Kleinblütige Akelei - Aquilegia einseleana

Familie: Hahnenfußgewächse - Ranunculaceae

Kategorie: Alpenpflanze  

Kleinblütige Akelei Info

Aquilegia: lat. aqua = Wasser, legere = sammeln (füllhornartige Form der Blüten­hülle); "Akelei"

andere Namen: Aquilegia aquilegioides

Der Lotuseffekt kann nicht nur bei der Lotuspflanze beobachtet werden. Auch bei der Akelei funktioniert das.

Die Kleinblütige Akelei ist ausdauernd und wird 10 bis 45 cm hoch. Sie entwickelt wenige grundständige Blätter, ihr Stängel ist aufrecht, 1 bis 1,5 mm dick, unten fast kahl und oben etwas drüsig-flaumhaarig und meist unverzweigt. Die Blätter sind bis zu 12 cm lang gestielt und doppelt dreiteilig. Die Teilblättchen sind lang gestielt, verkehrt-eiförmig oder fast rundlich, mit keilförmigem Grund, gelappt oder gekerbt, selten ganzrandig, graugrün, unterseits kahl und oberseits fast kahl. Die obersten Stängelblätter sind ungeteilt und sitzend. Die Blüten sind gestielt, nickend und blauviolett, ihre Stiele sind bis zu 10 cm lang. Die Blütenhüllblätter sind länglich-eiförmig, 15 bis 19 mm lang und 7 bis 9 mm breit und zugespitzt.

Die Nektarblätter sind röhrenförmig, 8 bis 10 mm lang und 6 bis 9 mm breit. Der Sporn ist 7 bis 10 mm lang und 2 bis 3 mm breit, fast gerade und flaumhaarig. Die Staubblätter sind kürzer als die Kronblätter. Es entwickeln sich fünf Balgfrüchte mit 6 bis 7 mm langen Griffeln. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und Juli.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.


Standort

Die Kleinblütige Akelei gedeiht auf warmen, kalkreichen, lockeren, lehmigen Steinböden im Saum von Gebüschen (Ordnung Origanetalia) und in Steinschutthalden (Verband des Petasition paradoxi und des Seslerion albicantis).

Verbreitung/Vorkommen

Ihr Verbreitungsgebiet reicht in den Ost- und Südalpen von Norditalien bis zur Schweiz, Österreich, Deutschland und Slowenien. Der Schwerpunkt liegt aber in den Südalpen. In Deutschland gedeiht sie in Höhenlagen zwischen 900 und 1800 m.

Giftigkeit

Protoanemonin (auch Anemonol oder Ranunculol) ist ein Lacton der Hydroxy-penta-2,4-diensäure, welches in unterschiedliche Konzentration als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt.

Es wird bei Verletzung der Pflanzen freigesetzt und bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut kommt es zu Vergiftungserscheinungen wie Rötung, Juckreiz oder gar Blasenbildung auf der Haut (Hahnenfußdermatitis). Bei der inneren Aufnahme beeinflusst es das Nervensystem: Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Schwindelanfällen, aber auch zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen.

Es ist wirksam gegenüber Pilzen.

Beim Trocknen der Pflanze wird Protoanemonin in das ungiftige Anemonin übergeführt.

Kleinblütige Akelei Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett;
Höhe/Länge von 15cm bis 40cm
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Gebirge; Mauern, Felsen, Felsspalten; Mittelgebirge; Steinrasen, Steinschuttfluren; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen; wärmeliebend;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gekerbt;
Häufigkeit: sehr selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 900m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1800m
Lichtbedarf: Halbschatten;
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: frisch; mäßig trocken;

Kleinblütige Akelei Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten;
Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: frisch; mäßig trocken;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie EN (Stark gefährdet)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie R (extrem seltene Arten und Arten mit geographischen Restriktionen)





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