Glänzende Wolfsmilch - Euphorbia lucida
Kategorie: Giftpflanze
Glänzende Wolfsmilch Info
Euphorbia: nach Euphorbos, dem Arzt des Königs Juba II. von Mauretanien (1. Jh. v. Chr.); "Wolfsmilch"lucidus: stark glänzend
andere Namen: Glanz-Wolfsmilch
Die Glänzende Wolfsmilch wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 60 bis 130 Zentimetern. Die mittleren Stängelblätter sind bei einer Länge von 6 bis 12 Zentimetern und einer Breite von 1 bis 3 Zentimetern lanzettlich, ihre größte Breite liegt unterhalb der Mitte. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und glänzend. Die Seitennerven gehen im Winkel von 35 bis 80° vom Hauptnerv ab.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Der endständige scheindoldige Gesamtblütenstand ist sieben- bis zwölfstrahlig, darunter stehen seitliche Teilblütenstände und nicht blühende Triebe. Die Tragblätter sind kurz, bespitzt und gelbgrün. Die Hüllblätter sind so lang wie breit. Die gelben Hüllbecherdrüsen sind halbmondförmig und werden später braun.
Die Kapselfrucht ist tief gefurcht und glatt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.
Bei der Glänzenden Wolfsmilch handelt es sich um einen Hemikryptophyten.
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Es kommt Selbstausbreitung und Ameisenausbreitung vor.
Standort
Die Glänzende Wolfsmilch gedeiht am besten auf feuchten, nährstoff- und humusreichen Lehm- oder Ton-Böden. Die Glänzende Wolfsmilch gedeiht oft in Stromtälern. Sie wächst auf Sumpfwiesen und auch auf lichten Standorten im Ufergebüsch und an Waldrändern. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Veronico-Euphorbietum lucidae aus dem Verband Filipendulion, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Convolvulion vor.Verbreitung/Vorkommen
Das Hauptverbreitungsgebiet der Glänzenden Wolfsmilch liegt in Südosteuropa. In Mitteleuropa liegt ein ausgeprägtes Vorkommen im Odergebiet. In Deutschland findet man sie vereinzelt am Rhein nördlich von Worms; wobei unklar ist wie dieses isolierte Vorkommen entstanden ist; weiterhin kommt sie an der Mündung der Isar vor. In Österreich findet man sie Niederösterreich und im Burgenland selten. In der Schweiz fehlt sie ganz.Giftigkeit
Alle Pflanzenteile sind durch den Milchsaft stark giftig. Die Hauptwirkstoffe sind Diterpenester vom Ingenol-Typ, sogenannte Cyparissiasfaktoren. Sie wirken stark irritierend auf die Haut und tumorpromovierend.Bei Hautkontakt können sich schmerzhafte Blasen bilden. Der klebrige Milchsaft sollte auf keinen Fall mit dem Auge in Berührung kommen! Er ist daraus nur schwer zu entfernen und es drohen gefährliche Bindehaut- und Hornhautentzündungen.
Inhaltsstoffe
Wie alle Euphorbien besitzt die Pflanze einen giftigen Milchsaft. Die Hauptwirkstoffe sind Diterpenester vom Ingenol-Typ, so genannte Cyparissiasfaktoren. In der Familie sind Ingenol und Ingenolester verbreitet.Desweiteren enthält der Milchsaft Harz, Kautschuk, Fette, Eiweiß, Stärke und andere Stoffe. Er dient dem Wundverschluss und Fraßschutz.
Glänzende Wolfsmilch Steckbrief
Blütenfarbe: gelb; grün, braun oder unscheinbar;Höhe/Länge von 40cm bis 1,5m
Blütezeit von Mai bis Juli
Lebensraum: Auen; Gewässer, Feuchtgebiete; Ufer, Dämme; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen;
Blütenstand: Doldenrispe, Scheindolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Pflanze mit Milchsaft;
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Trockenfrüchte: Kapsel
Lebensdauer: ausdauerndes Kraut (Staude);
Bestäubungsart: Ameisenverbreitung; Insektenbestäubung; Selbstbestäubung;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: feucht; wechselnass / zeitweise überschwemmt;
Glänzende Wolfsmilch im Web
Glänzende Wolfsmilch Garten / Anbau
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;Boden Feuchte: feucht; wechselnass / zeitweise überschwemmt;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
Schütze diese Pflanze besonders!
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) |
ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten! Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Deutschland! Kategorie 2 (stark gefährdet) |
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