Schriftfarn, Milzfarn - Asplenium ceterach

Familie: Streifenfarngewächse - Aspleniaceae

Kategorie: Heilpflanze  Sporenpflanze  

Schriftfarn, Milzfarn Info

Asplenium: gr. a = nicht, splen = Milz (Heilmittel bei Milz­lei­den); "Strei­fenfarn"

andere Namen: Syn. Ceterach officinarum, Cetarad, Ceterac, Ceterrad, Cetrac, Kleine Hirschzunge (Thüringen), Milzfarn (Schlesien), Milzkraut, Nösselfahrn, Steinfarn und Zecht, Apothekerfarn

Der Milzfarn gehört zu den poikilohydren Pflanzen (Wechselfeuchte Pflanzen, so genannte „Auferstehungspflanzen“). In der Trockenheit sehen die Pflanzen wie vertrocknet aus; sobald es feucht wird, ergrünen sie.

Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 6 bis 20 cm. Die Spreite sind im Umriss linealisch bis lineal-lanzettlich, glanzlos, fiederschnittig, mit beiderseits jeweils 9 bis 12 halb-kreisrunden bis eiförmigen, ganzrandigen Abschnitten. Die Blattunterseite ist mit bleibenden, einander ziegeldachig deckenden, hellbraunen, eiförmigen Spreuschuppen bedeckt. Diese stehen am Blattrand etwas vor und verleihen so dem Wedel einen silbrigen Saum. Bei Trockenheit rollen sich die Blätter zusammen. Die spreuschuppige Seite schützt dann die Pflanze vor Verdunstung. Die Sporen erlangen ihre Reife zwischen Juni und August.


Standort

Diese Art gedeiht in Fels- und Mauerspalten. Im gemäßigten Europa werden diese eher in sonnigen Lagen, in Südeuropa vorzugsweise an schattigen Stellen besiedelt. Er ist eine Charakterart der Klasse Asplenietea trichomanes.

Ökologie
Als Xerophyt ist der Milzfarn in verschiedener Weise an trockene Standorte angepasst. Bei Wasserverlust schränkt diese wechselfeuchte Pflanze ihre Stoffwechselprozesse ein, stirbt jedoch nicht ab. Bei Trockenheit schrumpfen die Zellen auf der Wedeloberseite stärker ein, wodurch sich die mit Spreuschuppen besetzte Blattunterseite nach oben wendet und sich das Blatt schließlich nach innen einrollt. Die Verdunstungsrate wird hierdurch reduziert. Die rostbraunen Spreuschuppen reflektieren das einfallende Sonnenlicht in hohem Maße, wodurch das Chlorophyll geschützt wird. Sie unterstützen auch eine rasche Wasseraufnahme, da sie bereits bei kurzfristiger Feuchte, wie beispielsweise Nachttau, eine schnelle kapillare Wasserleitung fördern.

Verbreitung/Vorkommen

In Österreich ist sie sehr selten im Burgenland und vom Aussterben bedroht; in Vorarlberg ausgestorben. In Deutschland findet man sie in wintermilden Lagen und Weinbaugebieten, wie z. B. dem Rheintal. In Frankreich wurden mehrere interessante Fundstellen im Süden des Savoyen in Höhenlagen zwischen 1100 und 1600 m bestätigt. Ohne Schaden zu nehmen, widersteht die Pflanze in dieser Region Trockenheitsperioden und beträchtlichen Temperaturunterschieden.

Das Hauptverbreitungsgebiet des Milzfarns befindet sich in mediterranen Gebieten.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Im Mittelalter wurde der als ceterac und cetrac (von arabisch chetrak) bezeichnete Farn als Arznei gegen Milzerkrankungen und zum Austreiben von Fieber verwendet.

Sonstige Verwendung

Im Mittelalter wurde der als "Cheterak" bezeichnete Farn als Arznei gegen Milzerkrankungen verwendet.

Schriftfarn, Milzfarn Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 5cm bis 20cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Mauern, Felsen, Felsspalten;
Blattstellung: grundständige Blattrosette / Blätter
Blattspreite: geteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m);
Lichtbedarf: Licht;
PH-Wert Boden: neutral;
Bodenfeuchte: mäßig frisch; mäßig trocken; trocken;

Schriftfarn, Milzfarn Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden PH-Wert: neutral;
Boden Feuchte: mäßig frisch; mäßig trocken; trocken;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 2 (stark gefährdet)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Deutschland! Kategorie 3 (gefährdet)





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