Alpen-Seidelbast - Daphne alpina
Kategorie: Giftpflanze Strauch Alpenpflanze
Alpen-Seidelbast Info
Daphne: gr. daphne = Lorbeer, n. einer Nymphe (gr. Niedere weibliche Gottheiten mit starker Bindung an die Natur (Wasser-, Baum- und Bergnymphen). Daphne war eine besonders schöne Baumnymphe, in die sich Apollon, der gr. Gott der Dichtkunst (und nach Zeus größter Weiberheld der gr. Götter) verknallt hatte. Zeus, der Chef der gr. Götter, hatte Mitgefühl mit Daphne und verwandelte sie in einen Strauch (Lorbeer), um sie den Nachstellungen von Apollon zu entziehen; "Seidelbast"alpinus: alpin
Der Alpen-Seidelbast ist eine ausdauernde, sommergrüne, verholzende Pflanze, die als Kleinstrauch (Nanophanerophyt) wächst und Wuchshöhen von 20 bis 50 (bis 100) Zentimeter erreicht. Die Rinde seiner Zweige ist behaart und die bogig aufsteigenden Äste sind vereinzelt mit Korkwarzen versehen.
Die Laubblätter stehen wechselständig angeordnet an den Zweigenden büschelig gehäuft. Die krautigen Blattspreiten sind bei einer Länge von 1 bis 4 Zentimeter und einer Breite von bis 2 Zentimeter lanzettlichen bis verkehrt-eiförmigen mit einem stumpfen oder in einem kleinen Spitzchen auslaufenden oberen End und einem glatten Blattrand. Die Blattoberseite ist graugrün und die Blattunterseite ist etwas heller, sie sind anfangs behaart.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die sehr kurz gestielten Blüten stehen selten nur zu zweit, meist zu sechst bis zehnt büschelig in den oberen Blattachseln zusammen. Die angenehm nach Vanille duftenden, zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier weißen, kronblattartigen Kelchblätter sind außen dicht anliegend behaart und zu einer etwa 1 Zentimeter langen, innen behaarten Kelchröhre verwachsen. Die Kelchzipfel, deren Länge in etwa der der Kelchröhre entspricht, enden in einer Spitze. Kronblätter sind keine zu erkennen.
Die bei einer Länge von 4 bis 7 mm eiförmigen Steinfrüchte sind behaart; sie reifen ab August und färben sich rot-orange.
Standort
Diese kalkstete Pflanze bevorzugt als Standort sonnige Felsflure, lichte Föhrenwälder und auch Felsschutthalden.Verbreitung/Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Alpen-Seidelbast umfasst die europäischen Gebirge von den Pyrenäen bis ins Dinarische Gebirge. In den Alpen steigt der Alpen-Seidelbast bis auf Höhenlagen von 1900 Meter.Der Alpen-Seidelbast ist in Österreich selten, nur in Süd-Kärnten (Karawanken, Dobratsch) verbreitet. Er fehlt in Deutschland. In der Schweiz besitzt er Standorte im Jura und in den Alpen. Er fehlt im Engadin, im Apennin und auf dem Balkan.
Giftigkeit
Alpen-Seidelbast ist wie alle Seidelbast-Arten durch den Gehalt an vor allem Daphnetoxin stark giftig.Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Krämpfe, Blutungen und Brennen in der Kehle. Von diesem würgenden und brennenden Gefühl stammt auch der Name „Kellerhals“, vom mittelhochdeutschen "kellen" also quälen. Die enthaltenen Alkaloide wirken durchblutungsfördernd, weshalb bei Berührung der frischen Zweige Hautreizungen und blasige Geschwüre möglich sind. Das enthaltene Daphnin wirkt außerdem halluzinogen.
Inhaltsstoffe
Der Alpen-Seidelbast ist wie alle Seidelbastarten durch Daphnetoxin stark giftig.Alpen-Seidelbast Steckbrief
Blütenfarbe: rot, rosa oder purpurn; weiß;Höhe/Länge von 20cm bis 50cm
Blütezeit von Mai bis Juni
Lebensraum: Gebirge; Mauern, Felsen, Felsspalten; Steinrasen, Steinschuttfluren; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: einfache Dolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Fleischige Früchte: Beeren
Fruchtfarbe: rot;
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: Holzgewächs;
Zeigerpflanze: Kalkzeiger;
Höhenstufen: Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 300m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1900m
Bodenart: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; steiniger Boden / Kies / Grus;
Alpen-Seidelbast im Web
Alpen-Seidelbast Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: kalkhaltiger / kalkreicher Boden; steiniger Boden / Kies / Grus;Der Alpen-Seidelbast wird selten als Zierpflanze für Steingärten genutzt. Er ist seit spätestens 1759 in Kultur.
Schütze diese Pflanze besonders!
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Schweiz! Kategorie NT (Potenziell gefährdet) |
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