Guter Heinrich - Chenopodium bonus-henricus

Familie: Gänsefußgewächse - Chenopodiaceae

Kategorie: Gemüsepflanze  Wildgemüse  Bauerngarten  Staude  Alpenpflanze  

Guter Heinrich Info

Chenopodium: gr. chenos = Gans, podion = Füßchen (Blatt­form); "Gän­se­fuß"
bonus-henricus: latinisiert aus "Guter Hein­rich"; eigentlich "guter Geist", da Gei­ster oft im Volksmund als "Heinz" oder "Heinrich" be­zeich­net wur­den (vgl. Hein­zel­männ­chen). Die Pflanze wurde im Früh­jahr als willkommenes Frisch­gemüse gegessen

Durch die Verstädterung und Sanierung der Dörfer, Burgrestaurierung und Mauerverfugung ist der Gute Heinrich auf diesen Sekundärstandorten in Mitteleuropa stark zurückgegangen. In Deutschland gilt er bundesweit als gefährdet (Rote Liste gefährdeter Arten 3). In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz wird er als gefährdet eingestuft, in Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen sogar als stark gefährdet (Rote Liste 2). In den Bundesländern Hamburg und Berlin ist er bereits vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1).

Die mehrjährige, krautige Pflanze (Staude) erreicht Wuchshöhen von etwa 30 bis 80 Zentimetern, besitzt einen aufrechten Stängel und ist geruchlos. Der Gute Heinrich besitzt ein rübenartiges starkes Rhizom und eine fleischig-weiße Pfahlwurzel.

Die ziemlich großen wechselständigen Laubblätter werden fünf bis elf Zentimeter lang und sind dreieckig bis spießförmig, fast ganzrandig, langgestielt, spitz oder stumpf, anfangs mehlig, später dunkelgrün.

In verlängerten, oft nickenden, pyramidenförmigen Blütenständen, die keine Tragblätter besitzen sitzen, zahlreich die Blüten. Die kleinen, grünlichen, unscheinbaren Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig weiblich.


Standort

Man findet den Guten Heinrich zerstreut in Unkrautbeständen, vor allem im Umkreis bäuerlicher Siedlungen, an Straßen , Wegen, Zäunen, Dungstätten, im Trauf der Höfe und Ställe und an Viehlagern usw. Als Pionierpflanze bevorzugt er sehr nährstoffreiche, insbesondere stickstoffreiche Böden. Durch den Verlust geeigneter Standorte ist er im Rückgang begriffen. Nach Ellenberg ist er eine Lichtpflanze mit ozeanischer Verbreitung, ein Frischezeiger, an übermäßig stickstoffreichen Standorten wachsend und eine Verbandscharakterart der Klettenfluren (Arction lappae).

Verbreitung/Vorkommen

Der Gute Heinrich hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in Mitteleuropa; auf den Britischen Inseln und im westlichen Frankreich gilt er als in jüngerer Zeit eingebürgert. Sein Verbreitungsgebiet reicht im Norden bis Süd-Skandinavien, im Osten bis ins westliche Russland; im Mittelmeergebiet ist die Art an die Gebirge gebunden. Der Gute Heinrich ist im östlichen Nordamerika eingebürgert.

Ursprünglich war diese Art in Wildlägern der Alpen beheimatet, später gelangte sie als Kulturfolger und durch Verwilderung aus Kultur in das Flachland und wanderte in dörfliche Ruderalgesellschaften ein. Dort kommt er zerstreut in Unkrautbeständen, vor allem im Umkreis bäuerlicher Siedlungen, an Straßen, Wegen, Zäunen, Dungstätten, im Trauf der Höfe und Ställe, sowie an Viehlägern vor.

In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Rothorngipfel bis zu 2392 m Meereshöhe auf.

Verwendung in der Küche

Als Wildgemüse hat der Gute Heinrich zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Die noch nicht blühenden jungen Pflanzen werden wie Spinat verwendet. Etwa 12 cm lange Triebe werden wie Spargel zubereitet. Im Balkan stellt man aus den zerstoßenen Rhizomen ein wie Erdnussbutter schmeckendes Konfekt her. Die Blüten kann man ähnlich wie Brokkoli dünsten.
Als Wildgemüse hat der Gute Heinrich zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Die noch nicht blühenden jungen Pflanzen werden wie Spinat verwendet, ältere Blätter sind allerdings bitter. Etwa 12 cm lange Triebe werden wie Spargel zubereitet.

Die gemahlenen Samen können als Mehlzusatz, beispielsweise zum Brotbacken, dienen. Es wird empfohlen, sie vor dem Verzehr über Nacht einzuweichen und gründlich abzuspülen, um
Heilpflanze

Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält Eisen und Vitamin C, aber auch Saponine und Oxalsäure.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Er war früher arzneilich gegen Hauterkrankungen im Einsatz. Auch gegen Wurminfektionen wurde sie verwendet (Anthelminthikum). Die Samen gelten als ein schwaches Abführmittel.

Sonstige Verwendung

Der Gute Heinrich kann als Färbepflanze verwendet werden, wobei gold-grüne Farbtöne erzielt werden.

Guter Heinrich Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 20cm bis 60cm
Blütezeit von Juni bis Juli
Lebensraum: Ebene; Gebirge; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Mittelgebirge;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gewellt;
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 300m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2500m
Bestäubungsart: Windbestäubung;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: frisch;

Guter Heinrich Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: lehmiger Boden / Lehmboden; sandiger Boden / Sandboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 3 (gefährdet)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Deutschland! Kategorie 3 (gefährdet)





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