig angeordneten Deckschuppen und jeweils einer Samenschuppe mit zwei zur Achse gerichteten Samenanlagen in deren Achseln.

Nach der Bestäubung wächst der Pollenschlauch nur sehr langsam, so dass die Befruchtung erst im folgenden Jahr in den inzwischen etwas herangewachsenen, noch grünen und völlig geschlossenen Zapfen stattfindet.

Die Waldkiefer ist ab etwa 10 bis 15 Jahren blühfähig. Sie löst bei manchen Menschen Heuschnupfen aus.

Die Samen reifen im Herbst des 2. Jahres und werden erst im Frühjahr des 3. Jahres aus den Zapfen entlassen. Die Samenschuppen sind dann verholzt und haben die Deckschuppen überwachsen. Das bekannte Öffnen und Schließen der Kiefernzapfen als Wetterpropheten beruht auf hygroskopischen Bewegungen und zeigt somit unterschiedliche Witterungsverhältnisse an: Bei feuchtem Wetter quillt die Unterseite (=Außenseite) der Samenschuppen stärker als die Oberseite, und der Zapfen schließt sich. Bei Trockenheit spreizen die Zapfen und entlassen den geflügelte Samen. Der Vorgang lässt sich im Experiment nachvollziehen: In Wasser eingetauchte trockene Zapfen sind nach ca. 2 Stunden geschlossen.

Die Samen werden durch den Wind als Drehflieger verbreitet. Sie liegen in zwei Formen vor: Die kurzflügelige Form hat Mindestflugweiten von 150 Metern, die langflügelige solche von ca. 1000 Metern. Daneben kommt Bearbeitungsverbreitung durch Spechte und Eichhörnchen sowie Wasserhaftausbreitung vor. Die Samen speichern fettes Öl. Sie sind Lichtkeimer. Der Keimling hat vier bis sieben Keimblätter.

Wald-Kiefer Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 15m bis 50m
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: Ebene; Gebirge; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Kätzchen / Zapfen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Verholzungsgrad: Stängel holzig
Häufigkeit: sehr häufig
Lebensdauer: Holzgewächs;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1600m
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Nährstoffbedarf: basenarm; mäßig basenreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; torfiger Boden / Torfboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; neutral;
Bodenfeuchte: mäßig trocken;

Wald-Kiefer Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; torfiger Boden / Torfboden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; neutral;
Boden Feuchte: mäßig trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenarm; mäßig basenreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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