Douglasie - Pseudotsuga menziesii

Familie: Kieferngewächse - Pinaceae

Kategorie: Energiepflanze  Nadelbaum  immergrün  Neophyt  Baustoff  besondere Pflanzen  

Douglasie Info

andere Namen: Douglastanne, Douglasfichte, Douglaskiefer

Die Douglasie ist ein immergrüner Baum mit Wuchshöhen um 60 Meter in Europa; in ihrem Ursprungsgebiet kann sie jedoch fast doppelt so hoch werden. Die höchste Douglasie, die man bisher gefunden hat, war 133 Meter hoch. Dies ist weitaus höher als jeder heute noch aufrecht stehende Baum (der derzeit höchste ist ein Küstenmammutbaum von ~116 m Höhe in Kalifornien). Die kräftigsten Exemplare erreichen an der Basis einen Stammdurchmesser um 4 Meter.
Der höchste Baum Deutschlands steht im Freiburger Stadtwald, wie neueste Lasermessungen ergeben haben. Diese 90 Jahre alte Douglasie Waldtraut vom Mühlenwald im Stadtwald von Freiburg im Breisgau im Stadtteil Günterstal ist 63,33 m hoch und damit 1,73 m höher als die Douglasie im Eberbacher Stadtwald, die bisher als höchster Baum Deutschlands galt (Stand: 2006 62,45 m; Stand 2008: 61,6 m). Er löste damit die 100 Jahre alte „Douglasie Nr. 3“ ab, die in einem Forst nördlich des Tennenbacher Tals im Kreis Emmendingen bei Freiburg im Breisgau steht.

Die Douglasie dient als Wahrzeichen des US-Bundesstaates Oregon.


Die Douglasie bildet eine relativ schlanke, kegelförmige Krone.
Sie wächst schnell und kann ein Höchstalter von 400 (var. glauca) bis über 1400 (var. menziesii) Jahren erreichen. Sie hat ein herzförmiges Wurzelsystem und benötigt nur wenig frische, tiefgründige Böden bei mittleren Nährstoffansprüchen. Die Streuzersetzung verläuft mäßig langsam, das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N-Verhältnis) beträgt 77. Die Streu der Douglasie bewirkt (im Gegensatz zum Beispiel zur Fichtenstreu) keine Versauerung des Bodens.

Die Nadeln sind grün bis blaugrün, einzeln stehend, weich und stumpf. Sie sind 3 bis 4 Zentimeter lang und verströmen, wenn man sie zerreibt, einen aromatischen, angenehmen Geruch. Im Unterschied zu Fichten sitzen die Douglasiennadeln unmittelbar auf dem Zweig auf; anders als bei Tannen ist aber ihre Basis nicht verdickt.

Die Douglasie ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Zapfen sind gelb-rot. Sie blüht vor dem Austrieb und sie ist windblütig aber die Pollen haben keine Luftsäcke; auch Bestäubungstropfen fehlen. Mit 15 bis 40 Jahren ist die Douglasie blühfähig. Die Zapfen weisen eine Länge von 4 bis 10 cm und einen Durchmesser von 3 bis 3,5 cm auf. Zur Reifezeit hängen sie und fallen als Ganzes ab, wie bei der Fichte. Die Deckschuppen ragen weit über die Samenschuppen hinaus und sind an der Spitze dreizipfelig. Die Douglasie blüht auf der Nordhalbkugel im Allgemeinen von April bis Mai. Die Samen reifen bis September und werden von Oktober bis November freigegeben. Der Same ist 5 bis 6 mm lang mit einem Flügel, der länger ist als das Samenkorn.

Es ist ein Lichtkeimer und die Keimung erfolgt überirdisch (epigäisch). Die Sämlinge besitzen acht bis zehn Keimblätter (Kotyledonen).

Als nicht heimische Art wird die Douglasie in Mitteleuropa als Neophyt betrachtet, da sie sich mittlerweile auch von selbst über Naturverjüngung stark ausbreitet und in bestimmte Sonderstandorte einwandert.


Standort

Die Gewöhnliche Douglasie bevorzugt wintermilde Lagen der unteren Bergstufe.

Sie benötigt nur wenig frische, tiefgründige Böden bei mittleren Nährstoffansprüchen. Sie gedeiht am besten auf nährstoffreichen Böden, die jedoch nicht unbedingt kalkreich sein müssen. Sie sollten vor allem lehmig-humos und nicht zu steinig sein. Die Streuzersetzung verläuft mäßig langsam, das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N-Verhältnis) beträgt 77. Die Streu der Douglasie bewirkt, im Gegensatz zum Beispiel zur Fichtenstreu, keine Bodenversauerung.

Die Gewöhnliche Douglasie kommt in Nordamerika in Gesellschaften des pflanzensoziologischen Verbands Gaultherio-Pseudotsugion Knapp 57 vor.

Verbreitung/Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Douglasie (Pseudotsuga menziesii) ist der Westen Nordamerikas, wo sie an den Hängen der Rocky Mountains sowie der Kaskadenkette von Britisch-Kolumbien entlang der kalifornischen Sierra Nevada bis nach Mexiko weite Flächen einnimmt.

Der schottische Botaniker David Douglas brachte den nach ihm benannten Baum 1827 von einer nordamerikanischen Expedition mit nach Kew Gardens bei London. Seitdem wird die Douglasie in Mitteleuropa in bedeutendem Umfang im Forst, aber auch in Parks und Gärten angepflanzt. Als Pionier der Douglasie in Deutschland gilt der 1924 zum Landesforstmeister und Leiter der badischen Forstverwaltung ernannte Karl Phillipp (1865–1937), der mit der Reichstagsabgeordneten Klara Philipp (Zentrum) verheiratet war. Er wurde zu einem der umstrittensten Forstleute seiner Zeit. Philipp hatte Weymouthskiefern und Douglasien bei einem privaten Aufenthalt in den USA 1891/92 kennengelernt. Er sorgte in Sulzburg und Freiburg für massive Anpflanzungen dieser raschwüchsigen Baumarten. Gleichzeitig rückte er unter dem Motto Der Rechenstift belehrt uns, dass reine Buchenwaldungen Bankrottbetriebe sind den traditionellen Buchenbeständen zu Leibe, wogegen die forstlichen Traditionalisten und älteren Fachleute wie Hans Hausrath regelrecht Sturm liefen.

Als eingeführte Art hat sich die Douglasie in vielen Ländern der Erde bewährt, sie ist die in Europa bei weitem wichtigste nicht heimische Forstbaumart. Die ersten, nun 120-jährigen Versuche in Deutschland ergeben je nach Unterart faszinierende Waldbilder. Der größte und massereichste Douglasienbestand Europas steht in Kiekindemark bei Parchim im Naturschutzgebiet Sonnenberg. In dem Endmoränen­gebiet wurden bereits im Frühjahr 1882 durch den Parchimer Forstsenator W. Evers die ersten Bestände mit Douglasiensamen direkt aus dem US Staat Washington angelegt.

In Deutschland nimmt die Douglasie nach den Ergebnissen der Dritten Bundeswaldinventur (2012) mit 218.000 Hektar in der Hauptbestockung rund zwei Prozent der gesamten Waldfläche ein, in der Jungbestockung ist sie mit 40.000 Hektar zu einem ähnlichen Anteil vertreten. Die größten Douglasienwaldflächen finden sich mit 52.000 Hektar (8,4 Prozent der Landeswaldfläche) in Rheinland-Pfalz und mit 44.000 Hektar (3,3 Prozent der Landeswaldfläche) in Baden-Württemberg. Zwischen 2002 und 2012 hat die Douglasienfläche in den deutschen Wäldern um 35.000 Hektar zugenommen. Der durchschnittliche Zuwachs der Douglasie beträgt in Deutschland 18,9 Vorratsfestmeter pro Hektar und Jahr. Im Jahr 1900 wurde im Schwarzwald eine Douglasie gepflanzt, die derzeit mit 66 Meter Wuchshöhe der höchste Baum Deutschlands ist. Diese Douglasie wird „Waldtraut“ genannt.

Die Douglasie ist in der Schweiz nur wenig verbreitet. Ihr Bestand beträgt weniger als 0,2 % aller Bäume. Am meisten vertreten ist sie mit ca. 0,6 % im Schweizer Mittelland. Ab den 1850er Jahren wurden Versuche unternommen, die Douglasie auch in der Schweiz anzubauen und forstwirtschaftlich zu nutzen. Die größte Population von Douglasien findet sich in der Schweiz in der Gemeinde Lohn-Ammannsegg im Kanton Solothurn. Um 1886 brachte der damalige Lohner Förster und Kantonsoberförster Rudolf Stuber Douglasiensamen von Amerika in die Schweiz, zog die Sämlinge auf um sie schließlich 1891 in den „Lohner Wald“ auszupflanzen.

Verwendung als Baustoff

Das Holz der Douglasie ist vielfältig verwendbar. Es findet Verwendung als Furnierholz (Schälholz), Ausstattungsholz (Parkett, Möbel, Vertäfelung), Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Innen-, Erd-, und Wasserbau, für Fenster, Türen und Spezialholz (Schiffsmasten, Rammpfähle, Schwellen, Fässer). Das Holz der Douglasie ist im Kern besser imprägnierbar als Fichtenholz und wird als das beste Holz zum Bau von Dachstühlen angesehen.

Douglasienholz ist eine der in Deutschland als Bauholz für tragende Konstruktionen zugelassenen Holzarten. Es verfügt über eine höhere natürliche Dauerhaftigkeit (Resistenz) als z.B. das häufig als Bauholz verwendete Fichtenholz. Das Kernholz wird nach DIN 68364 (1979) in Resistenzklasse 3 („mäßig dauerhaft“) eingestuft und kann daher ohne chemischen Holzschutz auch in Bereichen eingesetzt werden, wo eine gelegentliche Befeuchtung nicht ausgeschlossen ist (Gefährdungsklasse 2).

Sonstiges

Tertiäre Vorkommen in Europa
Die Gattung der Douglasien (Pseudotsuga) umfasst nur vier rezente Arten, von denen zwei in begrenzten Verbreitungsgebieten in Ostasien und zwei im westlichen Nordamerika vorkommen. In Europa war die Gattung im Tertiär vertreten, sichere Funde liegen aus dem Oligozän (Rupelium) (Inntal, Österreich) und dem Miozän (Oberlausitz, Deutschland) vor, weitere Funde betreffen fossile Pollen und Hölzer, besonders die älteren Funde sind in der taxonomischen Zuordnung sehr unsicher. Die fossilen Arten ähnelten eher den rezenten asiatischen Pseudotsuga-Arten. Für ein europäisches Douglasienvorkommen bis ins Eiszeitalter, wie es in einigen Publikationen unterstellt wird, gibt es keinerlei Hinweise.

Douglasie Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 20m bis 50m
Lebensraum: Gärten und Parks; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Kätzchen / Zapfen
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: sehr selten
Lebensdauer: Holzgewächs;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;

Douglasie Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Dr. Koll Pflanzenextrakt: Darm aktiv - Dr. KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Gerstengras – Hordeum vulgareDr. Koll Pflanzenextrakt Griffonia MacaDr. Koll Pflanzenextrakt: Chlorella - Dr. Koll

Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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