Alpenrachen - Tozzia alpina

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Halbschmarotzer  Alpenpflanze  

Alpenrachen Info

Tozzia: n. d. ital. Botaniker L.Tozzi (1663 - 1717); "Alpen­ra­chen"
alpinus: alpin

Vegetative Merkmale

Der Alpenrachen ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 50 Zentimetern. Der vierkantige Stängel ist im unteren Teil kahl, im mittleren und oberen Teil an den Kanten behaart oder ist in jedem Internodium mit zwei herablaufenden, einander gegenüberliegenden, kurzhaarigen Haarleisten versehen, die am Knoten zwischen den Basen der Laubblätter entspringen.

Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die einfache, saftig-fleischige, hellgrüne und glänzende Blattspreite ist bei einer Länge von 1 bis 3,5 Zentimetern breit-eiförmig mit abgerundeter oder schwach herzförmiger Spreitenbasis und spitzem oberen Ende. Der Blattrand beiderseits mit ein bis drei groben Sägezähnen versehen.
Zygomorphe Blüten

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Blüten sitzen in kurzen traubigen Blütenständen einzeln in den Blattachseln der Tragblätter. Die Tragblätter haben einen 3 bis 10 Millimeter lange, dünne, einseitig behaarte Stiel.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Der Blütenkelch ist andeutungsweise zweilippig, 1,5 bis 3 Millimeter lang und kürzer als die Kronröhre. Die gelbe mit rotbraunen Punkten versehene Blütenkrone ist 4 bis 10 Millimeter lang und zweilippig. Die Unterlippe ist dreilappig und die Oberlippe zweilappig. Die Kronröhre ist schmal trichterförmig und nur außen auf der Oberseite und innen im Schlundbereich rauhaarig und sonst kahl. Die Kronröhre streckt sich im Verlauf der Anthese. Die Kronzipfel sind breit-zungenförmig und am Rand kraus bewimpert. Die Staubblätter treten etwas aus der Blütenkrone hervor; sie sind ihr im Schlund eingefügt. Die Staubfäden und Staubbeutel sind gelblich und kahl. Der Fruchtknoten ist kahl. Die Narbe ist sehr klein.

Die Frucht ist bei einem Durchmesser von 2 bis 2,5 Millimetern kugelig. Die Samen sind fast kugelig, glatt und weiß mit rundem schwarzem Fleck.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.

Ökologie

Im ersten Jahr ihres Wachstums ernährt sich der Alpenrachen als Vollschmarotzer von großblättrigen krautigen Pflanzen, etwa den Alpen-Ampfer, Alpendost oder Pestwurz. Ab dem zweiten Jahr ist der Alpenrachen ein Halbschmarotzer, der über eine eigene Assimilation verfügt, jedoch noch Nährstoffe von der Wirtspflanze bezieht.

Er ist ein Mullbodenkriecher und eine Halbschattenpflanze. Die Bestäubung erfolgt durch Schwebfliegen.


Standort

Der Alpenrachen wächst in Hochstaudenfluren, Pestwurz-Gesellschaften und Grünerlengebüschen. Er gedeiht in Höhenlagen von 800 bis 2600 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt sie am Linkerskopf in Bayern bis in eine Höhenlage 2200 Meter auf. Er gedeiht auf kalk- und nährstoffreichen, sickerfrischen bis -feuchten Lehm- und Tonböden. Der Alpenrachen bevorzugt nördliche Ausrichtungen (NW- bis NO-Exposition), während Südlagen weitgehend gemieden werden.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet von Tozzia alpina erstreckt sich von den Pyrenäen über die Alpen bis zum Balkan.

Alpenrachen Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 10cm bis 50cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Gebirge; Staudenfluren, mont. und alp. Hochstaudenfluren; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gesägt; gewellt;
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 800m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2600m
Bestäubungsart: Insektenbestäubung;
Lichtbedarf: Halbschatten;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: neutral;
Bodenfeuchte: frisch; mäßig feucht;

Alpenrachen Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten;
Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: neutral;
Boden Feuchte: frisch; mäßig feucht;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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