Gefleckter Aronstab - Arum maculatum

Familie: Aronstabgewächse - Araceae

Kategorie: Heilpflanze  Garten  Giftpflanze  Alpenpflanze  

Gefleckter Aronstab Info

Arum: gr. Pflanzenname (aron, Form des sterilen Blü­ten­standkol­bens); "Aron­stab"
maculatus: gefleckt

andere Namen: Ronenkraut, Aasblume, Chrippenkindli (CH), Dittichrut, Entenschnabel, gefleckter deutsche Ingwer, Heckenpüppchen, Johanneshaupt, Katzenpis, Kesselfallenblume, Magenkraut, Pfingstblume, Ronechrut (CH), Schlangenbeer, Stinkblume, Stanitzelblume (A), Teufelhütchen, Trommelschlegel, Zahnkraut

Der Gefleckte Aronstab ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 40 cm erreicht. Er ist ein Geophyt, der ein knolliges, walnussgroßes Rhizom als Überdauerungsorgan besitzt. Die dunkelgrünen Laubblätter sind breit pfeilförmig, lang gestielt und 10 bis 20 cm lang. Bei der Nominatform sind sie oft mit dunklen Flecken versehen (daher der Name).
Detailaufnahme, Ausschnitt aus dem Blütenstand des Gefleckten Aronstabes, gut erkennbar die weiblichen Blüten links (in Natur also unten), die fertilen männlichen Blüten mittig und die sterilen männlichen Blüten rechts (in Natur also oben), Vergrößerung etwa 24-fach

Die Pflanzen sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Der Blütenstand besteht aus dem sogenannten Kolben und der gelbgrünen Spatha. Araceae haben nur dieses eine Erscheinungsbild und Blatt

Der Gefleckte Aronstab ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 40 cm erreicht. Dieser Geophyt besitzt ein horizontales, walnussgroßes, knolliges Rhizom als Überdauerungsorgan. Alle Pflanzenteile sind giftig.

Die grundständigen Laubblätter sind lang gestielt und 10 bis 20 cm lang. Die einfache Blattspreite ist breit pfeilförmig. Bei einigen Populationen besitzen die sattgrünen Blattspreiten dunkle Flecken (daher der Name).

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 28 oder 56.

Blütenstand und Blüte

Die Blütezeit reicht von April bis Mai, also am Ende des Vollfrühlings. Der Gefleckte Aronstab ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Der Blütenstand besitzt den für Araceae typischen Aufbau: ein einzelnes Hochblatt, die Spatha, das den sogenannten Kolben (Spadix) umgibt. Die hell- bis gelb-grüne Spatha ist tütenförmig eingerollt, wobei in der bestäubungsfähigen Zeit der obere Bereich, der etwa 3,5- bis 6-mal so lang ist wie der untere, offen und der untere Bereich geschlossen ist, dazwischen ist die Spatha eingeschnürt. Am Kolben sitzen unten die weiblichen Blüten und darüber die fertilen männlichen (in der Mitte), über den fertilen männlichen Blüten sitzt ein Kranz steriler, borstenartiger Blüten, die auch als Reusenhaare bezeichnet werden. Die reduzierten, eingeschlechtigen Blüten besitzen keine Blütenhüllblätter. Die Staubbeutel sind meist gelb.


Fruchtstand und Frucht

Dicht gedrängt stehen am Fruchtstand die Beeren, die sich bei Reife leuchtend rot färben.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28 oder 56.

Ökologie

Blütenökologisch handelt es sich um Kessel-Gleitfallenblumen. Die Blüten sind vorweiblich. Die Bestäubung erfolgt vorwiegend durch die winzige, stark behaarte Schmetterlingsmücke (Psychoda phalaenoides), die auch „Abortfliege“ genannt wird, weil ihre Larven in stark belasteten Abwässern und Fäkalien leben. In den Kesseln finden sich fast ausschließlich Weibchen, die durch den abendlich ausströmenden Harngeruch der Kesselfallenblume angelockt werden, weil sie zu Unrecht einen Platz für ihre Eiablage vermuten. Sie gleiten dann, wenn sie auf die mit winzigen Öltröpfchen besetzte, innere untere Wand des Helms gelangen, durch die Reusenlücken in den Kessel. Die stärkereiche keulige Verdickung der Blütenstandsachse produziert zu dieser Zeit soviel Wärme, dass ihre Basis bis auf 40 Grad aufgeheizt wird und somit die Temperatur im Kessel oft um 25 Grad höher liegt als draußen in der kühlen Frühlingsnacht. Die Wärme dient nur indirekt der Anlockung, da durch sie die harnartig riechenden, als Insektenpheromon wirkenden Duftstoffe doppelt so schnell abgegeben werden, als es ohne diese „Zentralheizung“ der Fall wäre.

Zuerst reifen die weiblichen Blüten heran und sondern an der Narbenspitze einen Tropfen ab, an dem der an den Insekten haftende Pollen hängen bleibt. Dieser Empfängnistropfen dient zugleich dem Aufbau der lebensnotwendigen hohen Luftfeuchtigkeit im Kessel. Er dient aber entgegen früheren Annahmen nicht zur Verköstigung der Besucher, da diese in ihrer einwöchigen Lebenszeit gar keine Nahrung aufnehmen.

Im Laufe der Nacht platzen auch die Staubbeutel auf und bepudern die gefangenen Insekten. Am nächsten Morgen erschlafft der Helm und die Öltröpfchen verschwinden, sodass die Besucher wieder entweichen können. Da die Bestäuber selbst keinen Nutzen von dem Besuch haben, kann man den Aronstab eine Insektentäuschblume nennen. Neuerdings wurde herausgefunden, dass bei der Gattung Arum und seinen Verwandten in der Unterfamilie Aroideae in der äußeren Pollenwand, der Exine, die sonst für alle anderen Blütenpflanzen typischen Sporopollenine fehlen. Die Bedeutung dieses Phänomens ist bis jetzt noch unverstanden, könnte aber mit der speziellen Bestäubungsökologie dieser Sippenverwandtschaft zusammenhängen.

Die Diasporen werden durch Verdauungsausbreitung (Endozoochorie) ausgebreitet.

Der gefleckte Aronstab wird von den Rostpilzen Melampsora allii-populina und Puccinia sessilis var. sessilis mit Spermogonien und Aecidien befallen.


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Standort

Er liebt durchlässige kalkreiche Böden („Reaktionszahl“ 7 nach Ellenberg) und kommt oft in Gemeinschaft mit anderen frühjahrblühenden Pflanzen der Krautschicht, wie Lungenkraut und Bärlauch, vor. Er ist eine Fagetalia-Ordnungscharakterart.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet reicht von Schweden, Dänemark und dem Vereinigten Königreich über Belgien, Niederlande, Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien, von Polen über Weißrussland bis in die Ukraine und von Frankreich nach Spanien sowie Portugal, von der Tschechoslowakei über Ungarn, das frühere Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Albanien und Griechenland bis in die Türkei und zum Kaukasus.

Der Gefleckte Aronstab kommt vor allem in der gemäßigten Zone in unteren europäischen Gebirgslagen vor, in der Schweiz vor allem in den Voralpen und im Jura. In den Allgäuer Alpen steigt er in Vorarlberg im Balderschwanger Tal oberhalb der Gschwendwies-Alpe bis zu 1160 m Meereshöhe auf.

Meist findet man ihn in feuchten Laubwäldern in der kollinen (bis montanen) Höhenstufe.

Giftigkeit

Der Gefleckte Aronstab ist in allen Pflanzenteilen sehr stark giftig. Vor allem Kleinkinder sind durch den Genuss der Beeren gefährdet. Trotzdem sind nach der Literatur 60 % der gemeldeten Fälle symptomlos verlaufen, bei 40 % traten Schleimhautreizungen auf, bei 20 % waren Magen und Darm betroffen. Die hautreizende Wirkung wird durch Scharfstoffe und durch Calciumoxalatkristalle hervorgerufen, die durch ihre Raphidenbündel die Haut verletzen und das Eindringen der übrigen Giftstoffe ermöglichen. Schwerwiegende, auch tödliche Vergiftungen sind vor allem bei Weidevieh aufgetreten. Die frische Pflanze und ihr Saft wirken stärker als die getrockneten Pflanzenteile.

Inhaltsstoffe

Der Hauptwirkstoff ist wahrscheinlich Aroin, außerdem sind Aronin, Aroidin, Arin, Saponine, Oxalate und wenig Blausäure, Nicotin, und Amine weitere Inhaltsstoffe. Aroin ist in der frischen Knolle mit 0,005 % am stärksten vertreten.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

In der Volksheilkunde wurde Aronstab bei Entzündungen des Magens und des Darmes mit Krämpfen, Brennen, Würgen und Auswurf blutigen Schleimes verwendet. Meist wurde die Droge in Tropfenform ein paar Mal am Tag mit einem Glas warmen Wassers genommen, oder auch zum Gurgeln. Da die Pflanze sehr giftig ist, muss von solch einer Verwendung abgeraten werden.

In der Schweizer Volksmedizin werden drei bis vier im März gepflückte erste Blätter in etwa einem Liter Kernobstbrand eingelegt und als Erkältungsmittel angewandt. Die Einnahme erfolgt kombiniert mit dem Konsum großer Mengen schweisstreibenden Tees (z.B. Hagebutte). Die Anwendung gilt als Rosskur und ist insbesondere bei Herzbeschwerden nicht empfohlen.

Verwendung in Homöopathie/Anthroposophie

Aronstab wird in der Homöopathie selten bei Entzündung und Schwellung der Mund-, Rachen- und Kehlkopfschleimhäute mit Heiserkeit, Schleimbildung und krampfhaftem Husten mit Brennen, Stechen und Auswurf angewandt. Zur Herstellung der Urtinktur werden laut deutschem Homöopathischen Arzneibuch HAB 2005 die frischen, vor Entwicklung der Blätter gesammelten unterirdischen Teile verwendet.

Sonstiges

Im Volksglauben nahm man an, die Kolben verschiedener Vertreter der Aronstabgewächse würden als Phallus-Symbole die Potenz steigern und den Nachwuchs sichern.

Gefleckter Aronstab Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar; weiß;
Höhe/Länge von 15cm bis 40cm
Blütezeit von April bis Juni
Lebensraum: Ebene; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Kolben
Blattstellung: grundständige Blattrosette / Blätter
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Fleischige Früchte: Beeren
Fruchtfarbe: rot;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Frischezeiger; Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1200m
Lichtbedarf: Schatten;
Wasserbedarf: normal
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; neutral;
Bodenfeuchte: frisch;

Gefleckter Aronstab Garten / Anbau

Ausaat von 7 bis 12
Saatort: Vorkultur
Lichtanspruch: Schatten;
Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; neutral;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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