Schwarzfrüchtige Zaunrübe - Bryonia alba

Familie: Kürbisgewächse - Cucurbitaceae

Kategorie: Heilpflanze  Giftpflanze  Kletterpflanze  Allergiepflanze  

Schwarzfrüchtige Zaunrübe Info

Bryonia: gr. bryein = sprossen (Wuchsform); "Zaunrübe"
alatus: geflügelt

andere Namen: Alfpape (mittelniederdeutsch, holländisch), Alppfaf (mittelniederdeutsch, holländisch), Alraunwortel (falsche) (Rendsburger Apotheke), Heilige Byrn (mittelhochdeutsch), Wilder Curviz (mittelhochdeutsch), Weißer Entwin, Weißer Enzian, Faselwurz, Faulrüben (Rendsburger Apotheke), Füerwöttel (Mecklenburg), Gichtröv (Rendsburger Apotheke), Gichtrüben, Gichtwurz, Haningwurze (Österreich bei Linz), Heckenrübe (Augsburg), Heiligenbyren (mittelhochdeutsch), Helgebeeren (mittelhochdeutsch), Hilgebeeren (mittelhochdeutsch), Hilgebern (mittelhochdeutsch), Hillig Röw (Mecklenburg), Hramca (althochdeutsch), Hundeskürbs (mittelhochdeutsch), Hundeskürbsen (mittelhochdeutsch), Hundskürbs, Hundsreben, Hundsrüben, Wäld Kerbes (Siebenbürgen), Wilder Kürbis (mittelhochdeutsch), Quartelsbeyen (mittelniederdeutsch, holländisch), Ragwurzel, Raselwurz, Rasrübe (Eifel), Rasswurzel (Thüringen), Raswurz, Rogwurz, Roselwortzel, Rosswurzel, Vuule Röwen (Rendsburger Apotheke), Saumwurz, Sauwurz, Schafentel, Schaftrek, Scheißrüben, Scheißwurz, Schießwurz, Schiltwort, Schißrüben, Schitwort, Schmärwurz, Schytwort (mittelniederdeutsch), Scitwurz (mittelniederdeutsch), Smärwurtz (mittelhochdeutsch), Smeerwurtz (mittelhochdeutsch), Spanische Röwe (Oldenburg), Stichwurz, Stickwurz, Stukwurz (mittelhochdeutsch), Teufelskirsche, Teufelskirssen, Tollrübe, Trostrübe, Tunranken (Lübeck), Tunried (Mecklenburg), Tunröw (Mecklenburg), Wilder Tzeduar (mittelhochdeutsch), Vaselwurz, Weißer Widerthon, Wilde Wienranke (Borkum, Norderney), Witte Wighart (niederdeutsch), Wiverede (mittelniederdeutsch), Schwarze Zaunräbe, Zaunreben, Wilder Zitwen, Wilder Zitwer (mittelhochdeutsch) und Wilder Zitwon (mittelhochdeutsch).

Syn.: Bryonia aspera Bauh., Bryonia vera, Bryonia monoeca Krause ex Sturm., Bryonia nigra Gilib., Bryonia nigra Dum., Vitis alba, Vitis nigra, Uva angina, Uva serpentina)


Die Weiße Zaunrübe ist eine schnell wachsende, krautige, 3 bis 5 Meter lange Rankenkletterpflanze mit rübenartiger, verdickter Wurzel. Die Wurzeln, die oft die Größe von einer Zuckerrübe erreichen, sind bis zu 2,5 Kilogramm schwer, etwas wulstig geringelt und nach unten verästelt. Der rauhaarige Stängel weist wechselständige, handförmige, scharf gezahnte, fünflappige Laubblätter und korkenzieherartige, gewundene Ranken auf.

Bei Bryonia alba finden sich, im Gegensatz zu Rotbeerigen Zaunrübe (Bryonia dioica), Blüten beiderlei Geschlechts an einer Pflanze, sie ist also einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). In den Blattachseln entspringen traubige Blütenstände mit nur wenige Millimeter kleinen, gelbgrünen Blüten, die vom Juni bis Juli blühen. Von August bis September erscheinen die kugeligen, giftigen, schwarzen Beerenfrüchte, die die Größe einer Erbse erreichen können.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.


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Lobelia inflata ist reich an chemisch nahe verwandten Alkaloiden. Es handelt sich um Derivate des Piperidins. Das wichtigste Alkaloid ist das Lobelin. Dieses ruft eine Erregung des Atemzentrums sowie eine Vertiefung und Vermehrung der Atemzüge hervor. Weiterhin bewirkt Lobelia inflata eine starke Schleimhautreizung (Bronchien, Rachen). Die synergistische Wirkung der Bestandteile hat sich zur Behandlung von allergischen Erkrankungen bestens bewährt.
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Standort

Diese jährliche Pflanzenart bevorzugt feuchte, nährstoffreiche, kalkhaltige Böden an warmen Lagen und wächst in Hecken, Zäunen, Mauern und an Feld- sowie an Waldrändern. Generell benötigen die Ranken einen Stützgegenstand mit rauer Oberflächenbeschaffenheit um sicheren Halt zum Emporwachsen zu finden. Die Weiße Zaunrübe wird auch kultiviert.

Verbreitung/Vorkommen

Die seltene und frostempfindliche Schwarzbeerige Zaunrübe stammt aus Südeuropa und wächst in der Natur sehr häufig auf Ruderalgelände. Sie ist von Skandinavien über Mitteldeutschland, das Wallis und den Südalpen nach Osten hin bis in den Iran und Mittelrussland verbreitet.

Giftigkeit

Die perorale Einnahme von ungefähr 40 Beeren kann für Erwachsene tödlich enden. Als letale Dosis für Kinder gelten ungefähr 15 Beeren. Vergiftungserscheinungen können nach sechs bis acht Beeren auftreten. Bei entsprechender Giftaufnahme können schwere gastroenteritische Störungen mit Delirium und Krämpfen auftreten. Der Tod kann durch Atemlähmung innerhalb weniger Stunden erfolgen. Auch bei der Einnahme von Zubereitungen aus der frischen widerlich riechenden, ekelhaft bitter schmeckenden Zaunrübenwurzel sind ähnliche Vergiftungserscheinungen zu beobachten. Eine Berührung mit der Zaunrübe, insbesondere mit dem milchigen Saft der Wurzel, kann entzündliche, allergische Hauterscheinungen (Rötung, Hautblasen, pustulärer Hautausschlag) hervorrufen.

Inhaltsstoffe

Die Hauptwirkstoffe sind über 20 verschiedene, giftige, teilweise in glykosidischer Form vorliegende Bitterstoffe (Cucurbitacine = hochoxidierte Triterpene) sowie andere Triterpene wie z.B. Bryonon- und Brynolsäure. Als Droge dient die Wurzel (Radix Bryoniae). Wirkstoffe sind: Cucurbitacine (Bryonin, Bryonidin) Lectine, Triterpensäuren. Die Hauptwirkstoffe sind über 20 verschiedene, giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine, welches hochoxidierte Triterpene sind) sowie andere Triterpene wie z.B. Bryonon- und Brynolsäure. Alle Teile der Pflanze enthalten ein reizendes ätherisches Öl, das am stärksten in den Wurzeln und Beeren konzentriert ist.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Als Droge war die Zaunrübe bereits den alten Griechen und Römer bekannt und wurde bei Gicht, Epilepsie, Lähmung, Schwindel, Hysterie, Wunden und Husten verabreicht. Auch Dioscurides und Hippokrates verwendeten die Arzneidroge. Dioscurides empfahl die Zaunrübenwurzel für Brandwunden. Bei Hippokrates wurde die Wurzel bei Wundstarrkrampf verabreicht. Der englische Kräuterexperte Nicholas Culpeper empfahl die Droge bei Husten, Schleimbildung sowie Kurzatmigkeit. In der Volksheilkunde wurde die Arzneidroge als Abführmittel, Brechmittel, Diuretikum, bei Rheuma, bei Erkrankungen des Verdauungstraktes und der Atemwege, bei Infektionen, bei Stoffwechselstörungen und bei Lebererkrankungen verabreicht. Die Weiße Zaunrübe wurde in Russland als Volksabtreibemittel verwendet. Aufgrund der erheblichen giftigen Nebenwirkungen ist vor Experimenten mit der Weißen Zaunrübe dringendst abzuraten.


Die Arzneidroge wird aus der Zaunrübenwurzel (Bryonia-alba-Wurzel Synonyme: Gichtrübe, Faselrübe, Faulrübe, Heckenrübe, Hundsrübe, Sauwurzel, Tollrübe, Hundskürbiswurzel) gewonnen. Die Arzneidroge besitzt drastisch abführende, hypoglykämische, tumorhemmende und zellschädigende Wirkungen. Die Droge oder die daraus hergestellten Zubereitungen werden wegen der starken toxischen Wirkungen therapeutisch nicht genutzt und können auch nicht empfohlen werden. Spezielle Extrakte aus der Weißen Zaunrübe werden wegen ihrer immunstimulierenden Wirkung in einigen Fertigarzneimitteln verwendet. Die toxikologischen Nebenwirkungen bestehen bei diesen Präparaten nicht.

Verwendung in Homöopathie/Anthroposophie

Das Homöopathikum Bryonia alba (Kürzel: Bry oder bry) wurde von Samuel Hahnemann geprüft und im zweiten Band seiner Reinen Arzneimittellehre veröffentlicht. Das Mittel wird aus dem gewonnenen Saft von den, in Alkohol angesetzten, frischen, vor der Blütezeit ausgegrabenen Weißen Zaunrübenwurzel hergestellt. Aus Sicht der Homöopathie ist Bryonia alba ein mit über 5500 Symptomen gut geprüftes Polychrest, welches häufig bei akuten Krankheiten (z.B. Zerrungen) wie auch vielen chronischen Beschwerden (z.B. rheumatischer oder gastroentologischer Art) verabreicht wird. Zwei placebokontrollierte medizinische Studien fanden keine Belege für die Wirksamkeit von u.a. homöopathische Zubereitung von Bryonia alba enthaltenden Kombinationspräparaten (deren nur nach Indikationen erfolgende Verwendung der klassischen Homöopathie nach Hahnemann zuwiderläuft) bei diversen Beschwerdebildern.

Die ursprünglich von Hahnemann geprüfte Pflanze Bryonia alba wird heutzutage in der Homöopathie oft durch Bryonia dioica ausgetauscht. Der Buchautor und Homöopath Frans Vermeulen ist der Meinung, dass sich aufgrund teilweiser unterschiedlicher Gemütssymptome Bryonia alba homöopathisch nicht durch Bryonia dioica ersetzen lässt.

Schwarzfrüchtige Zaunrübe Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; weiß;
Höhe/Länge von 2m bis 3m
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Gärten und Parks; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Traube
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: gezähnt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Mit Blattranken; Verschiedene Blätter (z. B.: Heterophyllie);
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Fleischige Früchte: Beeren
Häufigkeit: sehr selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Wärmezeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m);
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden;
Bodenfeuchte: frisch;

Schwarzfrüchtige Zaunrübe Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie CR (Vom Aussterben bedroht)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 2 (stark gefährdet)





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