Gestreifter Gänsefuß - Chenopodium strictum

Familie: Gänsefußgewächse - Chenopodiaceae

Kategorie: Pionierpflanze  

Gestreifter Gänsefuß Info

Chenopodium: gr. chenos = Gans, podion = Füßchen (Blatt­form); "Gän­se­fuß"
strictus: straff, steif, dicht

andere Namen: Synonyme von Chenopodium strictum Roth sind Chenopodium album subsp. striatum (Krašan) Murr, Chenopodium album var. striatum Krašan, Chenopodium betaceum Andrz., Chenopodium eustriatum F. Dvořák, Chenopodium orphanidis Murr, Chenopodium striatum (Krašan) Murr und Chenopodium strictum subsp. striatum Aell. & Iljin.

Der Gestreifte Gänsefuß (Chenopodium strictum), auch Streifen-Gänsefuß genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Er kommt in Mitteleuropa vor.

Vegetative Merkmale

Der Gestreifte Gänsefuß ist eine einjährige krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 bis 100 (selten bis 200) cm. Der aufrechte Stängel trägt besonders am Grunde ausgebreitete, fast waagerecht abstehende und aufsteigende Zweige. Die oberen Seitenzweige wachsen steif aufrecht. Die Stängeloberfläche ist grün und rot gestreift und gerippt, oft mit roten Blattachseln, zur Fruchtreife bisweilen auch ganz rot, und kahl oder nur schwach mehlig.

Die wechselständigen, leicht bemehlten Laubblätter sind oberseits dunkeloliv (bis blaugrün), unterseits blaugrün, und häufig rot umrandet. Die Blattspreite ist etwa zwei bis dreimal so lang wie der Blattstiel und elliptisch-eiförmig bis länglich-lanzettlich mit einer Länge von 1,5 bis 6 cm und einer Breite von 1 bis 2,8 cm. Die abgerundete Blattspitze trägt teilweise ein aufgesetztes Spitzchen. Der Spreitengrund verschmälert sich breit keilförmig in den Blattstiel. Der Blattrand weist meist keine größeren Zähne oder Lappen auf, er ist beinahe regelmäßig fein gezähnt (gelegentlich mit einem etwas größeren Zahn an der breitesten Stelle) oder – besonders bei den oberen Blättern –
ganzrandig.

Blütenstand und Blüten

Im oberen Teil der Zweige entspringen schmal-pyramidale, unterbrochen-ährige, tragblattlose Blütenstände. Sie bestehen aus perlschnurartig angeordneten, kugeligen Blütenknäueln mit einem Durchmesser von 1,8 bis 2 mm. Die zwittrigen Blüten besitzen eine Blütenhülle aus fünf dunkel-olivgrünen, länglich-eiförmigen, bis zur Basis getrennten Tepalen von 0,5 bis 0,7 mm Länge und Breite, die leicht gekielt, hautrandig und kaum mehlig bestäubt sind. Die Blüten enthalten fünf Staubblätter und einen Fruchtknoten mit 2 fadenförmigen Narben.

Die Blütezeit reicht von August bis Oktober. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch den Wind.

Frucht und Samen

Die reife Frucht ist zwischen den zurückgebogenen Tepalen sichtbar und fällt meist zusammen mit der Blütenhülle ab. Die Frucht ist flach-eiförmig, die glatte Fruchtwand liegt dem Samen an, lässt sich aber leicht entfernen. Der horizontale, eiförmige Same hat einen Durchmesser von 0,9 bis 1,1 (bis 1,5) mm. Die schwarze oder schwarz-rote Samenschale ist glatt oder manchmal schwach radial gestreift.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36, die Art ist also tetraploid. (Bei einer Untersuchung wurde auch 2n = 18 gefunden).


Standort

Er besiedelt steinige Plätze und gestörte Ruderalstellen, wie Flussufer, Straßenränder, Äcker und Gärten. Von der Ebene kann er bis zu einer Höhenlage von 2900 m (in Pakistan) gedeihen. Er wächst in Ruderalvegetation auf trocken-warmen, nährstoffreichen Böden, oft ist er ein Erstbesiedler auf Rohboden oder Schutt.

Verbreitung/Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Gestreiften Gänsefußes umfasst Südosteuropa, Südwest- und Zentralasien bis nach China, Japan und Korea. Als eingeführte Art kommt er in Nordamerika und in anderen Teilen Europas vor.

In Mitteleuropa ist der Gestreifte Gänsefuß ein Neophyt, der in Deutschland erst ab etwa 1860 aufgetaucht ist. Die kontinental-submediterrane Art bevorzugt als Wärmekeimer hier vor allem warme Tieflagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er häufig auf den Trümmern der süddeutschen Städte zu finden. Heute kommt er zerstreut in Ostdeutschland, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in der nördlichen Oberrheinebene und in Mainfranken vor, im übrigen Bundesgebiet ist er ziemlich selten.

Die Bestände gelten in Deutschland als ungefährdet. In der Schweiz gilt der Gestreifte Gänsefuß als gefährdete Art.

Heimat

Südosteuropa, Südwest- und Zentralasien bis nach China, Japan und Korea.

Gestreifter Gänsefuß Steckbrief

Blütenfarbe: grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 20cm bis 2m
Blütezeit von August bis Oktober
Lebensraum: Äcker, Getreidefelder, Brachen; Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Steinrasen, Steinschuttfluren; Ufer, Dämme; wärmeliebend;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gezähnt;
Trockenfrüchte: Nuß
Lebensform: Therophyt (überwintern als Samen)
Lebensdauer: einjährig;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2600m
Bestäubungsart: Windbestäubung;
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Bodenfeuchte: mäßig trocken; trocken;

Gestreifter Gänsefuß Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: kalkarmer / kalkfreier Boden; kalkhaltiger / kalkreicher Boden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Boden Feuchte: mäßig trocken; trocken;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Dr. Koll Pflanzenextrakt: Gerstengras – Hordeum vulgareDr. Koll Pflanzenextrakt Griffonia MacaDr. Koll Pflanzenextrakt: Darm aktiv - Dr. KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Chlorella - Dr. Koll

Literatur

Bildquellenverzeichnis


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Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie EN (Stark gefährdet)





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