Frühlingslichtblume - Colchicum bulbocodium

Familie: Schwertliliengewächse - Iridaceae

Kategorie: Giftpflanze  Alpenpflanze  

Frühlingslichtblume Info

Colchicum: n. d. Kolchis (Ostküste d. Schwarzen Meeres, Land der Gift­mi­scherinnen, griech. Mythologie), Pfl. sehr gif­tig; "Herbstzeitlose"

andere Namen: Bulbocodium vernum

Colchicum bulbocodium ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht. Dieser Geophyt bildet eine Sprossknolle als Überdauerungsorgan. Die zwei bis drei grundständigen Laubblätter sind dunkelgrün und lanzettlich.

Bis zu drei Blüten pro Pflanze blühen bis zu drei Wochen lang und erinnern an einen zu groß geratenen Krokus. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind zu einer Röhre verzahnt und meist lila-rosa oder seltener weiß gefärbt. Der Griffel ist oben dreispaltig . Die Blütezeit liegt je nach Witterung zwischen Anfang Februar und Ende April.

Es wird eine Kapselfrucht gebildet. Die Samen reifen im Spätfrühling bis in den Sommer hinein.


Standort

Diese Art wächst wild an vollsonnigen, frühlingsfeuchten (bei der Schneeschmelze) und sommertrockenen, alpinen Wiesen.

Verbreitung/Vorkommen

Colchicum bulbocodium kommt in Mittel- und Südeuropa, in den Pyrenäen und den Alpen vor, am häufigsten im Wallis (Schweiz). Sie sind selten, dann aber in hübschen größeren Beständen.

Sie kommt in größeren Beständen in den Walliser Alpen (Schweiz) und im ungarisch-rumänisch-ukrainischen Grenzgebiet vor. In den Ostalpen gibt es ein einziges lokales Vorkommen auf einem Steilhang der Gerlitze in der Nähe von Villach (Kärnten). Dieser Standort wurde erst im Jahr 1911 entdeckt. Das etwa 2 ha große Areal wurde gänzlich unter Naturschutz gestellt und wird vom österreichischen Naturschutzbund betreut. Unter anderem wurde es umzäunt und zu hohe Fichten entfernt, um der seltenen Art genügend Licht zu geben. Die Vorkommen sind montan bis subalpin, selten kollin, meist in Höhenlagen zwischen 500 und 2100 Metern.

Giftigkeit

Die im folgenden aufgeführten Vergiftungserscheinungen sind jene der nahe verwandten Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale)da von ähnliche Giftwirkung auszugehen ist. Die Erfahrungen und Daten sind für die Frühlingslichtblume jedoch nicht eindeutig abgesichert.:
Vergiftungssymptome treten meist erst mit zwei bis sechs Stunden Verzögerung ein. Die Symptome äußern sich zunächst in einem Brennen im Mund. Es folgen Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen mit oft blutigen Durchfällen. Je nach Dosis kann es vor allem bei Kindern bis zum Tod durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen kommen, häufig beobachtet man auch Nierenschädigungen. In der Literatur wird eine Sterblichkeit von 90 Prozent angegeben. Als tödliche Dosis gelten bei Erwachsenen etwa 20 mg, entsprechend etwa 5 g Samen oder etwa 50 g Blättern.
Eine besondere Gefahr von Colchicin geht für Kinder aus, die in ländlichen Gegenden z. B. beim Einsammeln von Heu im beginnenden Herbst leicht in Kontakt mit den dann blühenden Pflanzen kommen können, gerade auch in Anbetracht der schon beim Erwachsenen geringen tödlichen Dosis von Colchicin, die bei Kindern noch tiefer liegt. Außerdem gibt es Berichte über Vergiftungen durch die Milch von Schafen oder Ziegen, die zuvor Herbst-Zeitlose gefressen haben sollen. Aber nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene kann die Herbst-Zeitlose gefährlich sein. Vor allem, wenn man ihre Zwiebeln mit Küchenzwiebel verwechselt oder die Blätter mit Bärlauch oder anderem Wildsalat und so größere Mengen der giftigen Pflanze zu sich nimmt.
Die Herbst-Zeitlose ist auch giftig für viele Tierarten: Pferde, Rinder und Kühe, Schafe, Ziegen, Hunde und Katzen, Kaninchen, Hasen, Meerschweinchen, Hamster und auch für Vögel.
Die lange Latenzzeit der Giftwirkung erschwert eine rechtzeitige Behandlung. Bereits bei Verdacht einer Vergiftung empfiehlt sich die Gabe von Aktivkohle. In jedem Fall ist unbedingt ärztliche Hilfe angezeigt.

Inhaltsstoffe

Wie die verwandte stark giftige Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) enthalten wahrscheinlich alle Teile der Pflanze das giftige Alkaloid Colchicin, ein Kapillar- und Mitosegift.
Neben dem Colchicin sind in der Pflanze noch Lumicolchizin, Demecolcin und etwa 20 weitere Alkaloide sowie Colchicosid, Inulin und Asparagin enthalten.

Frühlingslichtblume Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett;
Höhe/Länge von 5cm bis 15cm
Blütezeit von Februar bis Juni
Lebensraum: (Fett-) Wiesen und Weiden; Gebirge;
Blütenstand: Endständige Einzelblüte
Blattstellung: grundständige Blattrosette / Blätter
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: selten
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 500m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2100m
Bodenfeuchte: wechselfeucht; wechseltrocken;

Frühlingslichtblume Garten / Anbau

Boden Feuchte: wechselfeucht; wechseltrocken;

Ihre Zuchtform wird selten in Parks und Gärten, besonders in Steingärten als Frühblüher gepflanzt.

Magen Plus Dr.KollDr. Koll Pflanzenextrakt Griffonia MacaDr. Koll Pflanzenextrakt: Darm aktiv - Dr. KollDr. Koll Pflanzenextrakt: Gerstengras – Hordeum vulgare

Literatur

Bildquellenverzeichnis





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