Wundklee - Anthyllis vulneraria

Familie: Schmetterlingsblütler - Fabaceae

Kategorie: Heilpflanze  Futterpflanze  Hummelblume  Pionierpflanze  Alpenpflanze  

Wundklee Info

Anthyllis: gr. anthos = Blüte, ioulos = weicher Bart (Kelche be­haart); "Wund­klee"
vulnerarius: Wund(e)-

andere Namen: Apothekerklee, Bärenklee, Bartklee, Frauenkäppeln, Gelber Klee, Goldknopf, Kretzenkraut, Russischer Klee, Schafszähn, Sommerklee, Watteblume, Wollklee, Bärenpratzen, Hasenklee, Katzenklee, Katzenbratzerl, Muttergottes-Schühlein, Frauenkapperl, Taubenkröpferl, Tannenklee

Echter oder Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wundklee (Anthyllis). Das Artepipheton vulneraria leitet sich vom lateinischen vulnerarius (= Wund) ab. Auch der volkstümliche Name Wundklee bzw. "Wundkraut" verweist auf die Verwendung in der Volksmedizin zur Heilung von Wunden und als Hustenmittel ab.

Die mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 5 bis 40 Zentimetern. Diese Pflanzenart hat ein kurze, mehr oder weniger ästiges und vielköpfiges Rhizom und aufsteigende oder aufrechte Stängel.

Die grundständigen Laubblätter haben bis zu vier Blättchenpaare, zur Blütezeit fehlen diese aber bereits oft. Die Endblättchen werden bis zu 8 Zentimeter lang und sind somit merklich größer als die übrigen seitlichen Fiedern. Die Stängelblätter bestehen aus zwei bis sieben Blättchenpaare. Die Blättchenform ist lang-elliptisch.

Die Blüten stehen in vielblütigen Blütenköpfen. Die goldgelbe Krone wird zwischen 9 und 19 mm lang. Gelegentlich sind diese auch von weißlicher, oranger oder roter Farbe. Der weißzottig behaarte Kelch ist nach der Blütezeit aufgeblasen und hat ungleiche Zähne. Die Blütezeit ist von Juni bis September.

Alle zehn Staubblätter sind trotz Nektarbildung zu einer Röhre verwachsen, die somit nur langrüsseligen Insekten wie Hummeln oder Schmetterlingen zugänglich ist. Die Blüte besitzt einen Pumpmechanismus: Beim Herunterdrücken des Schiffchens durch den Bestäuber wird durch den Griffelkolben der Pollen entleert. Die Narbe ist erst nach dem Abwetzen der zarten Oberflächenzellen klebrig.

Die relativ leichten ein- bis zweisamigen Nüsse sind im trockenen Kelch eingehüllt und werden vor allem durch den Wind verbreitet. Die Fruchtreife erfolgt von Juli bis Oktober.

Diese sehr formenreiche Art tritt in mehreren Unterarten auf, welche noch nicht ausreichend erforscht sind. Es gibt offenkundig mehrere Zwischenformen und Hybriden:

* A. v. subsp. polyphylla
* A. v. subsp. vulneraria, Nominatrasse
* A. v. subsp. pseudovulneraria
* A. v. subsp. alpicola
* A. v. subsp. carpatica
* A. v. subsp. versicolor


Standort

Als Standort werden Trockenwiesen und Halbtrockenrasen, Wegränder, Böschungen, Steinbrüche aber auch Küstendünen bevorzugt. Vor allem auf kalkhaltigen Böden. Die Pflanze wächst von der Ebene bis in alpine Regionen.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Echten Wundklees umfasst ganz Europa sowie Nordafrika (Atlas-Gebirge).

Inhaltsstoffe

Flavonoide, Isoflavonoide und Gerbstoffe. Die Gerbstoffe sind wahrscheinlich vom Catechin-Typ.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Aufgrund des Gehalts an Saponinen und Gerbstoffen standen die Blüten in hohem Ansehen und wurden zur Behandlung von Wunden und Geschwüren benutzt. Eventuell geht der Gebrauch auf die Signaturenlehre zurück, da die Blüten oft rot überlaufen sind.

Sonstiges

Die Pflanze gehört als Tiefwurzler, sowie durch die Wurzelknöllchen mit Luftstickstoff bindenden Bakterien, zu den wichtigsten Rohbodenfestigern bzw. -pionieren. Diese Pflanze wird auf Erdabrissen und Lawinenanrissen, auf Straßenböschungen vielfach angebaut. Die Pflanze selbst ist düngerfeindlich und ihre Verbreitung nimmt durch Eutrophierung und Rückgang der Schafweide ab. Die Tieflandform des Echten Wundklees ist eine gute Futterpflanze.

Wundklee Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 5cm bis 40cm
Blütezeit von Juni bis September
Lebensraum: gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Halbmagerrasen; Magerwiesen; Steinrasen, Steinschuttfluren; Ufer, Dämme; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Doppeldolde zusammengesetzte Dolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: sehr häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1000m
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffarm;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Lößboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; mild;
Bodenfeuchte: mäßig trocken;

Wundklee Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Lößboden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; mild;
Boden Feuchte: mäßig trocken;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffarm;
Dr. Koll Pflanzenextrakt: Gerstengras – Hordeum vulgareDr. Koll Pflanzenextrakt: Darm aktiv - Dr. KollMagen Plus Dr.KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Chlorella - Dr. Koll

Literatur

Bildquellenverzeichnis





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