Weißes Straußgras - Agrostis stolonifera

Familie: Süßgräser - Poaceae

Kategorie: Alpenpflanze  Süßgräser  

Weißes Straußgras Info

Agrostis: gr. agros = Acker, Name von Ackergräsern; "Strauß­gras"
stoloniferus: Ausläufer treibend

andere Namen: Das Artepitheton stolonifera leiter sich von stolonis für Ausläufer und floris für Blume ab.
S Agrostis stolonifera L. sind: Agrostis adscendens Lange, Agrostis alba L., Agrostis albida Trin., Agrostis ambigua Roem. & Schult., Agrostis aristulata Müll. Hal., Agrostis aspera Weber, Agrostis brevis Knapp, Agrostis bryoides Dumort., Agrostis caespitosa Gaudich., Agrostis caespitosa Gaudich. ex Mirb., Agrostis capillaris var. stolonifera (L.) Druce, Agrostis decumbens Hall. f. ex Gaudin, Agrostis depressa Mez ex Pilg., Agrostis depressa Vasey, Agrostis dulcis (Pers.) Sibth. ex Kunth, Agrostis eliasii Sennen, Agrostis filifolia Link, Agrostis flava O.F.Müll., Agrostis glaucescens (C.Presl) Spreng., Agrostis glaucescens Opiz ex Steud., Agrostis jacutica Schischk., Agrostis karsensis Litv., Agrostis macrantha Schischk., Agrostis maritima L., Agrostis maritima Lam., Agrostis maritima With., Agrostis mutabilis Knapp, Agrostis nemoralis Phil., Agrostis patula Gaudin, Agrostis polymorpha var. stolonifera (L.) Huds., Agrostis prorepens (W.D.J.Koch) G.Mey. ex Asch., Agrostis prostrata Hook. f., Agrostis pseudoalba Klokov, Agrostis reptans Rydb., Agrostis scabriglumis Boiss. & Reut., Agrostis sibirica Petrov, Agrostis sicula Guss. ex Steud., Agrostis sicula Kunth, Agrostis sinaica Boiss., Agrostis stolonizans Besser ex Schult. & Schult. f., Agrostis straminea Hartm., Agrostis zerovii Klokov, Agrostis stolonifera subsp. albida (Trin.) Tzvelev, Agrostis stolonifera subsp. maritima (Lam.) Vasc., Agrostis stolonifera subsp. stolonizans (Besser ex Schult. & Schult. f.) Soó, Agrostis stolonifera subsp. straminea (Hartm.) Tzvelev, Agrostis stolonifera var. compacta Hartm., Agrostis stolonifera var. maritima (Lam.) Viljasoo, Agrostis stolonifera var. maritima (Lam.) W.D.J.Koch, Agrostis stolonifera var. patula (Gaudin) Rchb., Agrostis stolonifera var. straminea (Hartm.) Hartm., Agrostis stolonifera var. prorepens W.D.J.Koch. [yn.:


Vegetative Merkmale

Das Weiße Straußgras ist eine immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 8 bis 40 Zentimetern. Es breitet sich über blattreiche oberirdische Ausläufer aus und bildet dichte Rasen. Die ästig aufsteigenden Halme sind glatt, kahl und besitzen zwei bis fünf Knoten (Nodien). An den unteren Knoten bilden sich sprossbürtige Wurzeln und neue Triebe.

Das Blatthäutchen (Ligula) ist als ein 2 bis 6 mm langer, häutiger Saum ausgebildet. Die kahlen, fein zugespitzten, grau- oder blaugrünen Laubblätter sind 0,5 bis 5 mm breit und bis 10 Zentimeter lang. Sie sind in jungem Zustand eingerollt, später flach ausgebreitet. Die Blattspreiten sind dicht mit Nerven durchzogen und sehr fein rau.

Generative Merkmale

Blütezeit liegt zwischen Juli und August. Der rispige Blütenstand ist bei einer Länge von 1 bis 13 Zentimetern sowie einer Breite von 0,4 bis 2,5 Zentimetern länglich und zur Anthese ausgebreitet, sonst oft dicht zusammengezogen. Seine Seitenäste gehen zu dritt oder zu siebt von der Hauptachse ab. Die Ährchen stehen in dichten Büscheln. Die einblütigen Ährchen sind 2 bis 3 mm lang, lanzettlich-spitz geformt, glatt und kahl. Die kahlen Hüllspelzen sind einnervig und so lang wie das Ährchen. Die glatten, kahlen, meist unbegrannten Deckspelzen sind fünfnervig, um 2 mm lang und erscheinen am oberen Ende abgerundet. Die Vorspelze erreicht etwa drei Viertel der Länge der Deckspelze. Die Staubbeutel werden 1 bis 1,5 mm lang.

Die Karyopsen werden von den Deck- und Vorspelzen umschlossen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28, 35 oder 42.

Ökologie

Beim Weißen Straußgras handelt es sich um einen Hemikryptophyten.


Standort

Das Weiße Straußgras wächst in frischen bis feuchten Rasen, Wiesen, Weiden und Äckern. Nicht selten ist es auch entlang von Ufern, Gräben und entlang von Wegsenken zu finden.

Verbreitung/Vorkommen

Das Weiße Straußgras ist in den gemäßigten Zonen Eurasiens, auf Madeira und in Nordafrika bis zum Tschad beheimatet. In zahlreichen anderen Ländern, besonders in Amerika, Australien, Neuseeland und Südafrika ist Agrostis stolonifera ein Neophyt. Dieses salztolerante Gras wächst auch an der Küste auf der Außenseite der Dünen. In den Allgäuer Alpen steigt es in Vorarlberg nahe der Widdersteinhütte bis zu 2015 Metern Meereshöhe auf. Es besiedelt feuchte, nährstoffreiche, oft kalkhaltige, sandig-kiesige Lehm- oder Tonböden, kann jedoch auch auf Schlickböden im Überschwemmungsbereich der Gewässer vorkommen. Agrostis stolonifera ist die Kennart der Ordnung der Flutrasen (Agrostietalia stoloniferae). Agrostis stolonifera ist auch als Begleitart in Ampfer-Queckenrasen-Gesellschaften (Agropyro-Rumicion) und Vogelknöterich-Trittrasen-Gesellschaften (Polygonion avicularis) zu finden. An den Küsten formt es zusammen mit der Strand-Grasnelke den Verband Armerion maritimae.

Sonstiges

Krankheiten

Das Weiße Straußgras wird von verschiedensten Pilzarten befallen. So kommen die Rostpilze Puccinia agrostidis, Puccinia graminis und eventuell Uromyces agrostidis mit Uredien und Telien vor. Sclerotinia homoeocarpa ist der Verursacher der Dollarflecken-Krankheit auf Straußgräsern. Fusarium tricinctum und Fusarium roseum lösen eine Fusarium-Welke aus. Microdochium nivale löst den Rosa-Schneeschimmel aus. Ferner kommen Rhizoctonia solani, Pythium-Arten und Typhula incarnata und Typhula ishikariensis vor.

Weißes Straußgras Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 5cm bis 40cm
Blütezeit von Juli bis August
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Äcker, Getreidefelder, Brachen; Gärten und Parks; Gebirge; Gewässer, Feuchtgebiete; Meerestrand und -küste, Dünen, Salzwiesen; Mittelgebirge; Ufer, Dämme;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2000m
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: feucht; frisch; wechselnass / zeitweise überschwemmt;

Weißes Straußgras Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: feucht; frisch; wechselnass / zeitweise überschwemmt;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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