Steife Wolfsmilch - Euphorbia stricta

Familie: Wolfsmilchgewächse - Euphorbiaceae

Kategorie: Alpenpflanze  Giftpflanze  

Steife Wolfsmilch Info

Euphorbia: nach Euphorbos, dem Arzt des Königs Juba II. von Mau­retanien (1. Jh. v. Chr.); "Wolfsmilch"
strictus: straff, steif, dicht

Die Steife Wolfsmilch ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 45 cm erreicht. Sie enthält weißen Milchsaft und bildet eine Pfahlwurzel. Meist sind mehrere, oft rötliche Stängel vorhanden. Die wechselständigen Laubblätter sind länglich-lanzettlich, 2 bis 4 cm lang, vor und während der Blütezeit nach unten herabgeschlagen und oft rötlich.

Sie hat eine endständige, meist drei- bis fünfstrahlige Scheindolde, die Strahlen sind oft gabelig verzweigt, außerdem sind seitliche Teilblütenstände vorhanden. Die Scheinblüten tragen vier ovale, gelbe Drüsen. Unter jeder Scheinblüte sind zwei nicht verwachsene, breit dreieckige, gelbgrüne Hochblätter.

Die Kapselfrucht ist etwa 2 mm breit, überall mit kurz walzlichen Warzen besetzt, und hat keine deutlichen warzenfreie Längsstreifen. Die glatten Samen sind etwa 1 mm breit.

Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 14 oder 28.

Ökologie

Die Steife Wolfsmilch ist ein Therophyt. Sie blüht schon im ersten Jahr. Am Ende des Jahres oder im folgenden Frühjahr kann sie neue Triebe am Grund des Sprosses hervorbringen, wird aber nicht älter als zwei Jahre. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Diptera). Die Samen sind glatt, mit einem aus der Caruncula hervorgegangenem Elaiosom. Daher ist auch eine Ausbreitung durch Ameisen möglich. Ihr Milchsaft ist giftig.


Standort

Die Steife Wolfsmilch kommt zerstreut in lichten Auenwäldern oder in feuchten Laub-Mischwäldern, an Waldwegen oder Waldrändern und in Gärten vor. Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden an etwas wärmeren Standorten, gern im Halbschatten. Nach Ellenberg ist sie eine Halbschattenpflanze, subozeanisch verbreitet und an stickstoffreichen Standorten wachsend. Sie ist eine Verbandscharakterart der Lauchkraut-Säume (Alliarion) und speziell des Euphorbietum strictae.

In den Allgäuer Alpen steigt die Art an der Gschwendwiesalpe bei Balderschwang bis zu 1200 m Meereshöhe auf.

Verbreitung/Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Steifen Wolfsmilch erstreckt sich von Europa bis zum Iran.

Giftigkeit

Alle Pflanzenteile sind durch den Milchsaft stark giftig. Die Hauptwirkstoffe sind Diterpenester vom Ingenol-Typ, so genannte Cyparissiasfaktoren. Sie wirken stark irritierend auf die Haut und tumorpromovierend.
Bei Hautkontakt können sich schmerzhafte Blasen bilden. Der klebrige Milchsaft sollte auf keinen Fall mit dem Auge in Berührung kommen! Er ist daraus nur schwer zu entfernen und es drohen gefährliche Bindehaut- und Hornhautentzündungen.

Inhaltsstoffe

Wie alle Euphorbien besitzt sie einen giftigen Milchsaft. Neben dem in der Familie weit verbreiteten Ingenol und Ingenolestern besitzt sie neben Phorbolester und Euphorbon auch Jatrophan-Derivate vom Typ des Esulon A.
Desweiteren enthält der Milchsaft Harz, Kautschuk, Fette, Eiweiß, Stärke und andere Stoffe. Er dient dem Wundverschluss und Fraßschutz.

Steife Wolfsmilch Steckbrief

Blütenfarbe: gelb; grün, braun oder unscheinbar;
Höhe/Länge von 20cm bis 50cm
Blütezeit von Juni bis August
Lebensraum: Auen; Ebene; Gärten und Parks; Mittelgebirge; Wälder, Waldränder, Gebüsche, Lichtungen, Böschungen; wärmeliebend;
Blütenstand: Doldenrispe, Scheindolde
Blattstellung: mittlere Stängelblätter wechselständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: ganzrandig;
Besonderheiten Blatt/Pflanze: Pflanze mit Milchsaft;
Verholzungsgrad: Stängel krautig
Trockenfrüchte: Kapsel
Häufigkeit: zerstreut
Lebensdauer: einjährig;
Zeigerpflanze: Tonzeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 100m
Höhenstufe max. in den Alpen: 1200m
Lichtbedarf: Halbschatten;
Nährstoffbedarf: basenreich; nährstoffreich;
Bodenart: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Bodenfeuchte: feucht;

Steife Wolfsmilch Garten / Anbau

Lichtanspruch: Halbschatten;
Boden Beschaffenheit: +/- humoser Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden Feuchte: feucht;
Boden Nährstoffgehalt: basenreich; nährstoffreich;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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ACHTUNG: Nicht pflücken, sammeln oder zertreten!
Diese Pflanze ist evtl. geschützt und steht auf der Roten Liste Bayern! Kategorie V (Arten der Vorwarnliste)





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