Alpen-Milchlattich - Cicerbita alpina
Kategorie: Futterpflanze Alpenpflanze
Alpen-Milchlattich Info
Cicerbita: Abl. unklar, gr. Pflanzenname; "Milchlattich"alpinus: alpin
andere Namen: Milchkraut, Milchdistel, Schmettenwurz (Schmetten = Rahm), Chalberchernechrut
Der Alpen-Milchlattich ist bei Bergbauern sehr beliebt, weil die Pflanze angeblich die Milchleistung der Kühe steigert. Zahlreiche Volksnamen wie Milchkraut, Milchdistel, Schmettenwurz (Schmetten = Rahm), Chalberchernechrut beziehen sich darauf. Wird in manchen Gegenden der Westschweiz als Tzougras eigens zu Futterzwecken gesammelt. Die Lappen essen die bitter schmeckenden Stängel in Rentiermilch gekocht als Gemüse.
Beim Alpen-Milchlattich handelt es sich um eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 60 bis 140 (selten bis zu 240) cm erreicht. Der kräftige, in der Regel unverzweigte Stängel ist oben dicht braunrot drüsen borstig u. violett überlaufen.
Die unteren Laubblätter sind gestielt Die Laubblätter sind leierförmig fiederteilig mit einem dreieckigen bis spießförmigen Endabschnitt, der bei den unteren Blättern oft Größen von über 10 cm erreicht und drei Paar Seitenzipfeln. Die oberen Laubblätter sind einfach, sitzend und zum Teil stängelumfassend, mit spitzen Zipfeln. Die Blätter im oberen Teil der Pflanze sind genau wie der Stängel dort deutlich drüsig behaart, im unteren und mittleren Teil dagegen kahl.
Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Der traubig-rispige Gesamtblütenstand ist meist deutlich länger als breit und enthält zahlreich körbchenförmige Teilblütenstände. Die Blütenstandsschäfte sind braun behaart. Die Hüllblätter sind mit langen Drüsenhaaren bedeckt. Die Zungenblüten sind blauviolett und haben einen Durchmesser von etwa 2 cm.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.
Der Alpen-Milchlattich ist ein in Gruppen wachsender Hemikryptophyt. Er ist ein Mullbodenwurzler. Die Bestäubung erfolgt durch Hummeln, Schwebfliegen und Käfer. Selbstbestäubung beim Zurückkrümmen der Griffeläste ist nicht möglich. Die Blütenkörbchen sind nachts und bei Regen geschlossen.
Als „Schmarotzer“ treten gelegentlich Unmengen von grünlich schillernden Blattkäfern auf, die die Blätter bis auf die Blattrippen kahl fressen können.
Standort
Der Alpen-Milchlattich gedeiht auf nährstoffreichen Böden, die sich über Kalk- und Silikatgestein entwickeln. Er wächst vor allem in subalpinen Hochstaudenfluren und in Bergwäldern. Er ist eine Charakterart des Cicerbitetum alpinae, kommt aber auch in anderen Gesellschaften des Verbands Adenostylion oder im Aceri-Fagetum vor.Verbreitung/Vorkommen
Der Alpen-Milchlattich ist in den Alpen, vor allem in Höhenlagen zwischen 1000 und 2000 Meter recht verbreitet. Auch in den höheren Mittelgebirgen Europas kann man ihn zerstreut finden. In den Allgäuer Alpen steigt er am Nordfuß des Kratzer in Bayern bis zu 2000 m Meereshöhe auf.Alpen-Milchlattich Steckbrief
Blütenfarbe: blau, lila oder violett;Höhe/Länge von 60cm bis 1,4m
Blütezeit von Juli bis September
Lebensraum: Gebirge; Staudenfluren, mont. und alp. Hochstaudenfluren; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: doppelt gesägt, schrotsägeförmig; gesägt; gezähnt;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Blätter stengelumfassend;
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 1000m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1900m
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: frisch;
Alpen-Milchlattich im Web
Alpen-Milchlattich Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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