Schlank-Segge - Carex acuta

Familie: Riedgrasgewächse - Cyperaceae

Kategorie: Alpenpflanze  Sauergräser  

Schlank-Segge Info

Carex: lat. carex = Riedgras; "Segge"
aculeatus: bestachelt

Die Gattung Carex ist außerordentlich formen- und artenreich. Sie umfasst momentan mindestens 150 zum Teil schwer unterscheidbare Arten bzw. Unterarten und Übergangsformen, die nur mit spezieller Literatur zu bestimmen sind.

Vegetative Merkmale

Die Schlank-Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimetern erreicht. Sie bildet lockerrasige Bestände mit vielen langen unterirdischen Ausläufern (Rhizome). Die Glieder der Ausläufer sind mit sehr langen, dunklen Niederblättern besetzt. Ihre Glieder und Internodien sind nur selten bewurzelt. Die Hauptwurzelmasse aus vielen drahtigen, dicken und dünnen, stark verfilzten Wurzeln liegt am dreikantigen Sprossachse. Der Durchmesser der dicksten Wurzeln liegt bei lebenden Pflanzen zwischen 1,5 und 2 Millimeter. Der Stängelgrund ist rundlich-knollig, hell- oder dunkelbraun mit hellen Nervenlinien. Die Blütenstängel stehen steif aufrecht. Sie sind oben dreikantig und sehr rau.

Die Blattscheiden sind scharf dreikantig und sehr hoch gehend. Die vordere Scheidenwand ist weißhäutig und lappig zerfasernd, der obere Rand ist schief und bräunlich. Das stumpfwinkelige Blatthäutchen ist ebenfalls bräunlich gefärbt. Die scharf gezähnelten Seitenränder der allmählich zugespitzten und schlaff überhängenden Blattspreiten sind zurückgeschlagen (Knickrandblatt). Sie sind grün oder graugrün, oberseits sehr rau und verfügen nicht über eine Dreikantspitze. Die Blattspreiten sind 5 bis 10 Millimeter breit und über 20 Zentimeter lang.

Generative Merkmale

Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni. Das unterste Hüllblatt ist laubblattartig und länger als der bis über 20 Zentimeter lange Blütenstand. Der Blütenstand ist etwas überhängend und besteht aus zwei bis vier rötlich-braunen, schlanken männlichen Ähren. Darunter befinden sich zwei bis vier, zuweilen bis zu acht schwärzlich-grüne, gestielte weibliche Ähren. Sie sind 3 bis 15 Zentimeter lang. Die Spelzen sind rot- bis schwarzbraun und grün gekielt. Die 2 bis 3 Millimeter langen und 1,5 bis 2 Millimeter breiten Fruchtschläuche sind gelbgrün bis braun und beiderseits gewölbt mit kurzem nicht gespaltenem Schnabel. Der Fruchtknoten ist zweinarbig. Die Frucht ist braun.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 74 oder 84.


Standort

Sie wächst an Gewässerufern, in Gräben und nassen Wiesen und Flutmulden. Sie gedeiht am besten auf sicker- oder wechselnassen, nährstoff- und basenreichen, mäßig sauren, mehr oder weniger anmoorigen Sand-, Lehm- und Tonböden. Die Schlank-Segge ist die Kennart des Schlankseggenriedes (Caricetum gracilis Tx. 1937) und wächst meist in Kontakt oder Durchdringung mit Feuchtwiesengesellschaften (Calthion) oder Gesellschaften der Hartholzauen (Alno-Ulmion).

Verbreitung/Vorkommen

Die Schlank-Segge ist in fast ganz Europa, Nordafrika, West- und Nordasien bis zur Mongolei und dem westlichen Iran verbreitet. Auch auf den Azoren kommt sie vor. In den Allgäuer Alpen steigt sie am Kalbelesee am Hochtannbergpass in Vorarlberg bis in eine Höhenlage von 1660 Metern auf.

Schlank-Segge Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 30cm bis 1,5m
Blütezeit von April bis Juni
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Ebene; Gebirge; Gewässer, Feuchtgebiete; Mittelgebirge;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Häufigkeit: sehr häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1700m
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; mild; sauer;
Bodenfeuchte: nass; wechselnass / zeitweise überschwemmt;

Schlank-Segge Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; mild; sauer;
Boden Feuchte: nass; wechselnass / zeitweise überschwemmt;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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