Gewöhnlicher Augentrost - Euphrasia rostkoviana

Familie: Sommerwurzgewächse - Orobanchaceae

Kategorie: Heilpflanze  Halbschmarotzer  Alpenpflanze  Räucherpflanze  

Gewöhnlicher Augentrost Info

Euphrasia: gr. euphrasia = Wohlbefinden, Frohsinn (wg. der Heil­kraft der Pflanze); "Augentrost"

andere Namen: Großer Augentrost, Augendank, Augustinuskraut, Gibinix, Grummetblume, Herbstblümle, Heuschelm, Milchschelen oder Wegleuchte sowie Adhil. Syn. Euphrasia officinalis ssp. rostkoviana, Großer Augentrost Syn. Euphrasia minima, Syn. Euphrasia nemorosa, Syn. Euphrasia stricta, Syn. Euphrasia latifolia, Syn. Euphrasia pratensis

Die Euphrasia officinalis, im Volksmund auch »Augentrost« genannt, ist eine zierliche Wiesenblume, die halbparasitisch auf Kräuter- und Graswurzeln wächst. Ungedüngte Magerwiesen bilden den Lebensraum dieses Rachenblütlers, dessen Unterlippe von einem kräftigen gelben Schlundfleck geziert ist.

Ökologie

Der Große Augentrost ist ein einjähriger Halbschmarotzer auf Wiesenpflanzen; seine Samen sind nur in deren Einflussbereich keimfähig. Mit Hilfe von Saugwurzeln wird das Xylem von Wirtspflanzen angezapft. Die Art zeigt Saisondimorphismus, d.h. im Sommer und im Herbst heranwachsende Pflanzen haben eine unterschiedliche Gestalt.

Die Blüten sind vorweibliche „Eigentliche Lippenblumen“. Bei Berührung der Staubbeutel rieselt der trockene Pollen auf die Blütenbesucher herab. Bestäuber sind besonders Bienen und Schwebfliegen. Die Absonderung von Nektar erfolgt an der Unterseite des Fruchtknotens. Die gelben Saftmale der Blüten werden auch als Staubblattattrappen gedeutet, weil die Bestäuber die Blüten auch außerhalb der männlichen Phase anfliegen. Bei älteren Blüten ist Selbstbestäubung möglich, indem sich durch Wachstum der Blütenkrone Staubbeutel und Narbe berühren. Die Blütezeit ist in Mitteleuropa von Juli bis September.

Die Früchte sind 2-klappige Kapseln, die sich in trockenem Zustand etwas spreizend öffnen und damit als Wind- und Tierstreuer wirken. Die ganze Pflanze wird u.a. wegen der grannig gezahnten Deckblätter auch mit Heu oder Tierfellen verbreitet, was einer Zufalls- und Klettausbreitung entspricht. Die Samen selbst breiten sich als Körnchenflieger aus. Fruchtreife ist von September bis Oktober.


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Homöopathisches Arzneimittel bei Erkrankungen der Atemorgane
Anwendungsgebiete:
Allergische Erkrankungen der Atemwege (Heuschnupfen)
Pharmakologische Eigenschaften:
Sonnentau (Drosera) besitzt expektorierende, spasmolytische und hustenreizstillende Eigenschaften. Drosera ruft eine Hyperämie (gesteigerte Durchblutung) und vermehrte Sekretion in der Luftröhre hervor.
Die Hauptbestandteile von
Augentrost (Euphrasia) sind das Glykosid Aucubin, Gerbstoff und ätherisches Öl. Euphrasia hat sich u.a. bei der Behandlung von Augenleiden bestens bewährt.
Grindelie (Grindelia robusta) enthält ätherisches Öl, Harz, Saponine und Tannin und findet als Expektorans und leichtes Spasmolytikum Verwendung.
Indianertabak oder auch Aufgeblasene Lobelie (Lobelia inflata) ist reich an chemisch nahe verwandten Alkaloiden. Es handelt sich um Derivate des Piperidins. Das wichtigste Alkaloid ist das Lobelin. Dieses ruft eine Erregung des Atemzentrums sowie eine Vertiefung und Vermehrung der Atemzüge hervor. Weiterhin bewirkt Lobelia inflata eine starke Schleimhautreizung (Bronchien, Rachen). Die synergistische Wirkung der Bestandteile hat sich zur Behandlung von allergischen Erkrankungen bestens bewährt. Lobelia gehört zur Familie der Korbblütler und hat mit dem eigentlichen Tabak (Nicotiana tabacum), einem Nachtschattengewächs nichts zu tun.

Bei anhaltenden, unklaren oder neu auftretenden Beschwerden wenden Sie sich an Ihren Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker! Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.

Standort

Als Standort werden frische (Mager-)wiesen und Weiderasen bis in Höhenlagen von 2300 m NN bevorzugt. Die Art ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Klasse Molinio-Arrhenatheretea. Sie kommt besonders in montanen Gesellschaften der Arrhenatheretalia vor, aber auch in denen der Verbände Violion oder Mesobromion. Die Blütezeit ist in Mitteleuropa von Juli bis September. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Mittel-, West- und Südeuropa. In Österreich ist diese Art häufig in allen Bundesländern anzutreffen.

Verbreitung/Vorkommen

Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Mittel-, West- und Südeuropa. In Österreich ist diese Art häufig in allen Bundesländern anzutreffen.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Euphrasia regt die Selbstregulationskräfte im Körper auf natürliche Weise an und lindert dadurch zu starke Durchblutungsprozesse im menschlichen Nerven-Sinnes-System. Entzündungstendenzen klingen ab, die Durchblutung des Körpers kommt wieder in Einklang.

Führen Überbeanspruchung oder Reizungen zu unnatürlich starker Durchblutung an den Augen, können Probleme auftreten. Die Bindehaut ist gerötet und gereizt, die Augen brennen oder jucken. Oftmals kommt es zusätzlich zu vermehrtem Tränenfluss. Ursachen für derart irritierte Augen gibt es viele. Neben konzentriertem Arbeiten am PC kann auch der Kontakt mit Allergenen wie Pollen (Heuschnupfen) oder Hausstaub und Tierhaaren zu geröteten, gereizten Augen führen. Ebenso können aber auch Chlorwasser, Zugluft oder Kosmetika Augenreizungen auslösen.
Euphrasia Augentropfen wirken lindernd. Heilpflanzenauszüge aus Euphrasia officinalis lassen Entzündungen schnell abklingen.
Euphrasia wird ferner auch eingesetzt bei Allergien, Erkältungskrankheiten, Nervosität und Unruhe Stress Reisekrankheiten Venen- und Kreislaufbeschwerden Verdauungsbeschwerden Verletzungen und Verbrennungen, Beschwerden am Zahnfleisch, Rheumatische Erkrankungen Wechseljahrbeschwerden

Verwendung in Homöopathie/Anthroposophie

Gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis gehören zu den Anwendungsgebieten: vermehrte Tränenabsonderung bei katarrhalischen Entzündungen am Auge; Lidödeme, auch auf allergischer Grundlage.
Kommission C* (s.Quellen):... Katarrhalische Entzündungen am Auge, die mit vermehrter Tränenabsonderung einhergehen; Lidödeme, vor allem auf allergischer Grundlage.

Gewöhnlicher Augentrost Steckbrief

Blütenfarbe: blau, lila oder violett; gelb; weiß;
Höhe/Länge von 5cm bis 30cm
Blütezeit von Mai bis Oktober
Lebensraum: Gebirge; Gewässer, Feuchtgebiete; Magerrasen; Magerwiesen; Mittelgebirge;
Blütenstand: Ähre oder Quirl
Blattstellung: mittlere Stängelblätter gegenständig
Blattspreite: ungeteilt
Blattrand: gesägt;
Häufigkeit: verbreitet
Lebensdauer: einjährig;
Zeigerpflanze: Magerkeitszeiger;
Höhenstufen: Ebene / Tiefland (0-450m); Hochlage (1500-3000m); Mittellage (450-1500m);
Höhenstufe min: 100m
Höhenstufe max. in den Alpen: 2300m
Nährstoffbedarf: mäßig nährstoffreich; nährstoffarm;
Bodenart: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Silikatboden; toniger Boden / Tonboden;
PH-Wert Boden: mäßig sauer; neutral;
Bodenfeuchte: frisch;

Gewöhnlicher Augentrost Garten / Anbau

Boden Beschaffenheit: kalkarmer / kalkfreier Boden; lehmiger Boden / Lehmboden; Silikatboden; toniger Boden / Tonboden;
Boden PH-Wert: mäßig sauer; neutral;
Boden Feuchte: frisch;
Boden Nährstoffgehalt: mäßig nährstoffreich; nährstoffarm;
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Literatur

Bildquellenverzeichnis


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