Kriechender Sellerie - Apium repens
Kategorie: Gewürzpflanze Teepflanze Staude Pionierpflanze Alpenpflanze
Kriechender Sellerie Info
Apium: lat. Pflanzenname, apex = Spitze, Kopf (Siegerkränze aus Sellerieblättern im alten Griechenland); "Sellerie"repens: kriechend
andere Namen: Syn. Heliosciadium repens (Jacq.), Kriechender Sumpfschirm, Kriechender Sumpfsellerie
Der Kriechende Sellerie wächst als ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Die Landform besitzt einen niederliegenden bis kriechend, im Querschnitt rundlichen, kahlen, hohlen Stängel, ohne Sellerie-Geruch, der bis 60 cm lang wird und an den Knoten bewurzelt ist. Die Laubblätter sind einfach gefiedert und weisen neun bis elf rundlich verkehrt-eiförmige, ungleich gesägte bis gelappte Teilblättchen auf. Im Vergleich zur Landform bildet die nicht blühende – und daher sich rein vegetativ vermehrende - Wasserform mit bis zu 1,5 Metern längere Stängel und bis zu 40 cm lange Laubblätter aus. Die Landform des Kriechenden Selleries ist mit dem Schmalblättrigen Merk (Berula erecta) leicht verwechselbar. Beim Kriechenden Sellerie sind die Fiederblattpaare jedoch gleich groß, während beim Aufrechten Merk das unterste Fiederblattpaar sehr klein ist oder fehlt. In letzterem Fall ist an der Ansatzstelle eine quer verlaufende Rille am Blattstiel erkennbar. Zudem bildet der Aufrechte Merk keine kriechenden Sprossabschnitte, die für den Kriechenden Sellerie typisch sind.
Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. Der Blütenstandschaft ist lang. Der doppeldoldigen Blütenstand besitzt drei bis sieben Hüllblätter, ist drei- bis siebenstrahlig und die drei bis sieben Döldchen besitzen fünf bis acht Hüllchenblätter, ohne weißen Hautrand.
Die Doppelachäne besteht aus bei einer Länge von 0,7 bis 1 Millimetern sowie einem Durchmesser von bis zu 1,2 Millimetern rundlichen Teilfrüchten, die scharfe Längsrippen besitzen.
Der Kriechende Sellerie kommt schwerpunktmäßig in Mittel- sowie Westeuropa vor, in Deutschland befinden sich seine Hauptvorkommen im Donaugebiet und im Alpenvorland. Die Bestände dieser streng geschützten Pflanzenart sind im gesamten Verbreitungsgebiet rückläufig.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22, seltener 16.
Ökologie
Land- und Wasserform können sich vegetativ vermehren, indem sich an den unteren Knotenpunkten der Kriechtriebe Wurzeln bilden. Dabei kann sich nach Abtrennung von der Mutterpflanze eines Sprossabschnittes zu einer eigenständigen Pflanze entwickeln. Nur die Landform kann umweltabhängig blühen und sich auf diese Weise generativ vermehren. Für die Samen, die unter verschiedensten Umweltbedingungen keimen können, scheint es keinen effizienten Ausbreitungsmechanismus zu geben. Die damit einhergehende geringe Ausbreitungsfähigkeit wird als Faktor für das seltene Vorkommen des Kriechenden Sellerie gewertet.
Standort
Der Kriechende Sellerie wächst auf feuchten bis nassen Untergründen und ist wegen seines hohen Lichtbedarfs bei gleichzeitig geringer Konkurrenzkraft auf häufige Störungen angewiesen, die durch Wildtiere, Erosion oder Wasserstandsschwankungen bedingt sein können. Zu den Lebensräumen zählen Weide- und Mährasen, Verlandungsbereiche von Stillgewässern und insbesondere im Voralpenraum schnell fließende Quellbäche.Der Kriechende Sellerie ist in Mitteleuropa eine Agropyro-Rumicion-Verbandscharakterart.
Verbreitung/Vorkommen
Der Kriechende Sellerie kommt schwerpunktmäßig in Mittel- sowie Westeuropa vor, in Deutschland befinden sich seine Hauptvorkommen im Donaugebiet und im Alpenvorland. Die Bestände dieser streng geschützten Pflanzenart sind im gesamten Verbreitungsgebiet rückläufig.Verwendung in der Küche
Trotz der gefährdeten natürlichen Vorkommen wird aus Gärtnereien stammender Kriechender Sellerie im Handel angeboten. Er kann wie Petersilie oder Blattselerie zum Würzen oder als Tee-Aufguss verwendet werden.Kriechender Sellerie Steckbrief
Blütenfarbe: weiß;Höhe/Länge von 10cm bis 30cm
Blütezeit von Juli bis September
Lebensraum: Gewässer, Feuchtgebiete; Ufer, Dämme;
Blütenstand: Doppeldolde zusammengesetzte Dolde
Blattstellung: grundständige Blattrosette / Blätter
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Trockenfrüchte: Doppelachäne (Apiaceae)
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude); zweijährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1000m
Nährstoffbedarf: basenarm; nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden;
Bodenfeuchte: feucht; nass;
Kriechender Sellerie im Web
Kriechender Sellerie Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; sandiger Boden / Sandboden; Schlammboden / Schlickboden;Boden Feuchte: feucht; nass;
Boden Nährstoffgehalt: basenarm; nährstoffreich;
Schütze diese Pflanze besonders!
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