Gegenblättriges Milzkraut - Chrysosplenium oppositifolium

Familie: Steinbrechgewächse - Saxifragaceae

Kategorie: Heilpflanze  Alpenpflanze  

Gegenblättriges Milzkraut Info

Chrysosplenium: gr. chrysos = golden (goldgelbe Hochblätter), splen = Milz (früher Heil­pflanze bei Milzkrankheiten); "Milz­kraut"
oppositifolius: gegenüberblättrig, gegenständig

andere Namen: Butterblumen (Schlesien), Eierkraut (Graubünden, Bern), Goldmilz, Goldveilchen (Leipzig), Hoalbletzl (Tirol im Pongau und Pinzgau), Krätzenkraut (Salzburg), Krodenkraut (Werfen, Salzburg, Zillertal), Krotenkraut (Kärnten), Krottenblume (Luzern), Goldenes Leberkraut (Schlesien), Gulden Milzkraut (Elsass), Rauch Mondkraut (Elsass), Gulden Steinbrech (Elsass), Zittrachkraut (Salzburg), Zittriche (Tirol) und Zittrichkraut (Tirol).

Das Gegenblättrige Milzkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von fünf bis zehn (selten bis 15) Zentimeter erreicht. Im Gegensatz zum Wechselblättrigen Milzkraut besitzt diese Art gegenständige, kaum gekerbte Laubblätter mit 10 bis 25 mm Durchmesser. Die Spreite der Grundblätter ist am Grund gestutzt und stets länger als der Blattstiel. Nebenblätter sind keine vorhanden. Die Pflanze besitzt einen vierkantigen Stängel.

Jeweils wenige Blüten sitzen in einem trugdoldigen Blütenstand mit gelben Hochblättern. Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Die sehr kleinen, zwittrigen, vorweiblichen, radiärsymmetrischen, vierzähligen, grün-gelblichen Blüten werden nur etwa 4 mm groß. Es ist nur ein Blütenhüllblattkreis vorhanden, die vier Kelchblätter sind etwa 2 mm lang, die Kronblätter fehlen. Jede Blüte besitzt acht Staubblätter. Der unterständige Fruchtknoten entwickelt sich aus zwei Fruchtblättern. Es werden Kapselfrüchte mit rotbraunen glänzenden Samen gebildet.

Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 42.

Als Bestäuber fungieren meist Fliegen. Auch Selbstbestäubung ist nicht selten. Die Samen werden über Wasser ausgebreitet, teilweise werden sie bei Berührung mit Wassertropfen leicht weggeschleudert. Über kriechende, nicht blühende Seitensprosse kann es sich vegetativ vermehren und bildet dichte Rasen.


Standort

Die Standorte liegen in Wäldern, an schattigen feuchten Stellen, an Flussrändern und bachbegleitenden Erlen- und Eschenwäldern. Es werden feuchte bis nasse, recht nährstoffreiche aber kalkarme Stellen besiedelt. Die Böden sind meist humose, steinige oder sandige Lehme, häufig kommt es auf Gleyböden vor. Es ist die Charakterart der Pflanzengesellschaft Chrysosplenietum oppositifolii aus dem Verband der Quellfluren kalkarmer Standorte (Cardamino-Montion), kommt aber auch im Carici remotae-Fraxinetum (Erlen-Eschen-Auenwälder) vor.

Verbreitung/Vorkommen

Das Gegenblättrige Milzkraut ist im subatlantischen Europa verbreitet. Es ist in Deutschland häufig, erreicht aber im Osten seine Verbreitungsgrenze. In den Alpen ist es selten bis ganz fehlend, im Schwarzwald erreicht es Höhenlagen bis 1400 Meter.

Gegenblättriges Milzkraut Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 5cm bis 15cm
Blütezeit von April bis Juni
Lebensraum: Gewässer, Feuchtgebiete; Mauern, Felsen, Felsspalten; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Rispe
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig; gewellt;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1400m
Bestäubungsart: Fliegenbestäubung;
Lichtbedarf: Licht;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer;
Bodenfeuchte: nass;

Gegenblättriges Milzkraut Garten / Anbau

Lichtanspruch: Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; kalkarmer / kalkfreier Boden; sandiger Boden / Sandboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer;
Boden Feuchte: nass;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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Broncho-Entoxin® N

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Schütze diese Pflanze besonders!

ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie NT (Potenziell gefährdet)


ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 3 (gefährdet)





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