Kohlrabi - Brassica oleracea convar. acephala alef. var. gongylodes

Familie: Kreuzblütler - Brassicaceae

Kategorie: Gemüsepflanze  landwirtschaftliche Kulturpflanze  Mischkultur  Gewaechshaus  

Kohlrabi Info

Brassica: lat. Pflanzenname; "Kohl"
oleraceus: küchengebräuchlich, krautartig

Kohlrabi ist eine zweijährige Pflanze, wobei im ersten Jahr die Sprossknolle gebildet wird, und im zweiten Jahr der Stängel mit einem verzweigten Blütenstand.

Die Knolle ist der gestauchte, verdickte Hauptspross der Pflanze. Sie entsteht über dem zweiten oder dritten Laubblatt durch primäres Dickenwachstum der Sprossachse. Die Form der Knolle kann kugelig, plattrund oder oval sein, die Farbe der Schale weißlich, weißgrün bis kräftig grün, rötlich oder violett. Der Durchmesser ist je nach Sorte zwischen 5 und 20 cm, oder noch mehr. Das Gewicht liegt je nach Sorte und Verwendung zwischen 100 g und über 8 kg pro Knolle. Einzelwerte können noch wesentlich darüber liegen.

Die Blätter sind lang gestielt, dunkelgrün, länglich eirund und mehr oder weniger stark gezähnt. Sie sind mit einer bläulich-weißen Wachsschicht überzogen. Die Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel.

Die Blütenbildung kann bereits im Zweiblattstadium durch längere Kältereize ausgelöst werden (Vernalisation); ebenso führen hohe Temperaturen zu einer Devernalisation.


Verwendung in der Küche

Kohlrabi wird für Beilagen, Eintöpfe, Suppen, für Füllungen, zum Überbacken und als Rohkost verwendet. In manchen deutschen Bundesländern werden auch die Blätter als Gemüse verwendet.

Inhaltsstoffe

100 g Frischsubstanz des essbaren Anteils der Knolle enthalten im Mittel 91,6 g Wasser, 1,9 g Protein, 0,1 g Fett, 3,8 g Kohlenhydrate und 1,4 g Ballaststoffe. An Mineralstoffen sind Kalium (380 mg), Calcium (70 mg), Phosphor (50 mg), Magnesium (45 mg) und Eisen (0,9 mg) zu nennen. An Vitaminen sind Vitamin C (65 mg), Vitamin A (Carotin, 0,2 mg), Vitamin B1 (0,05 mg), Vitamin B2 (0,05 mg) und Niacin (1,8 mg) vorhanden. Der Energiewert beträgt 103 kJ (= 24 kcal).

Der Geschmack des Kohlrabi beruht auf dem Gehalt an Zucker, Fruchtsäuren und Senfölglykosiden. Bei den Fruchtsäuren dominieren Äpfelsäure und Citronensäure deutlich.

Kohlrabiblätter haben gegenüber der Knolle einen rund doppelt so hohen Gehalt an Vitamin C, der Gehalt an Carotin ist 100 mal so hoch, der von Calcium und Eisen 10 mal so hoch.

Kohlrabi Steckbrief

Blütenfarbe: gelb;
Höhe/Länge von 40cm bis 1,2m
Blütezeit von Mai bis September
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Trockenfrüchte: Schote
Häufigkeit: sehr häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Lichtbedarf: Licht;
Wasserbedarf: normal
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: mild;

Kohlrabi Garten / Anbau

Ausaat von 4 bis 6
Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: mild;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Gute Nachbarn: Erbse - Gewöhnlicher Feldsalat - Kartoffel - Kopfsalat - Porree - - Radieschen - Rote Bete - Gewöhnliche Wiesen-Schafgarbe - Gewöhnliche Garten-Schwarzwurzel - Echter Sellerie - Gemüse-Spargel - Echter Spinat - Tagetes - Speisezwiebel -
Schlechte Nachbarn: Gurke - Garten-Erdbeere - Knoblauch - Weißer Senf -

Anbau im Freiland

Bezüglich des Bodens ist Kohlrabi empfindlich gegen größere Schwankungen der Bodenfeuchte, dies führt zu einem Aufplatzen der Knollen. Klimatisch hat Kohlrabi eine breite Amplitude und wächst in Mittel- und Westeuropa gut. Im Sommer und Herbst reichen niedrige Temperaturen aus, im Jugendstadium braucht er allerdings Wärme.

In der Fruchtfolge sind längere Anbaupausen zu anderen Kreuzblütlern anzustreben. Kurze Fruchtfolgen erhöhen die Gefahr von bodenübertragenen Krankheiten, besonders der Kohlhernie. Andere Ansprüche bezüglich der Vorfrucht stellt Kohlrabi nicht. Ebenso sind als Nachfrucht alle Gemüsearten geeignet. Kohlrabi stellt keine besonderen Anforderungen an die Stickstoff-Versorgung; Stickstoff-Düngung kann jedoch leicht zu erhöhten Nitrat-Gehalten in der Knolle führen.

Beim Kohlrabi gibt es in Mitteleuropa Früh-, Sommer- und Herbstproduktion im Freiland, die für den Frischmarkt und die Verarbeitungsindustrie produzieren. Kohlrabi hat eine kurze Entwicklungszeit und wird daher häufig als Vor-, Zwischen- oder Nachfrucht angebaut. Mitteleuropäischer Anbau kann den Markt zwischen Mai und November mit Frischware versorgen. Der Anbau für den Frischmarkt erfolgt dabei überwiegend in Gemüsebaubetrieben, der Anbau für industrielle Verarbeitung in landwirtschaftlichen Betrieben.

Weit verbreitet ist die Anzucht von Jungpflanzen und die anschließende Pflanzung im Feld. Im Frühjahr werden die Pflanzen mit Einfach- oder Doppelbedeckung abgedeckt. Die Erträge liegen im Frühjahrsanbau bei 20 bis 30 Tonnen pro Hektar, im Sommer und Herbst bei 45 bis 70 Tonnen pro Hektar. Die Ernte erfolgt bei Frischware per Hand. Große Kohlrabi für die industrielle Verarbeitung können mit Kopfkohlerntemaschinen mit speziellem Kohlrabi-Schneidwerk geborgen werden.

Frühsorten lassen sich schlecht lagern, die Lagerdauer beträgt lediglich zwei bis drei Wochen. Herbstkohlrabi können ohne Laub über mehrere Monate gelagert werden.


Anbau im Gewächshaus

Der Anbau von Kohlrabi im Gewächshaus ist besonders in den Niederlanden, in Deutschland, der Schweiz und Österreich verbreitet. Im Gewächshaus erfolgt die Kultur auch für Ernten im Winter. An Krankheiten sind lediglich bei schlechter Belüftung Falscher Mehltau und Schwarzbeinigkeit von Bedeutung. Geerntet wird Gewächshauskohlrabi mit Laub, das den Frischegrad anzeigt.

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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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