Durchwachsene Silphie - Silphium perfoliatum

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Garten  Futterpflanze  Energiepflanze  Garten-Tip  Bienenblume  landwirtschaftliche Kulturpflanze  

Durchwachsene Silphie Info

perfoliatus: durchwachsenblättrig

andere Namen: Kompasspflanze, Becherpflanze, Verwachsenblättrige Becherpflanze

Die Durchwachsene Silphie ist ein Geheimtip für Landwirte, da sie Mais als Energiepflanze ersetzen könnte und gleichzeitig als Bienenweide dient. Zudem ist die Pflanze mehrjährig.

Die Durchwachsene Silphie erreicht eine Wuchshöhe von bis zu drei Metern. Sie besitzt vierkantige Stängel mit weiten Internodien. Die Blätter sind mittelgrün, am Blattrand gezähnt, ungeteilt, lanzettlich, gegenständig und behaart. Auffällig dabei sind die am Stängel verwachsenen Blattpaare, die auf diese Weise kleine „Becher“ bilden, in denen sich Tau- und Regenwasser sammelt. Dieses Merkmal führt zu dem im englischen Sprachraum verbreiteten Namen cup plant, zu Deutsch „Becherpflanze“. Durch diese Eigenschaft ist die Durchwachsene Silphie an Trockenstandorte angepasst, da sie den Wasservorrat in Trockenzeiten für sich nutzen kann. Die Blütenstände enthalten (wie bei den meisten Korbblütlern) Röhren- und Zungenblüten. Die Zungenblüten sind gelb. Die Blütenstände sind einzeln, endständig, 6 bis 8 cm groß und im Verhältnis zu der beachtlichen Wuchshöhe relativ klein. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. Die Vermehrung erfolgt über Samen, Aussaat ab April, längere Kühlphasen zur Keimung sind dabei günstig. In der Landwirtschaft wird mitunter die Pflanzung kräftiger Jungpflanzen bevorzugt, da die Aussaat bei intensiver Kultur nicht ganz so problemlos verläuft und oft zu Fehlstellen im Bestand führt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.


Verbreitung/Vorkommen

Die Durchwachsene Silphie stammt aus der gemäßigten Klimazone Nordamerikas und ist in den östlichen Bundesstaaten der USA sowie Kanadas verbreitet.

Heimat

Nordamerika

Sonstige Verwendung

Nutzung als Futterpflanze:

In Deutschland wird sie von einzelnen Landwirtschaftsbetrieben als Futter- und Silagepflanze angebaut. Bei Kleingärtnern ist sie durch ihren extensiven Anbau und die Langlebigkeit als Nutzpflanze beliebt. Ebenso bei Imkern, da Korbblütler für Bienen und andere Insekten interessant sind. Für Haustiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe oder Ziegen eignet sie sich hervorragend als Grünfutter.

Nutzung als Energiepflanze:

Die Durchwachsene Silphie wird als Nutzpflanze bislang ausschließlich zu Forschungszwecken angebaut. Sie wird als potenzielle Energiepflanze angesehen und ist vor allem aufgrund ihrer Anpassung an trockene Standorte interessant, da sie, anders als etwa Mais, ihre Feuchtigkeit nicht nur aus dem Boden, sondern auch aus den Blattbechern beziehen kann. Zudem zeichnet sie sich durch eine hohe Biomasse und eine hohe Biogasausbeute aus, die mit Energiemais vergleichbar sind. So produziert die Durchwachsene Silphie im Anbau ab dem zweiten Jahr zwischen 13 und 20 Tonnen Biomasse pro Hektar Anbaufläche. Bei Versuchen in Thüringen wurden Erträge von 18 bis 28 t Trockenmasse ab dem zweiten Standjahr erreicht.

Da die Durchwachsene Silphie in Nordamerika in mit mitteleuropäischen Klimaverhältnissen vergleichbaren Gebieten vorkommt und längere Kälteperioden schadlos übersteht, lässt sie sich auch in Europa problemlos anbauen. Dabei lässt sie sich über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren regelmäßig beernten. Die Mehrjährigkeit der Silphie bietet weitere Vorteile gegenüber dem Mais. Durch die Beschattung des Bodens durch das Blattwerk werden ab dem zweiten Anbaujahr keine Herbizide benötigt. Zudem wird eine Bodenerosion weitgehend vermieden. Auch eine Düngung ist ab dem zweiten Anbaujahr nicht mehr notwendig.

Allerdings sind die Kosten im ersten Pflanzjahr relativ hoch. Eine Direktsaat nach heutigem Stand der Technik wird nicht empfohlen, da die Jungpflanzen noch nicht konkurrenzstark genug gegenüber Unkräutern sind. Stattdessen wird eine Pflanzung vorkultivierter Jungpflanzen empfohlen. Auch dann ist im ersten Jahr eine Unkrautbekämpfung notwendig, da die Pflanzen zunächst nur eine Blattrosette am Boden ausbilden und weiterhin konkurrenzschwach sind. Seit dem 23. Mai 2014 ist für Stomp Aqua die Zulassung nach Art. 51 Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 (Zul.-Nr.: 005959/00) auf die durchwachsene Silphie erweitert worden. Trotzdem müssen Unkräuter in der Regel noch mit einer Maschinenhacke bekämpft werden. Die hohen Kosten im ersten Anbaujahr stellen bisher eine Barriere für den Anbau in der Praxis dar, auch wenn diese durch die geringen Kosten in den Folgejahren und die lange Nutzungsdauer ökonomisch wenig ins Gewicht fallen.

Neuere Forschungen ergaben, dass eine Mischsaat mit Mais im ersten Jahr erfolgversprechend sein könnte. Demnach erbringt der Mais in diesem Jahr ca. 75 % seines Ertrages in Monokultur und kompensiert damit den Umstand, dass die Silphie im ersten Jahr nur einen sehr geringen Ertrag bringt. Damit kann im Gegensatz zu einer reinen Silphiekultur auch im ersten Jahr eine Ernte eingefahren werden kann. Ab dem zweiten Jahr wird dann nur noch die Silphie geerntet.

Nutzung als Bienenweide:

Die durchwachsende Silphie gilt zudem als gute Bienenweide. Sie blüht von Juni bis September und damit in einer Zeit, in der Honigbienen nicht mehr allzu viel Nektar finden. Die jährlichen Honigerträge können mehr als 150 kg/ha betragen.

Durchwachsene Silphie Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 1m bis 3m
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gesägt; gezähnt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Blätter stengelumfassend; Blattfarbe deutlich blaugrün (=glauk);
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenfeuchte: feucht; frisch;

Durchwachsene Silphie Garten / Anbau

Saatort: Direktsaat
Boden Feuchte: feucht; frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Magen Plus Dr.KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Chlorella - Dr. KollDr. Koll Pflanzenextrakt Griffonia MacaDr. Koll Pflanzenextrakt: Gerstengras – Hordeum vulgare

Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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