Alpen-Kratzdistel - Cirsium spinosissimum

Familie: Korbblütler - Asteraceae

Kategorie: Wildgemüse  Alpenpflanze  Dornen-Stacheln  

Alpen-Kratzdistel Info

Cirsium: gr. Pflanzenname; "Kratzdistel"
spinosissimus: sehr dornig

andere Namen: Stachel-Kratzdistel, Vielstachel-Kratzdistel, Kratzigste Kratzdistel

Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 80 Zentimetern. Sie ist abstehend behaart. Der dicke Stängel ist auf seiner ganzen Länge meist dicht beblättert. Die steifen, stechenden Laubblätter sind tief buchtig und tief fiederspaltig mit stachelzähnigen Abschnitten. Die unteren Blätter sind gestielt, die oberen herzförmig stängelumfassend.

Es stehen meist zwei oder mehr endständige, bleichgelbe, körbchenförmige Blütenstände zusammen. Die dornig gezähnten, weiß-gelblichen Hochblätter sind etwa 20 bis 25 Millimeter lang. Die Röhrenblüten sind blassgelb. Die Blütezeit reicht von Juli bis September.

Die 3 bis 5 Millimeter große, bräunliche Achäne besitzt einen gefiederten Pappus.

Chromosomenzahl: 2n = 22.

Die Schauwirkung der Anhäufung der Blütenkörbe wird durch die lang zugespitzten Hochblätter noch verstärkt und ist in er kahlen Hochalpenregion weithin sichtbar. Als Bestäuber fungieren Falter, Käfer und Fliegen.

Die Alpen-Kratzdistel ist ein lästiges „Weideunkraut“ und wird nach Möglichkeit auf Almen ausgerottet. Die erwachsenen Pflanzen sind durch die vielen Stacheln vor Viehfraß geschützt. Junge Blütenköpfe werden noch vom Kleinvieh gefressen.

Die Alpen-Kratzdistel gilt als Stickstoffzeiger und Bodenfestiger. Zeigerwerte nach Ellenberg L-7, T-2, K-5, F-6, R-7, N-8, S-0.


Standort

Als Standort werden frische bis feuchte Hochstaudenflure, insbesondere Bachränder, stickstoffreiche Stellen auf Weiden, zwischen Felsblöcke, auf Gesteinsschutt und Lägerflure in Höhenlagen zwischen 1100 und 3000 Metern bevorzugt.

Verbreitung/Vorkommen

Die Alpen-Kratzdistel kommt nur in den Alpen vor. Das Verbreitungsgebiet reicht von der Rhône ostwärts über Norditalien, die Schweiz und Deutschland bis nach Niederösterreich und die Steiermark.

Angaben für den Apennin beziehen sich auf Bertolonies Kratzdistel (Cirsium bertoloni).
Alpen-Kratzdistel.

Verwendung in der Küche

Junge Triebe werden als Spinat oder als Zutat für Frühlingskräutersuppen verwendet.

Sonstige Verwendung

In manchen Alpentälern wurde die Pflanze auch als Schweinefutter gekocht.

Sonstiges

Die dornigen Blätter sind Meisterwerke der Ornamentik und dienten bereits im Mittelalter als Vorlage für Brokatstickerei und gotische Zierrate.

Alpen-Kratzdistel Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; gelb; weiß;
Höhe/Länge von 20cm bis 80cm
Blütezeit von Juli bis September
Lebensraum: Gebirge; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Mauern, Felsen, Felsspalten; Staudenfluren, mont. und alp. Hochstaudenfluren; Steinrasen, Steinschuttfluren;
Blütenstand: Köpfchen, Körbchen
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: geteilt
Blattrand: doppelt gesägt, schrotsägeförmig; gebuchtet; gezähnt;
Trockenfrüchte: Achäne
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Zeigerpflanze: Nährstoff / Stickstoffzeiger;
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 1100m
Höhenstufe max. in den Alpen: 3000m
Lichtbedarf: Halbschatten; Licht;
Nährstoffbedarf: nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: feucht; frisch;

Alpen-Kratzdistel Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten; Licht;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; steiniger Boden / Kies / Grus; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: feucht; frisch;
Boden Nährstoffgehalt: nährstoffreich;
Ekzem-Entoxin® NErkältungs-Entoxin®Uresin-Entoxin®D.-B.-Entoxin® N

Literatur

Bildquellenverzeichnis


Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz