Wirbeldost - Clinopodium vulgare

Familie: Lippenblütler - Lamiaceae

Kategorie: Heilpflanze  Wildgemüse  Alpenpflanze  

Wirbeldost Info

Clinopodium: Abl. unklar, gr. kline = Bett, podion = Füßchen; "Wir­bel­dost"
vulgaris: allgemein, gewöhnlich

andere Namen: Syn. Calamintha clinopodium, Gewöhnlicher Wirbeldost, Gemeine Wirbeldost, Wild Basilien, Hauptdost (Schlesien), Wilde Nessel (Eifel bei Kerpen), Werbeldost, Wilddost (Schlesien), Wirbeldost, Klein Wohlgemut.

Vegetative Merkmale

Der Gewöhnliche Wirbeldost wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis, meist 30 bis 60 Zentimetern. Vom holzigen „Wurzelstock“ gehen Ausläufer aus. Der Wirbeldost ist schwach aromatisch. Der aufsteigende Stängel ist mehr oder minder ästig und abstehend behaart. Die Blätter sind kreuzgegenständig, kurz gestielt, eiförmig und schwach gekerbt bis ganzrandig. Die ein bis vier Scheinquirle werden von einer Hülle umgeben, die aus lang-bewimperten borstigen Blättern besteht und von den tragenden Laubblättern überragt wird.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reich von Juli bis Oktober. 10 bis 20 Blüten stehen zu in dichten Scheinquirlen zusammen. Meist blühen nur wenige Blüten eines Quirls gleichzeitig. Neben zwittrigen Blüten kommen auch kleinere weibliche Blüten oder auch rein weibliche Pflanzenexemplare vor.

Die Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Die purpurfarbenen, oder gelegentlich weißen Kronblätter sind 10 bis 15 Millimeter lang, außen flaumig behaart, mit leicht gekrümmter Kronröhre.

Die Klausenfrüchte zerfallen in Klausen. Die kastanienbraunen Klausen sind kugelig und etwa 1 Millimeter lang.

Ökologie

Der Gewöhnliche Wirbeldost ist ein Hemikryptophyt (Schaftpflanze).

Blütenökologisch handelt es sich um „Eigentliche Lippenblüten“. Ihre Narben und Staubbeutel sind nur von oben bedeckt. Nektar ist reichlich vorhanden, aber wegen der langen Kronröhre ist er nur Hummeln der Gattung Bombus und Schmetterlingen zugänglich; auch Selbstbestäubung ist erfolgreich.

Die Diasporen sind die Klausen, die als Windstreuer und Klebhafter ausgebreitet werden.


Standort

Der Wirbeldost wächst in Staudenfluren und an Säumen trockener Standorte (Klasse Trifolio-Geranietea sanguinei) vom Meeresniveau bis in die subalpine Höhenstufe. Er kommt in Höhenlagen bis zu, beispielsweise im Wallis von 2000 Metern, in der Türkei von 2500 Metern vor und in den Allgäuer Alpen steigt er an den Ochsenhofener Köpfen in Vorarlberg bis in eine Höhenlage von 1900 Meter auf. In Mitteleuropa ist er eine Charakterart der Ordnung Origanetalia.

Verbreitung/Vorkommen

Der Gewöhnliche Wirbeldost kommt in ganz Europa (in Norwegen bis zum 66. Breitengrad), in Nordafrika, im gemäßigten Asien sowie in Nordamerika vor. Nach Gustav Hegi hängt die zirkumpolare Verbreitung dieser Art mit ihren geringen Standortansprüchen und ihrem starken vegetativen Ausbreitungsvermögen zusammen.

Verwendung in der Küche

Die frischen oder getrockneten Blätter können als Gewürz Speisen zugegeben werden, sie helfen bei der Verdauung. Die frischen Blätter können Salaten beigefügt werden. Außerdem kann das Kraut als Teerersatz und zur Gewinnung von gelben und braunen Farbstoffen verwendet werden.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Der Wirbeldost wird in der Volksmedizin als stopfendes, herzstärkendes, wind- und schweißtreibendes, schleimlösendes Mittel eingesetzt. In der bulgarischen Volksmedizin wurde der Wirbeldost zur Wundheilung verwendet. Opalchenova und Opreshkova untersuchten seine antibakteriellen Wirkungen. Ein anderes bulgarisches Team, Dzhambazov, Daskalova, Monteva und Popov untersuchte die Wirkungen eines Clinopodium vulgare-Extraktes zur Hemmung des Tumorwachstums. Junge Triebe vom Wirbeldost enthalten Betulin.

Betulin ist antientzündlich, antibakteriell, antiviral, hepatoprotektiv und antitumoral. Damit wird der Wirbeldost zu einer interessanten Heilpflanze.

Wirbeldost Steckbrief

Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn;
Höhe/Länge von 30cm bis 60cm
Blütezeit von Juli bis Oktober
Lebensraum: Gärten und Parks; gestörte Standorte: Schutt- und Kiesplätze, Wege, Straßenränder, Unkrautfluren, Stadt, Pflasterritzen, u.a.; Ufer, Dämme; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gekerbt;
Trockenfrüchte: Nuß
Häufigkeit: sehr häufig
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 0m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2000m
Nährstoffbedarf: basenreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: frisch;

Wirbeldost Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis





 

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