Gewöhnlicher Beifuß - Artemisia vulgaris

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Heilpflanze  Gewürzpflanze  Giftpflanze  Ölpflanze  Duftpflanze  Ackerwildkraut  Allergiepflanze  Mischkultur  Räucherpflanze  

Gewöhnlicher Beifuß Info

Artemisia: nach d. gr. Göttin Artemis (Göttin d. Jagd und Ge­burt), We­hen­mittel, Würzkraut für Wild; "Beifuß", "Wer­mut"
vulgaris: allgemein, gewöhnlich

andere Namen: Gewürzbeifuss, Beifuß, Gemeiner Beifuß, Besenkraut, Fliegenkraut, Gänsekraut, Johannesgürtelkraut, Jungfernkraut, Sonnenwendkraut, Weiberkraut, Werzwisch, Wilder Wermut, Wisch

Beifuss ist eines der wichtigsten Räucherkräuter. Räuchern mit getrocknetem Beifußkraut wirkt reinigend, schützend und segnend. Seinen Namen bekam der Beifuss, da er „an den Fuß gebunden“ seinem Träger beim Wandern niemals ermüden lässt

Beifuß galt im Mittelalter als sehr wirksames Mittel gegen und für Hexerei. Beigemischt war es Bestandteil vieler sogenannter magischer Rezepturen.

Für die alten Germanen war Beifuß die mächtigste aller Pflanzen:

Mugwurz – Machtwurz!
“Gedenke du, Beifuß, was Du versprachst,
Was du anordnetest in feierlicher Kundgebung!
Una heisst du, älteste Wurze!
Du überwindest Dreie und Dreissige
Du überwindest Eiter und Anfälle
Du überwindest die Leidkraft, die über das Land fährt.”


Der Gewöhnliche Beifuß (Artemisia vulgaris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Artemisia in der Familie der Korbblütler (Asteraceae, veraltet Compositae). Vom Gemeinen Beifuß gibt es eine europäische (Artemisia vulgaris var. vulgaris) und eine asiatische Varietät (var. indica), die sich geringfügig in der Zusammensetzung des ätherischen Öls unterscheiden. Die Pollen des Beifuß sind ein häufiger und bekannter Auslöser allergischer Reaktionen.

Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 60 cm bis zu 2 m. Die meist aufrechten Stängel sind höchstens spärlich behaart. Die fiederteiligen Laubblätter sind derb, meist 2,5 bis 5 (selten bis zu 10) cm lang und 2 bis 3 cm breit. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite auf Grund von Behaarung grau-weißlich.

In endständigen, rispigen Blütenständen stehen viele körbchenförmige Teilblütenstände zusammen. Die unscheinbaren, weißlich-grauen, gelblichen oder rotbraunen Blütenkörbchen weisen eine Höhe von 2,5 bis 3,8 mm und einen Durchmesser von 2 bis 3 mm auf. Die Blütenkörbchen enthalten nur fertile, radiärsymmetrische Röhrenblüten, außen sieben bis zehn weibliche und innen (selten fünf bis acht) bis 20 zwittrige. Die eiförmigen Hüllblätter sind filzig behaart. Die gelblichen bis rötlich-braunen Röhrenblüten sind 1 bis 3 mm lang. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. Die glatten, dunkelbraunen bis schwarzen Achänen sind 0,8 bis 1 mm lang und 0,1 bis 0,3 mm breit.


Spenglersan® Allergie-Set


Größeres Bild

Spenglersan® K-Allsan und Neolin-Entoxin® – Das Kombi-Set gegen Heuschnupfen
Mit dem Spenglersan® Allergie-Set greift die Firma Spenglersan auf zwei bewährte Komplexmittel zurück, die auf langjähriger und traditionsreicher Erfahrung beruhen und sich gegenseitig optimal ergänzen.
Neolin-Entoxin®
Homöopathisches Arzneimittel
Anwendungsgebiete:
Allergische Erkrankungen der Atemwege (Heuschnupfen)
Pharmakologische Eigenschaften
Drosera besitzt expektorierende, spasmolytische und hustenreizstillende Eigenschaften. Drosera ruft eine Hyperämie und vermehrte Sekretion der Luftröhre hervor.
Die Hauptbestandteile von Euphrasia sind das Glykosid Aucubin, Gerbstoff und ätherisches Öl. Euphrasia hat sich u.a. bei der Behandlung von Augenleiden bestens bewährt.
Grindelia robusta enthält ätherisches Öl, Harz, Saponine und Tannin und findet als Expektorans und leichtes Spasmolytikum Verwendung.
Lobelia inflata ist reich an chemisch nahe verwandten Alkaloiden. Es handelt sich um Derivate des Piperidins. Das wichtigste Alkaloid ist das Lobelin. Dieses ruft eine Erregung des Atemzentrums sowie eine Vertiefung und Vermehrung der Atemzüge hervor. Weiterhin bewirkt Lobelia inflata eine starke Schleimhautreizung (Bronchien, Rachen). Die synergistische Wirkung der Bestandteile hat sich zur Behandlung von allergischen Erkrankungen bestens bewährt.
Spenglersan® K-Allsan
Homöopathisches Arzneimittel zur nasalen Anwendung

Standort

Auf nährstoffreichen Böden, vor allem Ruderalfluren, kommt der Beifuß wild vor.

Verbreitung/Vorkommen

Beifuß ist ein typisches „Hackfrucht-Unkraut“, und verbreitete sich vermutlich zusammen mit dem neolithischen Ackerbau. In Mitteleuropa findet er sich seit der Bandkeramik. Die ursprüngliche Verbreitung des Beifuß ist heute nicht mehr zu bestimmen, nachdem er durch den Menschen über fast alle nördlichen Gebiete der Erde verbreitet wurde.

Der Anbau zur Gewinnung von in der Parfümindustrie genutztem Öl findet in Nordafrika (Algerien, Marokko) und Südeuropa (Frankreich, Balkan) statt.

Verwendung in der Küche

Die Erntezeit reicht von Juli bis Oktober. Solange die Blütenkörbchen noch geschlossen sind, schneidet man die oberen Triebspitzen ab. Sobald sich diese öffnen, werden die Blätter bitter und eignen sich nicht mehr zum Würzen. Die Erntezeit für die Wurzel ist der Spätherbst.

Beifuß gehört zu den traditionellen Grutbier-Kräutern und wird als Gewürzpflanze zu fetten, schweren Fleischgerichten benutzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und unterstützen so die Verdauung. Durch Wasserdampfdestillation wird aus den getrockneten Pflanzen Parfümöl („Essence d’Armoise“) gewonnen.

Giftigkeit

Hauptinhaltstoffe sind Thujon, Kampfer, Cineol, Psilostachin und Linalool. Einige Inhaltsstoffe (beispielsweise Thujon) sind giftig und machen längere Anwendungen oder hohe Gaben bedenklich. Wegen der Giftigkeit seiner ätherischen Öle wird vor der Verwendung des Beifuß in der Aromatherapie abgeraten.

Inhaltsstoffe

Hauptinhaltstoffe sind Thujon, Kampfer, Cineol, Psilostachin und Linalool.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Im Altertum und Mittelalter wurde Beifuß als Arzneipflanze bei Problemen mit der Verdauung eingesetzt. Auch gegen Epilepsie („Valentinskraut“) und in der Gynäkologie wurde er verwendet. Heute wird der Beifuß nur noch homöopathisch eingesetzt. Die Droge nennt man Artemisiae herba oder Herba Artemisiae, es sind die getrockneten, während der Blütezeit gesammelten Stängelspitzen mit den Blütenkörbchen. In der traditionellen chinesischen Medizin findet er Verwendung in der Moxa-Therapie.

Gewöhnlicher Beifuß in
Kräuterbuch von Jacobus Theodorus "TABERNAEMONTANUS" anno 1664


Auszug aus "New vollkommenlich Kräuter-Buch : mit schönen und künstlichen Figuren aller Gewächs der Baümen, Stauden und Kräutern...:das erste [-das ander und dritte] Theil darinn viel und mancherley heilsamer Artzeney vor allerley innerlichen und eusserlichen Kranckheiten, beyde der Menschen und des Viehes sampt ihrem nützlichen Gebrauch beschrieben werden.../ durch Iacobum Theodorum Tabernaemontanum... ; das ander und dritte Theil...verbessert durch Hieronymum Bauhinum... ; mit sehr nutzlichen Marginalien, Synonimis, newen Registern und anderm vermehret durch Hieronymum Bauhinum..."

Tabernaemontanus M.DC.LXIV (1664): Das Erste Buch Von Kraeutern, S27 Artemisia alba

Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999

Quelle: Kräuterbuch von Jacobus Theodorus anno 1664; Foto: Arnulf Schultes 1999

Sonstiges

Die Germanen trugen zu Johanni geernteten Beifuß zu einem Gürtel geflochten um den Körper. Der Johannis- oder Sonnwendgürtel sollte gegen Zauberei und böse Dämonen schützen. Laut Plinius soll ein um das Bein gebundenes Ästchen die Müdigkeit vertreiben. Am Dachfirst mit den Spitzen nach unten geheftet, wehrt Beifuß angeblich Blitze ab und hält Seuchen fern. Ähnliches gilt für die Thorellensteine oder auch Narrenkohle genannt, die man dem Glauben nach am Johannestag an den Wurzeln der Pflanze findet.

Gewöhnlicher Beifuß Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 60cm bis 2m
Blütezeit von Juli bis November
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Auen; Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Staudenfluren, mont. und alp. Hochstaudenfluren; Ufer, Dämme; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gesägt;
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 800m
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden;
Bodenfeuchte: feucht; frisch;

Gewöhnlicher Beifuß Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden;
Boden Feuchte: feucht; frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;

Die Erntezeit reicht von Juli bis September.
Man schneidet die oberen Triebspitzen, solange die Blütenkörbchen noch geschlossen sind. Sobald sich diese öffnen, werden die Blätter bitter und eignen sich nicht mehr zum Würzen. Die Erntezeit für die Wurzel ist der Spätherbst.

Viscum-Entoxin® NSpasmo-Entoxin®Neolin-Entoxin®
Adenolin-Entoxin® NN

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz