Griechischer Fuchsschwanz - Amaranthus graecizans

Familie: Amarantgewächse - Amaranthaceae


Griechischer Fuchsschwanz Info

Amaranthus: gr. a-maraino = ich verwelke nicht, anthos = Blüte (Far­be der Blüten bleibt n. d. Verblühen erhalten); "Fuchs­schwanz"

Amarant zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Genutzt werden vor allem die Samen der an Hirse erinnernden Körner. Bereits bei den Azteken, Inka (Amaranthus caudatus vorwiegend Kiwicha benannt, diese Bezeichnung wird heute noch in der Andenregion verwendet) und Maya waren die getreideähnlichen Körner neben Quinoa und Mais ein Hauptnahrungsmittel. In fast 9000 Jahre alten Gräbern in Mexiko wurden Samen dieser Pflanzen nachgewiesen.

Der Griechische Fuchsschwanz ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 80 Zentimeter erreicht. Der aufrechte bis aufsteigende, verzweigte Stängel ist grün und kahl. Die Laubblätter sind bis 4 cm lang, schmutzig grün oder rötlich kurz, begrannt, am Rande etwas wellig, spitz und ohne Ausrandung.

Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die Blüten stehen alle blattachselständig in Knäueln. Die Blüten sind dreizählig. Die Blütenhüllblätter sind so lang wie die weichen, kurz stachelspitzigen Vorblätter und kürzer als die Frucht. Die Frucht ist 1,5 bis 2 Millimeter lang. Die Fruchthülle reißt quer auf.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.


Standort

Der Griechische Fuchsschwanz braucht lockere Sand- oder Lehmböden, die reich an Nährstoffen, besonders an Nitraten sein sollten. Er bevorzugt Böden, die zumindest in der Tiefe nicht allzu trocken, sondern eher feucht sind. Auch in Gegenden mit sommerwarmem Klima tritt er sehr selten und unbeständig auf.
Er besiedelt keine Rohböden sondern er wächst vorzugsweise in Unkrautgesellschaften, auf Hackfruchtkulturen, in Gärten und in Weinbergen, seltener kommt er auf Äckern vor.

Verbreitung/Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Griechischen Fuchsschwanzes erstreckt sich vom Mittelmeergebiet bis Zentralasien und bis ins tropische Afrika. In Australien ist er ein Neophyt. Am Rande seines Areals in Europa kommt er in Deutschland im Oberrheingebiet vor.

Verwendung in der Küche

Amarant ist ein Pseudogetreide. Es sieht zwar aus wie Getreide und seine Samen werden auch so verwendet, aber es ist kein Getreide. Amarant ist glutenfrei. Dies macht es zu einem vollwertigen und verträglichen Getreideersatz bei der weit verbreiteten Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Zudem ist der hohe Eisengehalt wertvoll bei Eisenmangelanämie und während der Schwangerschaft.

Die Blätter aller Amarantarten werden als Gemüse gegessen. Die Samen des Rispenfuchsschwanzes werden ähnlich wie Getreide verwendet.

Die Nahrungsmittelindustrie verwendet Amarant heute in der Baby- und Kindernahrung, als Zumischung in Brot, Gebäck und Müsli, bei Eierkuchen und Pasta, auch in Wurstwaren sowie im Fast-Food-Bereich bei Riegeln und Snacks. Es gibt auch Versuche zur Herstellung von Getränken auf Basis von Amarant, unter anderem zum Brauen von glutenfreiem Bier.

Amarant entfaltet beim Kochen seinen typisch nussigen Geruch. Der Verzehr kann im Müsli oder zu Grütze gekocht als Beilage erfolgen. Amarantmehl eignet sich nur begrenzt zum Backen. Der Naturkosthandel führt Amarantkörner pur oder als Zutat (auch gepoppt) in Müslimischungen.

Inhaltsstoffe

Amarant hat einen weit höheren Eiweiß- und Mineralstoffgehalt als die weltweit traditionell angebauten Getreidesorten. Die Proteine bestehen aus vielen essenziellen Aminosäuren, der Gehalt an Calcium, Magnesium, Eisen und Zink ist sehr hoch. Kohlenhydrate und Ballaststoffe sind in gleich großen Mengen vorhanden. Bei dem enthaltenen Fett handelt es sich zu ca. 70 % um ungesättigte Fettsäuren. Die Inhaltsstoffe sind nicht nur in großen Mengen enthalten, sondern in einem für die menschliche Ernährung sehr günstigen Verhältnis kombiniert.

Allerdings enthält Amarant bestimmte Gerbstoffe, die die Aufnahme und Verdauung von Vitaminen, Proteinen sowie Spurenelementen hemmen. Für Kleinkinder und Säuglinge ist Amarant deshalb nicht zu empfehlen.

Sonstiges

Die Spanier verboten im 16. Jahrhundert den Anbau von Amarant unter Androhung der Todesstrafe, aufgrund der starken religiösen Bedeutung von Amarant, unter anderem im Rahmen einer kommunionsähnlichen Zeremonie (bei der auch Menschenblut zur Anwendung kam), im Zusammenhang mit einem Fest zu Ehren des Aztekengottes Huitzilopochtli. Diese Maßnahme trug zur allgemein schlechten Versorgungslage bei und ist daher mitverantwortlich für den Tod von Millionen Indios. Nach dem Verbot geriet die Pflanze für Jahrhunderte fast völlig in Vergessenheit.

Griechischer Fuchsschwanz Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Blütezeit von Juni bis Oktober
Lebensdauer: einjährig;
Lichtbedarf: Halbschatten;
Bodenfeuchte: feucht;

Griechischer Fuchsschwanz Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten;
Boden Feuchte: feucht;

Amarant ist weitgehend anspruchslos an den Boden. Er kommt mit relativ wenig Wasser aus. Er verwildert leicht und gilt auch als Zierpflanze.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie VU (Verletzlich)





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